Im vergangenen Wintersemester, aka dem zweiten digitalen Semester, habe ich zusammen mit einem anderen Dozenten ein Seminar gehalten, an dessen Ende die Produktion eines Podcasts stand. (Genauer gesagt: Ursprünglich war geplant, eine Podiumsdisskussion zu organisieren. Der Podcast war erst Plan B, dann Plan A.) Mein Co-Dozent war für den inhaltlichen Teil zuständig (Literaturbranche, wie entsteht ein Buch, was steckt eigentlich hinter den Berufsbildern der Buchbranche?) und hatte die Kontakte zu den Interviewpartner:innen, ich war für den konzeptionellen und technischen Teil zuständig.
Das hier wird eine öffentliche Reflexion und Rückschau auf das Seminar – vor allem mit Notes to my Future Self, was ich beim nächsten Podcastseminar anders machen werde.
Was gut lief:
die Gruppe war wahnsinnig motiviert und hat sehr gut ✨ gevibed ✨. Nur eine einzige Person (von 13) hat das Seminar zwischendurch abgebrochen. Das ist ein echt guter Schnitt.
es waren einige echt junge Studierende (erstes/zweites Semester) dabei, das hat man ihnen aber nicht angemerkt. (Sprich, ich hätte da mehr Schüchternheit oder Verplantheit erwartet/dafür Verständnis gehabt.)
die Zusammenarbeit mit meinem Co-Dozent war sehr entspannt und angenehm!
technisch hat soweit alles geklappt – ILIAS und Zoom waren zuverlässig
der Konzept-Teil war sehr produktiv. Das ist ja immer heikel, weil ich da gar nicht soooo viel vorbereiten kann. Ich muss mich quasi drauf verlassen, dass die Studis ihre Recherche ordentlich gemacht haben und in der Sitzung gute Ideen entwickeln. Die waren da ✌
Okay, kommen wir jetzt zu dem, was ich beim nächsten Mal anders angehen werde:
1. Timeline planen
Wie schon gesagt, der Konzeptionsteil lief wie am Schnürchen. Die Studierenden hatten dann einige Wochen Zeit, um die Interviews vorzubereiten und durchzuführen. Durch die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel ist das Wintersemester ja eh immer so zerrissen.
Den letzten Teil des Podcasts (Schnitt der Folgen, Abnahme und Co) hatte ich mir bei der Planung irgendwie einfacher vorgestellt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich der Schnitt so lang zieht, dass noch viele Rückfragen bestehen und dass sich die Fertigstellung nicht „einfach so“ asynchron via Kursforum oder E-Mail lösen lässt.
Die Studierenden haben proaktiv gefragt, ob wir noch eine Abschluss-Sitzung machen können, und da sind auch fast alle erschienen. Ehrlich gesagt habe ich mich zwischendurch gefragt, was zur Hölle ich mir bei der (fehlenden) Planung vor ein paar Monaten gedacht habe. Andererseits denke ich jetzt, dass das wahrscheinlich auch von der Gruppe abhängt. Eine andere Gruppe hätte vielleicht keinen Bock auf einen Zusatztermin gehabt und autonomer gearbeitet.
Beim nächsten Mal werde ich den genauen Abschluss (Wer muss was bis wann abgeben und wie funktioniert die Korrekturschleife?) detaillierter planen.
2. Mehr Unterstützung beim Schnitt
Der Podcast-Schnitt war natürlich für die Mehrheit der Gruppe etwas ganz Neues. Ich hatte zwar eine ILIAS-Inhaltsseite mit Tutorials, Screenshots und Co erstellt – weil ich dachte, dass das asynchron für alle besser zum Nachschlagen ist – aber ein (weiterer) synchroner Schnitt-Trainings-Termin wäre wahrscheinlich gut angekommen.
Beim nächsten Mal würde ich eine Audiodatei präparieren und anhand derer dann die wichtigsten Sachen mit den Studierenden üben: Pausen rausschneiden, Lautstärke anpassen und Musik einfügen. So kann ich mir sicher sein, dass die Basics „drauf“ sind und die Studierenden gehen entspannter an ihre Interviews.
