Learning Journals gestalten: So schreibe ich Notizen zu Büchern und Kursen

Ich stecke gerade knietief in einem Onlinekurs, den ich noch schnell fertig machen muss, bevor der Zugang abläuft – Zeitmanagement on fleek. Deshab dachte ich, ich zeige euch den Prozess, wie ich meine Book Notes und Course Notes gestalte:

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Wenn ich ein Buch lese oder einen Onlinekurs durchlaufe, kann ich mir die Inhalte viel besser merken, wenn ich sie mir aufschreibe. Zack, Book Notes!

Hier meine „Regeln“ dafür. Pickt euch für euren eigenen Prozess raus, was euch inspiriert!

Regel 1: ein eigenes Notizbuch nur für diesen Zweck

Damit die Notizen sich nicht mit anderen Sachen vermischen, gönne ich ihnen ein eigenes Notizbuch. Auch für einen großen Onlinekurs (bzw Kursbundle), den ich letztes Jahr gekauft habe, habe ich aus meinem Notizbuchvorrat ein eigenes Buch rausgegriffen.

Das dient der Übersichtlichkeit, aber natürlich auch der Motivation.

Am liebsten nutze ich die Notizbücher der Marke Leuchtturm 1917, die ja auch in der Bullet-Journal-Community sehr beliebt sind, in folgender Konfiguration:

  • A5
  • Hardcover
  • punktkariert / dotted

Ich würde auf jeden Fall dazu raten, dass dieses Buch auch wirklich eine gute Qualität hat, also nichts aus dem 1-Euro-Shop. Wichtig sind ein schönes Papier und dass man es gut auf den Tisch legen kann, ohne dass es sofort wieder zuklappt. Es soll ja Spaß machen, das Buch zu nutzen!

Die punktkarierte Lineatur („dotted“) mag ich am liebsten, weil auch so was wie Diagramme, Schaubilder oder Prozessvisualisierungen einfacher übertragen kann. (Wer nur puren Text aufschreiben will, kann natürlich auch ein liniertes Buch nehmen…) Hilfreich ist es außerdem, wenn das Notizbuch eine Seitenzahl hat. Das ist bei den Leuchtturm-Büchern der Fall. Alternativ kann man auch Tabs an der Seite reinkleben, um die Inhalte abzugrenzen.

Hier meine liebsten Leuchtturm1917-Farben:* (Affiliate-Links): Puder* (hellrosa), Salbei* (hellgrün, nutze ich grad für mein Business BuJo), Bellini* (cooler Orange-/Koralleton, leider nicht mehr in dotted erhältlich) und Lilac* (schönes pastelliges Lila/Flieder)

Regel 2: eine Fokusfarbe pro Buch/Kurs/Inhalt

Eine lange Tradition in meinen Notes: jedes Buch (oder beim Kursbundle: jeder Kurs) bekommt eine eigene Farbe. Meistens orientiere ich mich dafür am Cover; oder am „Vibe“ des Buches. (Und im Idealfall ist es eine andere Farbe als die, die für den vorherigen Inhalt benutzt habe.)

Highlights und Formatierungen zu dem Buch werden dann in dieser Kontrastfarbe gestaltet. Beim Durchblättern sehe ich auf den ersten Blick, wo ein Buch aufhört und ein neues Buch anfängt.

Regel 3: ein guter Stift, mit dem das Schreiben Spaß macht

Grundsätzlich nehme ich einen schwarzen oder dunkelblauen Stift, gerne einen Kugelschreiber oder einen Gelschreiber. Hier ein paar meiner Favoriten:

Für die Kontrastfarbe nehme ich einen (Pastell-)Textmarker. Diese Marken haben schöne Sets mit mehreren Farben:

(*Affiliate Links führen zu Amazon. Die Stifte gibt's natürlich auch im Schreibwarenladen...)

Persönliche Gedanken notiere ich mit Bleistift dazu. Oooder….

