Wie fĂŒr viele andere Teenager war auch fĂŒr mich Nachhilfe ein erster Nebenjob. Englisch-Nachhilfe genauer gesagt. Es war nix Wildes. Meine Englisch-LK-Lehrerin fragte mich eines Tages, ob ich einem SchĂŒler aus ihrer achten Klasse einmal pro Woche bei den Hausaufgaben helfen kann. Das entpuppte sich also eine Weile lang als verlĂ€ssliche Einnahmequelle am Montagnachmittag. Nur die Axe-Bodyspray-Phase war schlimm. ?
Die Nachhilfe war aber nicht der Punkt, an dem ich merkte, dass Unterrichten und ErklĂ€ren etwas fĂŒr mich ist. Der kam an einer anderen Stelle – auf dem ekelhaften dunkelgrĂŒnen Filzboden meiner Schule.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in der zwölften Klasse war. Wir hatten Bio-Unterricht bei einer ziemlich strengen Lehrerin. Auf dem Lehrplan standen gerade DNA, Gene und Co. Unsere Lehrerin hatte uns aufgetragen, ein Modell zu basteln, an dem wir lernen sollen, wie die DNA von irgendwelchen Enzymen abgelesen (?) wird. Verzeiht mir, das ist mehr als 10 Jahre her ??ââïž?
Ich habe also als Hausaufgabe dieses Modell aus bunten PapierstĂŒcken gebastelt und – tada – es hat mir wirklich beim Verstehen geholfen. Am nĂ€chsten Tag in der Schule klagten meine Freundinnen, dass sie es immer noch nicht gecheckt haben. Hochmotiviert und mit meinen Papp-DNA-StrĂ€ngen bewaffnet schnappte ich mir meine Freundinnen. Wenn ich das verstanden habe, werde ich es ihnen ja wohl auch ErklĂ€ren können?! Auf dem Boden der Schulbibliothek bzw in der Computer-Ecke sind wir diesen DNA-Auslese-Prozess dann Schritt fĂŒr Schritt durchgegangen. Und glaubt mir, ich war hartnĂ€ckig.
Es ging nicht um Bio
Ich war und bin echt nicht sonderlich interessiert an Bio. Es ging mir hier nicht um Polymerasen und Ribosome. Es ging mir darum, dass ich nicht wollte, dass meine Freundinnen mit einem schlechten GefĂŒhl in die nĂ€chste Stunde gehen. Dass sie nicht Angst davor haben mĂŒssen, von Frau H. aufgerufen zu werden. Dass sie den Rest der Pause mit was anderem verbringen konnten. Dass sie keine Angst vor Bio haben oder die Haltung entwickeln, fĂŒr Bio im Speziellen oder Naturwissenschaften im Allgemeinen zu blöd zu sein.
Das GefĂŒhl, dagegen etwas machen zu können – das mag ich. Nicht Bio.
Wie fĂŒr viele andere Teenager war auch fĂŒr mich Nachhilfe ein erster Nebenjob. Englisch-Nachhilfe genauer gesagt. Es war nix Wildes. Meine Englisch-LK-Lehrerin fragte mich eines Tages, ob ich einem SchĂŒler aus ihrer achten Klasse einmal pro Woche bei den Hausaufgaben helfen kann. Das entpuppte sich also eine Weile lang als verlĂ€ssliche Einnahmequelle am Montagnachmittag. Nur die Axe-Bodyspray-Phase war schlimm. ?
Die Nachhilfe war aber nicht der Punkt, an dem ich merkte, dass Unterrichten und ErklĂ€ren etwas fĂŒr mich ist. Der kam an einer anderen Stelle – auf dem ekelhaften dunkelgrĂŒnen Filzboden meiner Schule.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in der zwölften Klasse war. Wir hatten Bio-Unterricht bei einer ziemlich strengen Lehrerin. Auf dem Lehrplan standen gerade DNA, Gene und Co. Unsere Lehrerin hatte uns aufgetragen, ein Modell zu basteln, an dem wir lernen sollen, wie die DNA von irgendwelchen Enzymen abgelesen (?) wird. Verzeiht mir, das ist mehr als 10 Jahre her ??ââïž?
Ich habe also als Hausaufgabe dieses Modell aus bunten PapierstĂŒcken gebastelt und – tada – es hat mir wirklich beim Verstehen geholfen. Am nĂ€chsten Tag in der Schule klagten meine Freundinnen, dass sie es immer noch nicht gecheckt haben. Hochmotiviert und mit meinen Papp-DNA-StrĂ€ngen bewaffnet schnappte ich mir meine Freundinnen. Wenn ich das verstanden habe, werde ich es ihnen ja wohl auch ErklĂ€ren können?! Auf dem Boden der Schulbibliothek bzw in der Computer-Ecke sind wir diesen DNA-Auslese-Prozess dann Schritt fĂŒr Schritt durchgegangen. Und glaubt mir, ich war hartnĂ€ckig.
Es ging nicht um Bio
Ich war und bin echt nicht sonderlich interessiert an Bio. Es ging mir hier nicht um Polymerasen und Ribosome. Es ging mir darum, dass ich nicht wollte, dass meine Freundinnen mit einem schlechten GefĂŒhl in die nĂ€chste Stunde gehen. Dass sie nicht Angst davor haben mĂŒssen, von Frau H. aufgerufen zu werden. Dass sie den Rest der Pause mit was anderem verbringen konnten. Dass sie keine Angst vor Bio haben oder die Haltung entwickeln, fĂŒr Bio im Speziellen oder Naturwissenschaften im Allgemeinen zu blöd zu sein.
Das GefĂŒhl, dagegen etwas machen zu können – das mag ich. Nicht Bio.
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