Eine Kleinigkeit kam noch auf, die ich nicht antizipiert hatte: Eine Studentin fragte mich, wie man die Projektdatei gut übertragen könne. Sie und ihre Projektpartnerin wollten sich den Schnitt halbe-halbe teilen. Theoretisch kann man das sicher machen, aber in der Praxis ist es wohl einfacher, wenn man die Rollen anders verteilt. Da werde ich mir beim nächsten Seminar Gedanken zu machen.
3. Ausrüstung: better safe than sorry
Eigentlich ist meine Uni gut ausgestattet, was Medienquipment angeht. Es gibt zwei Tonstudis (eins, wo man betreut wird und ein DYI-Studio) sowie verschiedene Leihgeräte. Allerdings kam C0rinna uns da in die Quere und hat die Ausleihe geschlossen. In weiser Vorraussicht habe ich meinen Technik-Krempel, der hier so rumfliegt, zusammengesammelt und noch ein zweites Zoom H2n Aufnahmegerät gekauft. #betriebsausgabe
Das und meine Ansteckmikros fürs Handy habe ich tatsächlich an drei Gruppen verliehen. Übergabe natürlich draußen, mit Maske und Abstand.
Ich bin also sehr froh, dass ich da noch ein Gerät gekauft habe und den Studierenden das angeboten habe. Ich hätte eventuell noch einen Tacken hartnäckiger sein müssen. Ich bin davon ausgegangen, dass die ein oder andere Person eh schon vernünftige Technik hat (z.B. Gaming-Headset oder als Leihgerät von medienaffinen Freund:innen oder Mitbewohner:innen), und sich nur im Bedarfsfall meldet. Beim nächsten Mal werde ich eine konkrete Abfrage machen, wer schon (wirklich!) was hat und wer etwas ausleiht.
Ihr kennt ja meine Einstellung zur digitalen Lehre: Geil, kann diverse Tools und Methoden nutzen UND dabei in Jogginghose bleiben. Ich weiß, dass nicht alle diese Einstellung teilen. Mein Co-Dozent hat bei der Abschlussveranstaltung vorgeschlagen, dass wir uns – sofern möglich – im Sommer im Garten der beteiligten Buchhandlung treffen und ein Glas Wein zusammen trinken. Da hoffe ich wirklich, dass das klappt! (Ziehe mir dafür auch was Vernünftiges an, versprochen.) ?
Die sechs Folgen des Podcasts Vom Text zum Buch erscheinen vom 18.-23. April 2021. Anhören kann man den Podcast im Browser (anchor.fm), bei Spotify und Apple Podcasts. (Link zu letzterer Plattform wird ergänzt.)
Im vergangenen Wintersemester, aka dem zweiten digitalen Semester, habe ich zusammen mit einem anderen Dozenten ein Seminar gehalten, an dessen Ende die Produktion eines Podcasts stand. (Genauer gesagt: Ursprünglich war geplant, eine Podiumsdisskussion zu organisieren. Der Podcast war erst Plan B, dann Plan A.) Mein Co-Dozent war für den inhaltlichen Teil zuständig (Literaturbranche, wie entsteht ein Buch, was steckt eigentlich hinter den Berufsbildern der Buchbranche?) und hatte die Kontakte zu den Interviewpartner:innen, ich war für den konzeptionellen und technischen Teil zuständig.
Das hier wird eine öffentliche Reflexion und Rückschau auf das Seminar – vor allem mit Notes to my Future Self, was ich beim nächsten Podcastseminar anders machen werde.
Was gut lief:
Okay, kommen wir jetzt zu dem, was ich beim nächsten Mal anders angehen werde:
1. Timeline planen
Wie schon gesagt, der Konzeptionsteil lief wie am Schnürchen. Die Studierenden hatten dann einige Wochen Zeit, um die Interviews vorzubereiten und durchzuführen. Durch die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel ist das Wintersemester ja eh immer so zerrissen.
Den letzten Teil des Podcasts (Schnitt der Folgen, Abnahme und Co) hatte ich mir bei der Planung irgendwie einfacher vorgestellt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich der Schnitt so lang zieht, dass noch viele Rückfragen bestehen und dass sich die Fertigstellung nicht „einfach so“ asynchron via Kursforum oder E-Mail lösen lässt.