Regel 4: bezieh‘ es auf dein Projekt

Sehr oft lese ich etwas und habe dadurch gleich eine Idee für ein konkretes Projekt. Mit „Projekt“ meine ich die verschiedenen Dinge, die ich so mache – also Business-Standbeine oder Passion Projects.

Für sie schnappe ich mir gern noch eine Stiftfarbe, die dieses Projekt symbolisiert (oder: Washi-Tape, Stempel, Sticker, …) und markiere damit konkrete Anwendungs-Notizen. Zum Beispiel:

  • eine Methode durchführen
  • eine Taktik ausprobieren
  • einen Gedanken/Reminder beherzigen
  • ein konkretes To-Do umsetzen

Sowas übertrage ich dann auch gern an andere Orte, zum Beispiel mein aktuelles Business-Bullet-Journal. Dazu später mehr.

Regel 5: erst lesen, dann notieren

In den meisten Fällen sieht mein Book Note Prozess so aus:

  1. Erst lesen (physisch oder als E-Book) und dabei notieren
  2. dann hinsetzen, die Markierungen durchgehen und die Book Notes schreiben

Es ist durchaus schon vorgekommen, dass ich ein Buch dann im Endeffekt nicht so gut fand (oder nicht so „merkenswert“ im wahrsten Sinne des Wortes), dass ich ihm dann gar keine Booknotes gewidmet habe. Oder nur ganz ganz verkürzte. (Die zeige ich dann auch in der Regel hier im Blog nicht.)

(Bei Kursen ist es hingegen so, dass ich direkt, während ich diesen Kurs konsumiere, mitschreibe und die Notizen erstelle. Das mache ich vor allem, damit ich besser konzentrieren kann und nicht abschweife.)

verkürzt, weil shallow
verkürzt, weil dicht

Man könnte es theoretisch bei Büchern auch so machen. Ich glaube aber, dass Book Notes schöner, übersichtlicher und fokussierter werden, wenn ich sie im Nachgang erstelle. Es ist einfach eine persönliche Präferenz, wie es einem besser gefällt.

Regel 6: Formatierungen > kreatives Chaos

Mein Alltags-Business-Bullet-Journal ist nicht schön. Muss es auch nicht sein.

Meine Book Notes hingegen sollen schon Spaß beim Stöbern machen *und* es mir leicht machen, bestimmte Infos später wieder zu finden. Deshalb nutze ich Formatierungsprinzipien, die ich zumindest auf Ebene eines Inhalts durchziehe – z.B. Große Überschriften werden mit Textmarker, Unterüberschriften nur mit Kuli unterstrichen. Bei Zitaten schreibe ich die Seitennummer dazu. Das hilft zum Orientieren, wenn ich später den Teil des Originalbuchs nochmal aufschlagen will.

Regel 7: nutze Formulierungen, die Klick machen

Bei Book Notes will ich nicht einfach nur Bücher oder Kursinhalte abschreiben – sondern ich will mit den Notizen ja dafür sorgen, dass das Gelernte hängen bleibt und dass ich etwas greifbar habe.

Bei der Auswahl dessen, was ich aufschreibe, gilt also: Wenn mich irgendetwas nicht interessiert oder ich der Argumentation nicht folge, dann kann sein, dass ich es gar nicht aufschreibe oder dass ich es vielleicht anders aufschreibe. Ein Beispiel: Wenn der Autor einen Merksatz hat, der für mich aber jetzt nicht so logisch oder intuitiv ist; und er erklärt danach seinen Merksatz aber im Anschluss an einem Beispiel und DAS Beispiel macht für mich total Sinn – dann schreibe ich das Beispiel auf statt den Merksatz.

Gerade in amerikanischen Businessbüchern gibt es ja immer eintausend Anekdoten, Stories und Beispiele… Die fallen in Book Notes in der Regel weg! Ich schreibe nur das auf, was mir hilft.

Meistens sind sowas wie Diagramme, Illustrationen und Schaubilder total super, weil wenn ich mich dann schnell daran erinnern kann, was dieses Schaubilder symbolisieren soll.

