I am Reely over it

Ich mach’s kurz: Ich hasse Reels. Dafür gibts 1000 Gründe, einige hatte ich hier schonmal aufgezählt und ich werfe auch gern noch ein paar Stichworte in die Runde:

  • die Oberflächlichkeit.
  • meine Themen/meine Arbeit sind nicht per default Video-geeignet.
  • die schlechten Business-Entscheidungen von Meta.
  • der buggy Editor.
  • der Zwang. (Ich bin Wassermann, ich hasse Zwang 🤷🏻‍♀️)

Nun ist es so, dass Instagram *eigentlich* das soziale Netzwerk ist, in dem ich am meisten Zeit verbringe und das sich für mich für Selbstausdruck und Pipapo am natürlichsten anfühlt. Deshalb struggle ich in den letzten Monaten mit der Entwicklung, die Instagram macht. Wäre es Twitter, das sich so bescheuert auf Short-Form Vertical Video umstellt, wäre ich schon längst weg. Bye, Felicia! Aber Instagram macht es mir nicht leicht und ich habe die letzten Monate immer zwischen zwei Polen hin- und hergeschwankt:

„Das ist jetzt halt so. Deal with it, sei kein Boomer und pass dich an. Mach Reels, hopp hopp!“

„Das ist bescheuert und ich werde mich nicht dazu zwingen. Tja, dann werde ich Instagram nur noch zum Shitposten nutzen.“

Mein Instagram-Content in den vergangenen Monaten bestand aus super viel recyceltem Microcontent, weil ich ja gerade diese neue Marke und das passende Angebot launche. Alleine als Proof of Concept musste ich also viel Microcontent dort posten. Zwischendurch kamen noch ein paar Selfies und Blog-Inhalte. Und ja, ich habe auch Reels gepostet. Manche habe ich ernst gemeint, manche gar nicht. Manche habe ich zwischen Tür und Angel gefilmt, an anderen ne Dreiviertelstunde geschnitten.

Ja, die Reels haben eine viel höhere Reichweite als Feed-Posts. (Die ist aktuell absolut lächerlich!!) Das Engagement war bei manchen auch okay, kam aber aus der bestehenden Audience und nicht von Fremden. Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: Reels seien ja aktuell der beste (oder einzige, lol) Weg, neue Leute auf einen aufmerksam zu machen. Selbst das funktioniert nicht, zumindest nicht für meine Art von Content.

Deshalb habe ich jetzt für mich beschlossen, wie ich die kommenden Wochen/Monate mit Instagram umgehen werde:

  • Ich poste viel weniger im Feed, sieht ja eh niemand.
  • allerdings mache ich vorher noch strategische Pin-Posts und räume meine Story-Highlights auf
  • Ich gehe nicht davon aus, fremde Menschen zu erreichen. Das klappt über andere Kanäle viel besser! (Hello, LinkedIn!)
  • Ich träume auch nicht davon, über Instagram zu verkaufen. LOL! Dafür möchte ich E-Mail nutzen, sowie auf Kollaboration, Joint Ventures, Affiliate und Empfehlungen setzen.
  • Ich werde keine Reels extra für Instagram erstellen. Ausnahme: Minivlogs, wenn ich Bock drauf hab und die Rahmenbedingungen stimmen.
  • Gegen Herbst werde ich (Long Form) Videocontent für Microcontent Playbook angehen – da werden sicher ein paar Reels abfallen, aber knallhart ausschließlich recycelt.
  • Instagram nutze ich für Stories, um mit der bestehenden Community im Austausch zu bleiben, das macht mir nämlich gerade sehr viel Spaß.

De facto verliert Instagram damit bei mir den Status der Default-Social-Plattform. Wenn ich an MCPB-Content denke, wird LinkedIn mein Hauptfokus sein. Wenn ich an diesen Blog hier denke, wünsche ich mir dass Leser:innen ihn per Mail abonnieren. Instagram ist einfach nicht mehr verlässlich geworden und unter diesen Umständen kann ich es nicht mehr rechtfertigen, extra für Insta zu produzieren.

Ich bin gespannt, wie andere damit umgehen – schreibt mir gern eine DM bei Instagram (I see the irony) oder Twitter.

von

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