Die Studierenden haben proaktiv gefragt, ob wir noch eine Abschluss-Sitzung machen können, und da sind auch fast alle erschienen. Ehrlich gesagt habe ich mich zwischendurch gefragt, was zur Hölle ich mir bei der (fehlenden) Planung vor ein paar Monaten gedacht habe. Andererseits denke ich jetzt, dass das wahrscheinlich auch von der Gruppe abhängt. Eine andere Gruppe hätte vielleicht keinen Bock auf einen Zusatztermin gehabt und autonomer gearbeitet.
Beim nächsten Mal werde ich den genauen Abschluss (Wer muss was bis wann abgeben und wie funktioniert die Korrekturschleife?) detaillierter planen.
2. Mehr Unterstützung beim Schnitt
Der Podcast-Schnitt war natürlich für die Mehrheit der Gruppe etwas ganz Neues. Ich hatte zwar eine ILIAS-Inhaltsseite mit Tutorials, Screenshots und Co erstellt – weil ich dachte, dass das asynchron für alle besser zum Nachschlagen ist – aber ein (weiterer) synchroner Schnitt-Trainings-Termin wäre wahrscheinlich gut angekommen.
Beim nächsten Mal würde ich eine Audiodatei präparieren und anhand derer dann die wichtigsten Sachen mit den Studierenden üben: Pausen rausschneiden, Lautstärke anpassen und Musik einfügen. So kann ich mir sicher sein, dass die Basics „drauf“ sind und die Studierenden gehen entspannter an ihre Interviews.
Eine Kleinigkeit kam noch auf, die ich nicht antizipiert hatte: Eine Studentin fragte mich, wie man die Projektdatei gut übertragen könne. Sie und ihre Projektpartnerin wollten sich den Schnitt halbe-halbe teilen. Theoretisch kann man das sicher machen, aber in der Praxis ist es wohl einfacher, wenn man die Rollen anders verteilt. Da werde ich mir beim nächsten Seminar Gedanken zu machen.
3. Ausrüstung: better safe than sorry
Eigentlich ist meine Uni gut ausgestattet, was Medienquipment angeht. Es gibt zwei Tonstudis (eins, wo man betreut wird und ein DYI-Studio) sowie verschiedene Leihgeräte. Allerdings kam C0rinna uns da in die Quere und hat die Ausleihe geschlossen. In weiser Vorraussicht habe ich meinen Technik-Krempel, der hier so rumfliegt, zusammengesammelt und noch ein zweites Zoom H2n Aufnahmegerät gekauft. #betriebsausgabe
Das und meine Ansteckmikros fürs Handy habe ich tatsächlich an drei Gruppen verliehen. Übergabe natürlich draußen, mit Maske und Abstand.
Ich bin also sehr froh, dass ich da noch ein Gerät gekauft habe und den Studierenden das angeboten habe. Ich hätte eventuell noch einen Tacken hartnäckiger sein müssen. Ich bin davon ausgegangen, dass die ein oder andere Person eh schon vernünftige Technik hat (z.B. Gaming-Headset oder als Leihgerät von medienaffinen Freund:innen oder Mitbewohner:innen), und sich nur im Bedarfsfall meldet. Beim nächsten Mal werde ich eine konkrete Abfrage machen, wer schon (wirklich!) was hat und wer etwas ausleiht.
Ihr kennt ja meine Einstellung zur digitalen Lehre: Geil, kann diverse Tools und Methoden nutzen UND dabei in Jogginghose bleiben. Ich weiß, dass nicht alle diese Einstellung teilen. Mein Co-Dozent hat bei der Abschlussveranstaltung vorgeschlagen, dass wir uns – sofern möglich – im Sommer im Garten der beteiligten Buchhandlung treffen und ein Glas Wein zusammen trinken. Da hoffe ich wirklich, dass das klappt! (Ziehe mir dafür auch was Vernünftiges an, versprochen.) ?
Die sechs Folgen des Podcasts Vom Text zum Buch erscheinen vom 18.-23. April 2021. Anhören kann man den Podcast im Browser (anchor.fm), bei Spotify und Apple Podcasts. (Link zu letzterer Plattform wird ergänzt.)
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