Castmagic, aka: das erste AI-Tool, das mich wirklich begeistert (und mir meinen Job streitig machen könnte)

Wenn du nicht gerade wie diese spanische Forscherin 500 Tage in einer Höhle verbracht hast, wirst du mitbekommen haben, dass es gerade wahnsinnige Fortschritte rund um ChatGPT und andere KI-Sprachmodelle gibt, und dementsprechend gerade haufenweise KI-Content-Tools den Markt fluten. Ich will dir eins davon vorstellen: Castmagic 🪄

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Mein erster persönlicher Versuch mit einem KI-Schreibtool war Rytr. Im August 2021 habe ich das Tool bei AppSumo gekauft – und, ich sag mal so, die Ergebnisse waren ernüchternd. Sie waren auch sehr erheiternd, als Jenni und ich bei einem Glas Wein einen Songtext über unsere Freundschaft von Rytr haben schreiben lassen. Dass ich Texte, die von diesem Tool erstellt werde, aber mal ohne große Änderung für irgendeinen Zweck abseits der privaten Bespaßung nutzen könnte, habe ich mir zu dem Zeitpunkt nicht vorstellen können. Zu viele Fehler waren drin, zu wenig klangen die Texte nach mir, zu viel Bearbeitungsaufwand. Da schreib ich den Text lieber in 20 Minuten selbst, statt ihn in 2 Minuten vom Tool generieren zu lassen und dann 18 Minuten mit dem Redigieren zu verbringen.

Die AI-Tools kamen mir vor wie ein 20jähriger Praktikant, der gerade in den Semesterferien nach seinem ersten Uni-Jahr in sein erstes Praktikum stolpert. Er ist emsig und will helfen, und er hält sich für einen guten Kandidaten – schließlich hat er in seiner ersten Hausarbeit ein Lob vom Prof bekommen. Aber in der Realität kann man ihn in den ersten Wochen seines Praktikums kaum als Arbeitskraft einsetzen, weil er so viel Anleitung, Beaufsichtigung und Unterstützung braucht, dass man selber kaum zum Arbeiten kommt. Kein Wunder, dass viele kleine Betriebe einfach keine Kapazität für Praktis haben!


Jetzt hat sich wie gesagt viel getan und die neuen Versionen von OpenAIs Sprachmodell sind immer besser. Mainstream-Tools wie Canva und Notion haben AI-Assistenz-Funktionen in ihre Produkte eingebaut. ChatGPT ist bei manchen Aufgaben beeindruckend, bei anderen Aufgaben komplett nutzlos. (Das in Suchmaschinen einzubauen, wird uns noch auf die Füße fallen. Mark my words. Schaut euch mal die Medienkompetenz der Durchschnittsbevölkerung an… Anyways.)

Grundsätzlich bin ich also offen dafür, die neue Generation der AI-Tools auszuprobieren. Aber vielleicht nicht unbedingt ein Text-Tool, denn Rytr hat mich nicht vom Hocker gehauen und Schreiben tu ich ja selber ganz gern. Nun betritt ein neues Tool die Bühne: Castmagic. Ich hab’s beim Stöbern auf AppSumo gefunden und war direkt durch das Design interessiert. Alles, was Sparkle (✨) im Look hat, catcht mich sofort! I’m a simple girl…

Castmagic ist ein Tool, das aus Audiocontent (vor allem Podcastinterviews) Microcontent gemacht. Oh, Microcontent, da klingelt doch was… Jup. Damit beschäftigte ich mich ja seit über einem Jahr in meiner neuen Marke Microcontent Playbook! Ich hab quasi sogar ein Angebot, das das macht, was dieses Tool verspricht: Wir gucken uns deinen Long Form Content an und identifizieren, was davon für Microcontent geeignet ist. Kannst du bei mir als Workshop buchen. Oder du lässt AI für dich arbeiten. Ups, macht dieses Tool mich arbeitslos?

Nein, das glaube ich nicht. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass ich kreativer bin, strategischer denken kann und besseren Microcontent finde. (In ein paar Jahren sieht die Welt vielleicht anders aus, aber NAJA.) Aber im Gegensatz zu den crappy Rytr-Ergebnissen kann ich mit dem, was Castmagic ausspuckt, viel besser weiterarbeiten.


Beginnen wir von vorne – so funktioniert Castmagic:

Du legst deinen Podcast an, wählst die Sprache und kannst ein paar Schlüsselwörter eingeben, um die Transkription zu unterstützen. (Update: Castmagic erweitert sich und hat jetzt auch vorangelegte Spaces für YouTube-Videos, Meetings und Coachingsitzungen.)

