Umstieg von Windows auf Mac: Vier Wochen später

I’m not gonna do it, girl… I’m just thinking about it…

I’m just thinking about it. I’m just thinking about it. I’m just thinking about it.

I did it!

TikTok-Sound, der sehr gut zu meinem Entscheidungsprozess passt

Was Computer angeht, war ich immer Windows-Nutzerin. Und bei Smartphones war ich den Marken nicht treu (HTC, Google/Nexus, Honor, …), aber immer dem Android-Betriebssystem. Über Android habe ich mich auch nie groß geärgert, über Windows hingegen sehr.

Die letzten Jahre haben mich Bluescreens of Death, Microsoft-Konto-Anmeldewirrwar, relatable Fehlermeldungen (PowerPoint ist instabil), mein absolutes Hass-Tool MS Teams sowie diverse andere Problemchen dazu gebracht, zu sagen: Mein nächster Computer wird nicht mit Windows laufen. Für Linux bin ich nicht techy genug; und allerspätestens die wunderschönen bunten iMacs, die Apple vor ein paar Monaten vorgestellt hat, haben mich dann zur dunklen Seite gebracht: zu meinem neuen MacBook, auf den ich den Text hier grad auch tippe.

Mein vor zwei Jahren angeschafftes iPad Mini war tatsächlich mein erstes Apple-Gerät und, naja, bei sonem Tablet kann man auch nicht so viel falsch machen, oder? Der Wechsel meines Arbeitscomputers, an dem ich jeden Tag viele Stunden sitze, war für mich schon ein größerer Schritt. Funktioniert alles auf macOS? Ist es so gut und zuverlässig, wie ich es mir erhoffe, oder werde ich auch hier Fehlermeldungen und Abstürze erleben? Wie schnell werde ich mich an die neuen Tastenkombinationen gewöhnen? (Bin ein bisschen traumatisiert, weil man mit der Windows-Tastenkombi für @ ja bei Apple-Geräten das aktive Programm schließt, was mir literally jedes Mal passiert ist, wenn ich das MacBook einer Freundin benutzt habe…)

Die bunten iMacs waren zwar sehr verlockend, doch letztendlich habe ich mich für ein MacBook Pro entschieden, mein generelles Desktop-Setup aktualisiert und kann jetzt – etwa einen Monat nach dem Umstieg – ein Zwischenfazit geben.

Umgewöhnung auf macOS

Am meisten hatte ich Schiss, dass ich ewig brauche, um mich auf die Besonderheiten einzulassen – andere Tastenkombinationen und Co. Erst vorgestern habe ich festgestellt, dass das Scrollen in die falsche Richtung schon ganz automatisiert abläuft: Als ich am Windows-PC meines Freundes etwas machen wollte und erstmal nach oben statt nach unten scrollte.

Dass bei macOS die Programme nicht richtig beendet werden, wenn man auf X drückt, sondern man sie mit der Tastenkombination command+Q erst richtig schließt, hat mich am Anfang irritiert, aber jetzt ist die entsprechende Tastenkombination schon „drin“ (und da das MacBook ziemlich leistungsstark ist, ist es natürlich auch nicht schlimm, wenn ein dutzend Programme offen sind.)

Ebenfalls sehr Mac-typisch ist, dass die meisten Programme nicht im Vollbild starten, sondern… halt kleiner. Ich hab einen Guide gegooglet (ja, Boomer-Move, I know) und dort wurde das so begründet: „Die Programme sind nur so groß wie notwendig“. Das macht Sinn! Bei Windows kennt man das ja auch, dass z.B. der Taschenrechner nicht in Vollbild startet, aber Vollbild ist schon immer default. Mehrere überlappende Programme offen zu haben fühlte sich als Beobachterin irgendwie immer chaotisch und messy an. Jetzt sehe ich den Sinn durchaus und zusammen mit der Mission Control wechsle ich schnell zwischen Apps. (Wenn ich die entsprechenden Gesten lernen würde, wäre ich da sicher noch flotter, aber ich benutze das MacBook ja primär mit einem externen Monitor und einer externen Tastatur – das Trackpad ist also einen Tacken zu weit weg)

Sehr gut funktioniert die Spotlight-Suche, ein globales Suchfeld für Apps und Dateien auf dem Computer, aber auch Definitionen, Suchergebnisse und Co aus dem Netz. Ich hatte an meinem alten PC zwar auch schon oft das Suchfeld benutzt, um schnell irgendwas aufzurufen, aber gerade bei Dateien war das nicht so zuverlässig. Mit Spotlight kann ich auch fix die Screenshot-App aufrufen, deren Tastenkombination ich mir noch nicht gemerkt hatte. (Auf Windows war das ja nur eine Taste; bzw man konnte es so einstellen.) Dafür drücke ich Command+Space, tipp Scr ein und schon kommt sie:

Ein paar Kleinigkeiten stören mich noch, aber ich konnte sie nicht fixen, weil ich nicht weiß, wie man das bei Google benennen soll 🙃 Dazu zählen:

  • komische Ordneransicht (hat sich inzwischen erledigt)
  • keine Ordner bei „zuletzt“, nur Dateien
  • komische Seitenumbruchsansicht bei Word
  • vermisse die längerfristige Zwischenablage (stattdessen Textbausteine im Streamdeck)

Mein Setup im Detail:

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Herzstück ist das 2020er MacBook Pro M1 (16GB Ram, 500GB SSD). Dazu habe ich einen Ständer gekauft, der auch drehbar und höhenverstellbar ist.

