Shitty First Draft Mentality

Ich geb’s zu: bei der Hitze kann ich nicht so gut denken. Deswegen hatte ich am Dienstag nur ein großes To-Do auf dem Zettel: den Shitty First Draft ™️ der Salespage zum Microcontent-Strategie-Sprint erstellen.

Was ist ein Shitty First Draft?

Gut, dass du fragst! Mit dem Shitty First Draft ist die erste Version eines Dokuments oder Produkts gemeint, bei dem man genau weiß, dass eben noch nicht perfekt ist. Stattdessen will man damit erstmal einen Entwurf erschaffen, um dann entweder (a) selber damit weiterzuarbeiten oder (b) Feedback einzuholen.

Am Nachmittag hatte ich meinen Shitty First Draft fertig und konnte ihn an Lisa senden. Kurze Zeit später schickte sie mir eine To-Do-Liste zurück, original mit diesem GIF. Klar wäre es toll gewesen, wenn sie „alles tippitoppi, genieß den Sommerabend in der Hängematte!“ geschrieben hätte, aber bei einem Shitty First Draft ist es klar und erwünscht, dass da noch einiges zu verbessern ist.

(Falls ihr spicken wollt: Die immer-noch-nicht-perfekte-aber-okaye-Version findet ihr jetzt hier. Und ihr seid auch herzlich eingeladen, euch auf die Warteliste zu schreiben, wenn ihr interessiert seid!)

Websiten sind ein Work in Progress und hauptsache, man fängt irgendwo an, gell?!

Wie kann man das Shitty First Draft Prinzip auf Content übertragen?

Also, je nachdem wie schmerzbefreit du bist, könntest du auch Blogposts in Shitty First Draft Manier unfertig veröffentlichen und dann erweitern, wenn du mehr Infos hast, mehr Erfahrung oder wenn Fragen aufgekommen sind. Gerade bei aktuellen Themen kann ich mir das gut vorstellen – also wenn man z.B. über eine neue Methode oder ein neues Tool bloggt und den Post dann ab und zu updatet, wenn man mehr Vor- und Nachteile entdeckt hat oder Anekdoten zu erzählen hat.

Eine andere Variante, mit dem kleinen Content anzufangen und sich hochzuarbeiten. Normal gehen wir ja beim Content Recycling von den Kieselsteinen zu den Brotkrumen vor, aber nach Shitty First Draft™️-Denke geht es auch andersherum. Starte damit, einen unfertigen Gedanken via Instastory, Twitter oder LinkedIn-Post in die Welt zu tragen – und dann basierend auf den Antworten zu verfeinern. Je nachdem, wie die Resonanz ist und wie sehr dich das Thema interessiert, kannst du dann am Ende einen durchdachten Blogpost oder Newsletter oder ein Skript für YouTube/Podcast erstellen.

Die dritte Möglichkeit ist, den Shitty First Draft nur für interne Prozesse zu verwenden. Ganz für dich alleine, oder wenn du dir Feedback von einer Freundin, einer VA oder deinem Coach einholst. Sich bewusst „heute schreibe ich den Shitty First Draft“ statt „heute schreibe ich den kompletten Post“ auf die To-Do-Liste zu schreiben kann gegen Prokrastination und Perfektionismus Wunder wirken!

Also, probier das doch mal beim nächsten Mal, wenn du etwas Neues kreiren musst!

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