KĂŒrzlich ist ein neues Buch zum Thema Content Marketing und Content Recycling mit dem Titel „Create Once, Distribute Forever“ von Ross Simmonds erschienen. NatĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒrlich musste ich das lesen â schlieĂlich beschĂ€ftige ich mich beim Microcontent Playbook mit genau diesem Thema. Der Autor verwendet fĂŒr seinen Ansatz den Begriff „Distribution“ als zentrales Konzept. Hier ist seine Definition:
„distribute = to spread your content, product, or stories to a large target audience by repurposing or remixing your content into a wide range of different content channels and mediums.“
Ross Simonds, Create Once, Distribute Forever
Er argumentiert, dass man durch die Zweitverwertung und Anpassung von Inhalten fĂŒr unterschiedliche KanĂ€le und Medien eine breitere Zielgruppe erreichen kann. Okay, soweit sind Herr Simmonds und ich uns einig.
Das Buch gliedert sich in vier Teile: Der erste Teil behandelt die Grundlagen der Distribution, der zweite widmet sich dem Remixen und Republizieren von Inhalten. Im dritten Teil prĂ€sentiert er einen Leitfaden mit Strategien fĂŒr verschiedene KanĂ€le. Das letzte Kapitel bezeichnet er als „Playbook“.
Eine Lobeshymne auf Distribution
… ist das erste Drittel. Ganz ehrlich? Mir war das zu repetetiv. Ja, Content Distribution ist wichtig und nĂŒtzlich â das muss ich nicht in drölf verschiedenen Varianten hören. Ich kann mir aber vorstellen, dass hier fĂŒr Skeptiker:innen noch ein paar gute DenkanstöĂe drin sind. (Oder Argumente, wenn man sich fĂŒr ein GesprĂ€ch wappnen will, in dem man dem skeptischen Chef eine neue Social-Media-Strategie vorschlagen will.)
Remix-Perspektive auf Content
In der Mitte (Part 2+3) gibt es dann noch konkretere Beschreibungen, was der Autor unter „Content Remixing“ versteht sowie eine Liste mit kanalspezifischen Strategien, z.B. Gastbloggen, eigene Social-Media-KanĂ€le, Partnerschaften und das Posten in fremden Communities.
Das ist dann auch der Punkt, wo ich ins GrĂŒbeln kam und mich die Definition vom Anfang verwirrt hat. Er schrieb am Anfang ja, es gehe um das spreaden von Content, Produkt und Stories. Viele der Taktiken hatten dann aber doch das erklĂ€rte Ziel, Traffic auf die eigene Website zu leiten. Das widerspricht meiner persönlichen Definition von Content Recycling und Microcontent, denn da will ich fĂŒr sich stehende Ideen in kleine Content-Pieces bringen, und nicht nur auf meine Website leiten („Teaser-Content“, mehr dazu hier). Dass Simmonds hier den Traffic so betont, beiĂt sich fĂŒr mich mit seinem Ansatz aus Part 1.
Wo ist das Playbook?!
Besonders gespannt war ich auf Part 4, das Playbook, denn diesen Begriff hab ich mir fĂŒr meine Marke Microcontent Playbook ja auch gemopst. Leider ist dieser Teil total vage und nichtssagend. Ist ihm die Zeit oder die Lust zum Weiterschreiben ausgegangen? Man weiĂ es nicht.
Wo ist die Case Study?!
Es hĂ€tte dem Buch sehr gut getan, die Motivationsreden mit mehr konkretem How-To zu fĂŒllen. Ich weiĂ, sowas ist fĂŒr Social-Media-Themen schwierig, weil sich die Plattformen so schnell Ă€ndern und das Buch damit in wenigen Monaten an AktualitĂ€t verliert. ABER eine Case Study mit eigenem Content oder Kundencontent hĂ€tte das Buch sehr aufgewertet, um Simmonds Ansatz und die vielen Möglichkeiten, die er oberflĂ€chlich in den Raum wirft, nochmal zusammenzufĂŒhren.
Zum GlĂŒck kein Funnel
Eine Sache will ich noch lobend erwĂ€hnen: Zu meiner Ăberraschung war der Preis des Buches bei Amazon sehr niedrig angesetzt â etwa 90 Cent. (Ich glaube, der Mindestpreis beim Einstellen von BĂŒchern ist 1 Dollar). Wenn Autor:innen sich dafĂŒr entscheiden, lĂ€sst das vermuten, dass das Buch nicht primĂ€r als eigenes Produkt gesehen wird, sondern eher als Marketing- oder Branding-Instrument. Im Worst Case ist es nur Top of Funnel, um die eigenen Dienstleistungen, eine Software oder ein anderes Folgeangebot zu pitchen.
Meine BefĂŒrchtung, das Buch könnte lediglich ein Werbemittel sein, hat sich nicht bestĂ€tigt. Ross Simmonds beschreibt zwar seinen eigenen Erfolg mit der Methode und erwĂ€hnt seine Agentur, doch wirkt das Buch nicht aufdringlich werbend. Ich nehme dem Autor aufrichtig ab, dass er Menschen fĂŒr Content Remixing begeistern will. (Und mittlerweile wurde der Preis auch wieder auf 7,50⏠erhöht â es war also nur eine kurze Launch-Promo.)
Fazit: EinfĂŒhrung in die Remixing-Denkweise
Also, Fazit: Das Buch dient eher als Motivationsrede fĂŒr alle, die bisher skeptisch gegenĂŒber Content Recycling waren, und hat ein paar interessante AnsĂ€tze. Wer ein praxisorientiertes Handbuch sucht, ist hier aber falsch.