Du lädst pro Episode eine Audio- oder Videodatei hoch oder nutzt den YouTube-Importer.

Castmagic verarbeitet deine neue Episode. Nach 2-3 Minuten hast du (a) ein Transkript und (b) den AI Content. Castmagic erkennt die verschiedenen Sprecher:innen und du ordnest dann zu, wer wer ist und ob die Person Host oder Gast ist.

Das Transkript kannst du auf der Tool-Seite einsehen und copy/pasten oder als .txt-Datei herunterladen. Die Möglichkeit, es direkt in Castmagic zu bearbeiten, wird gerade gebaut. Update: man kann Fehler direkt in Castmagic korrigieren! Natürlich ist das Transkript nicht 100% fehlerfrei. Je undeutlicher man spricht (schnell, genuschelt oder mit Dialekt) und je mehr Fachbegriffe drin sind, desto höher ist die Fehlerquote.

Im Tab „AI Content“ findest du das Herzstück des Tools: den Microcontent, der aus der Episode abgeleitet wird. Dazu zählen: (a) Dinge, die man für die Shownotes braucht: Titel, Keywords, Speaker Bios, Einleitungen, Timestamps…

und (b) Microcontent für Social: Clips, Q&A, Reel Scripts, LinkedIn Post, Newsletter Post, Tweet Thread. Threads Post. Meistens gibt es mehrere Varianten. Das praktische: Diese Seite lässt sich über eine URL unkompliziert teilen. Ich könnte also meiner Mitarbeiterin den Freigabe-Link schicken und sie bitten, diese und jene Teile weiterzuverarbeiten.

Und dann ist da noch der Magic Chat. Das ist eine ChatGPT-Style-Oberfläche, in der ich dem Tool weitere Fragen zum Content stellen kann, oder Aufgaben geben. Ausprobiert habe ich zum Beispiel:

  • „suggest a few follow-up questions to the Guest Rob Gelb for the next interview“
  • „please write a 500 word blog post from the episode“
  • „what kind of infographic could I create from that episode?“

Jup, that’s magic.

Das AI-Tool Castmagic fühlt sich nicht mehr wie ein unbeholfener Praktikant an, der mir aufgrund des hohen Betreuungsaufwands kaum Zeit spart; sondern Castmagic ist ein echter Assistent. Nicht fehlerfrei, aber *wirklich* eine Arbeitserleichterung.

(Einige Screenshots hier sind von einer englischen Episode, aber Castmagic funktioniert auch auf Deutsch und anderen Sprachen!)


Ich hab das Tool nicht nur mit meinem eigenen Content ausprobiert, sondern auch Nadine (macht YouTube-Videos über Mathe) und Maggie (macht ein Interviewformat übers Scheitern) ausprobieren lassen. Beide waren auf jeden Fall beeindruckt! „Krass! 😱 so saß ich grad da, als ich den AI Content gelesen habe. Das eröffnet mir neue Welten für meinen Content!“, schrieb Nadine. Die Titelvorschläge und Q+A-Posts findet sie besonders hilfreich. Sie fand es spannend, dass das Tool andere Formulierungen und Worte für ihren Inhalt findet.

Maggie hat sich auch über die catchy Zitate und Überschriften gefreut. Die neue YouTube-Import-Funktion ist für sie super praktisch, da sie schon ein großes Videoarchiv hat.


Ich bin super happy, dass ich dieses Tool frühzeitig entdeckt und via AppSumo-Lifetimedeal schnappen konnte. AppSumo-Geschichten sind ja immer ein bisschen ein Glücksspiel: Passt das Tool dann wirklich in meinen Workflow? Werden die Features, die in der Roadmap angekündigt sind, wirklich schnell umgesetzt? Hier bin ich mir bei beidem sicher. Ich hab aufgrund von Feature-Vorschlägen und Bug-Meldungen mehrmals mit dem Founder Blaine kommuniziert und bin sehr zuversichtlich, dass er und sein Team hier dranbleiben, die Entwicklung vorantreiben und ein noch geileres Produkt erstellen.

Von daher muss ich hier allen Podcaster:innen die Empfehlung aussprechen: Schnappt euch Castmagic & baut das in euren Workflow ein. Ihr werdet im Handumdrehen besseren Microcontent erstellen. (Die Strategie dahinter zu lernen, z.B. durch meinen Onlinekurs, ist natürlich nach wie vor keine schlechte Idee :P)

Der Lifetime-Deal ist leider abgelaufen. Ihr könnt Castmagic aber ganz normal monatlich abonnieren. Probiert es aus – ihr werdet sehen, wie viel Zeit Castmagic euch sparen wird.

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