Mein Computer-Setup mit Macbook auf einem Ständer, Dell-Monitor und mehreren Zubehörteilen
ok mit meinem Kabelmanagament könnte ich mir noch ein bisschen mehr Mühe geben…

Als externen Monitor nutze ich einen Dell UltraSharp U2422HE. Das ist nicht nur ein Monitor, sondern er dient auch als Ladegerät für das MacBook, hat einen Ethernet-Anschluss und mehrere USB-Anschlüsse. Es ist ja ein Running Gag, dass MacBooks notorisch wenig Anschlüsse mitbringen. Statt dauerhaft ein hässliches Dongle an der Seite hängen zu haben, steckt im MacBook ein einziges Kabel und der ganze Rest (USB-Mikrofon, Webcam, kabellose Kopfhörer, Streamdeck, …) läuft über den Monitor. Das funktioniert grundsätzlich gut und hält meinen Schreibtisch aufgeräumt. Ich habe nur manchmal das Problem, dass die USB-Hub-Funktionalität des Monitors nicht mitspielt und ich ihn kurz vom Strom oder vom MacBook trennen muss, damit es wieder tut. Ich habe noch nicht ganz herausgefunden, woran das liegt. Im Worst Case komme ich dann in ein Zoom-Meeting und die Voreinstellungen (welche Webcam, welches Mikro) tun nicht. Naja, es ist jetzt kein Dealbreaker.

Als externe Maus und Tastatur habe ich zwei Geräte von Logitech angeschafft, die via Bluetooth direkt mit dem MacBook verbunden sind. Eine Pebble-Maus (die ist super, kein Grund zu klagen) und die K780-Tastatur. Diese kann man mit bis zu 3 Geräten koppeln und dann easy umschalten. Ich habe z.B. mein Smartphone damit verbunden, falls ich mal längere Texte (z.B. Instagram-DM-Antworten) tippen muss. Was das „Gefühl“ beim Tippen angeht, bin ich von der Logitech-Tastatur nicht so hunderprozentig überzeugt. Das liegt nicht unbedingt daran, dass sie schlecht ist, sondern dass meine alte Tastatur (von Kensington) einfach sehr, sehr gut ist. Die Logitech ist sowohl für Windows als auch für Mac geeginet, die Kensington eigentlich nur für Windows… Ich werde trotzdem mal ausprobieren, ob sie auch tut. (Update: Hab mich an die Logitech-Tastatur gewöhnt!)

Als Zubehör für unterwegs (let’s be real, bisher war „unterwegs“ nur „vom Büro in die Hängematte und zurück“) habe ich noch eine Tasche und einen großen Dongle bestellt. Bei letzterem war mir wichtig, dass er VGA und HDMI kann. Alte Beamer in alten Seminarräumen laufen halt mit VGA-Anschluss 🤷🏻‍♀️

Warum Laptop statt Desktop?

  • Irgendwann demnächst muss ich für meinen Beruf dann ja doch wieder reisen (oder kann… Ich träume ja von einer Workation in Island…)
  • um mobil zu sein, wenn ich meine Eltern besuche
  • für die Abwechslung, z.B. um am Esstisch oder in der Hängematte zu arbeiten. Für letzteres war das Wetter auch mehrmals schon perfekt.

Zwischenfazit nach 4 Wochen – bin ich zufrieden?

Grundsätzlich: Ja! Ich kann mit meinem neuen Setup alles machen und vermisse nur Kleinigkeiten. Für noch besseren Effekt kann ich sicher noch mehr lernen (Gesten und Shortcuts), abe bisher hab ich das Gefühl, produktiv zu sein. Keine random Abstürze mehr. Viele Sachen sind ja eh gleich (Chrome, Notion, Thunderbird, Photoshop, … Websiten wie WordPress, Canva etc) und ja, Apple-Produkte haben nicht unbegründet den Ruf, komfortabel und einfach in der Bedienung zu sein.

Das neue Setup war teuer, keine Frage, aber ich benutze es ja für die Arbeit und bin sicher, für einige Jahre erstmal versorgt zu sein. Noah Kagan hat mal in einem Video gesagt, dass er bei Computerausstattung nicht spart, weil man daran so lange arbeitet und es sich lohnt, ein gutes Gerät zu holen statt sich beim Budget-Laptop über den langen Loading Screen zu ärgern oder Angst vor Abstürzen zu haben. I agree! (Auch aus eigener Erfahrung.) Für die Leute, die argumentieren, dass man die gleichen Specs bei einem Windows-Gerät ja viel günstiger gekriegt hätte: Ja, mag sein, aber ich hab ja oben schon gesagt, dass ich einfach keinen Bock mehr auf Windows habe! (Reicht, wenn ich mich weiterhin mit PowerPoint und Word herumschlagen muss.) Erst gestern hat sich das wieder bestätigt, als ich zwei alte Laptops herausgekramt habe, die ich via Hey, Alter! spenden möchte. (Wenn sie die alten Mühlen denn gebrauchen können, auf die Rückmeldung warte ich noch…) Laptop an, Fehlermeldung her, Laptop zu. Love it.

Naja, das ist jetzt erstmal Geschichte.

von

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