KĂŒrzlich ist ein neues Buch zum Thema Content Marketing und Content Recycling mit dem Titel „Create Once, Distribute Forever“ von Ross Simmonds erschienen. NatĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒrlich musste ich das lesen â schlieĂlich beschĂ€ftige ich mich beim Microcontent Playbook mit genau diesem Thema. Der Autor verwendet fĂŒr seinen Ansatz den Begriff „Distribution“ als zentrales Konzept. Hier ist seine Definition:
Er argumentiert, dass man durch die Zweitverwertung und Anpassung von Inhalten fĂŒr unterschiedliche KanĂ€le und Medien eine breitere Zielgruppe erreichen kann. Okay, soweit sind Herr Simmonds und ich uns einig.
Das Buch gliedert sich in vier Teile: Der erste Teil behandelt die Grundlagen der Distribution, der zweite widmet sich dem Remixen und Republizieren von Inhalten. Im dritten Teil prĂ€sentiert er einen Leitfaden mit Strategien fĂŒr verschiedene KanĂ€le. Das letzte Kapitel bezeichnet er als „Playbook“.
Eine Lobeshymne auf Distribution
… ist das erste Drittel. Ganz ehrlich? Mir war das zu repetetiv. Ja, Content Distribution ist wichtig und nĂŒtzlich â das muss ich nicht in drölf verschiedenen Varianten hören. Ich kann mir aber vorstellen, dass hier fĂŒr Skeptiker:innen noch ein paar gute DenkanstöĂe drin sind. (Oder Argumente, wenn man sich fĂŒr ein GesprĂ€ch wappnen will, in dem man dem skeptischen Chef eine neue Social-Media-Strategie vorschlagen will.)
Remix-Perspektive auf Content
In der Mitte (Part 2+3) gibt es dann noch konkretere Beschreibungen, was der Autor unter „Content Remixing“ versteht sowie eine Liste mit kanalspezifischen Strategien, z.B. Gastbloggen, eigene Social-Media-KanĂ€le, Partnerschaften und das Posten in fremden Communities.
Das ist dann auch der Punkt, wo ich ins GrĂŒbeln kam und mich die Definition vom Anfang verwirrt hat. Er schrieb am Anfang ja, es gehe um das spreaden von Content, Produkt und Stories. Viele der Taktiken hatten dann aber doch das erklĂ€rte Ziel, Traffic auf die eigene Website zu leiten. Das widerspricht meiner persönlichen Definition von Content Recycling und Microcontent, denn da will ich fĂŒr sich stehende Ideen in kleine Content-Pieces bringen, und nicht nur auf meine Website leiten („Teaser-Content“, mehr dazu hier). Dass Simmonds hier den Traffic so betont, beiĂt sich fĂŒr mich mit seinem Ansatz aus Part 1.
Wo ist das Playbook?!
Besonders gespannt war ich auf Part 4, das Playbook, denn diesen Begriff hab ich mir fĂŒr meine Marke Microcontent Playbook ja auch gemopst. Leider ist dieser Teil total vage und nichtssagend. Ist ihm die Zeit oder die Lust zum Weiterschreiben ausgegangen? Man weiĂ es nicht.
Wo ist die Case Study?!
Es hĂ€tte dem Buch sehr gut getan, die Motivationsreden mit mehr konkretem How-To zu fĂŒllen. Ich weiĂ, sowas ist fĂŒr Social-Media-Themen schwierig, weil sich die Plattformen so schnell Ă€ndern und das Buch damit in wenigen Monaten an AktualitĂ€t verliert. ABER eine Case Study mit eigenem Content oder Kundencontent hĂ€tte das Buch sehr aufgewertet, um Simmonds Ansatz und die vielen Möglichkeiten, die er oberflĂ€chlich in den Raum wirft, nochmal zusammenzufĂŒhren.
Zum GlĂŒck kein Funnel
Eine Sache will ich noch lobend erwĂ€hnen: Zu meiner Ăberraschung war der Preis des Buches bei Amazon sehr niedrig angesetzt â etwa 90 Cent. (Ich glaube, der Mindestpreis beim Einstellen von BĂŒchern ist 1 Dollar). Wenn Autor:innen sich dafĂŒr entscheiden, lĂ€sst das vermuten, dass das Buch nicht primĂ€r als eigenes Produkt gesehen wird, sondern eher als Marketing- oder Branding-Instrument. Im Worst Case ist es nur Top of Funnel, um die eigenen Dienstleistungen, eine Software oder ein anderes Folgeangebot zu pitchen.
Meine BefĂŒrchtung, das Buch könnte lediglich ein Werbemittel sein, hat sich nicht bestĂ€tigt. Ross Simmonds beschreibt zwar seinen eigenen Erfolg mit der Methode und erwĂ€hnt seine Agentur, doch wirkt das Buch nicht aufdringlich werbend. Ich nehme dem Autor aufrichtig ab, dass er Menschen fĂŒr Content Remixing begeistern will. (Und mittlerweile wurde der Preis auch wieder auf 7,50⏠erhöht â es war also nur eine kurze Launch-Promo.)
Fazit: EinfĂŒhrung in die Remixing-Denkweise
Also, Fazit: Das Buch dient eher als Motivationsrede fĂŒr alle, die bisher skeptisch gegenĂŒber Content Recycling waren, und hat ein paar interessante AnsĂ€tze. Wer ein praxisorientiertes Handbuch sucht, ist hier aber falsch.
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