Wenn ich bewusst größere Sachen oder ganze Kapitel überspringe, dann kennzeichne ich mir das in der Regel auch, also so was wie: „Kapitel 9 + 10 geskippt, da Pinterest, brauche ich nicht.“

Regel 8: lass keine Lücke

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich diesen Inhalt nicht komplett skippen will; aber ihn jetzt zu lesen muss auch nicht sein… Dann kommt die Versuchung, einfach eine Seite freizuassen und diese später zu füllen.

Naja, schlag’s Märchenbuch zu, das wird eh nicht passieren. Meistens sage ich mir dann:Augen zu und durch! Oder ich merke, dass meine Konzentration einfach verbraucht ist und ich am nächsten Tag mit den Book Notes weitermachen sollte.

Aber in der Regel bin ich dann doch froh, wenn ich die Sachen abhaken kann.

Regel 9: die Notizen sind für Future You

Die wahrscheinlich wichtigste Regel: ich mache diese Notizen ja nicht aus Langeweile, sondern ich mache die als Service für Zukunfts-Kato. Damit sie die Inhalte und Erkenntnisse aus den Büchern und Kursen nicht vergisst. Deswegen kann ich mir immer die Frage stellen: Was kann ich in der Zukunft gebrauchen aus diesem Buch, aus diesem Kurs, aus diesem Inhalt?

Ich fasse nicht nur einfach Informationen aus Büchern zusammen. Meist gehe ich einen Schritt weiter und nutze sie als Erinnerung, Argument oder Übung, die mir sinnvoll erscheint und die ich bald ausprobieren möchte. Aus diesen Erkenntnissen erstelle ich dann eine To-Do-Liste. Wenn ich direkt aus dem Buch ableiten kann, welche Dinge ich ausprobieren möchte, setze ich diese auf meine Liste.

Der nächste Schritt besteht darin, Referenzen zwischen meinem Booknote-Buch und meinem normalen Kalender oder Business Bullet Journal zu erstellen. Wenn ich eine To-Do-Liste erstellt habe, übertrage ich diese in mein Haupt-Business Bullet Journal. Dazu mache ich eine Notiz wie: „Hier inspiriert von dem Buch XY, siehe orangenes Book-Note-Buch, Seite 96ff, will ich diese Taktik ausprobieren.“ So habe ich einen klaren Plan für die nächsten Tage.

Nützlich ist das Book-Note-Buch nur dann, wenn ich es regelmäßig hervorhole und durchblättere. Mit den Regeln oben (Struktur, Formatierung und Co) mache ich es Future-Kato einfacher, die relevanten Infos zu finden. Dadurch hält man sich immer vor Augen, was man gelesen und gelernt hat.

  • Womit habe ich mich letzten Monat oder letzres Jahr beschäftigt?
  • Was davon ist hängen geblieben?
  • Welche Ideen habe ich ausprobiert? Wie lief es?

Wenn ihr viel unterwegs seid, kann es für euch lohnenswert sein, eure Book Notes zu digitalisieren. Mach ich für diesen Blog ja auch, wie praktisch.

Regel 10: Mach deine eigenen Regeln!

Und die letzte und wichtigste Regel ist: Das ist dein Buch und du machst die Regeln und es muss zu dir passen und dir nutzen. Wer also inspiriert ist von der Vorstellung eigener Book Notes, aber mit irgendwelchen der Regeln oben nicht mitgehen konnte: Wirf sie aus dem Fenster! Binde andere Regeln ein, die zu dir passen! Mach es zu deinem eigenen Prozess!

Es ist nicht so viel mehr Arbeit, wie es vielleicht erscheint. Am Ende habe ich etwas Physisches in der Hand, durch das ich blättern kann. Es erinnert mich an alte Zeiten und Phasen in meinem Business, was mich damals interessiert hat und was ich umsetzen konnte. Es ist wirklich ein schöner Blick in die Vergangenheit.

Falls ihr so etwas noch nicht habt, empfehle ich euch, ein eigenes Buchnotizbuch zu erstellen! (Und taggt mich gern bei Insta, wenn ihr eure zeigt!!)

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