Book Notes: The Workshop Survival Guide

Wow. Ich liebe dieses Buch. Ich hab’s grad ausgelesen und die Methodentipps am Ende haben mir so einen „Oh wow, das ist guuuuuut“-Laut entlockt wie sonst nur eine Rückenmassage nach zehn Stunden Screentime.

Aber zurück zum Buch. „The Workshop Survival Guide“ habe ich zufällig entdeckt, als Chris Do (ja, der von der Liste meiner liebsten Business-Influencer*innen) es mitten in einer Twitter-Unterhaltung empfohlen hat. Da ich Chris‘ Teaching Style sehr angenehm fand UND diese Buchempfehlung sonst noch nie irgendwo gesehen habe*, wanderte der Workshop Survival Guide direkt auf meine Leseliste. (*Ich habe Die Vier-Stunden-Woche nicht gelesen und werde es auch niemals tun, dafür ist mein innerer Aquarius viel zu rebellisch.)

Der volle Titel lautet The Workshop Survival Guide: How to design and teach educational workshops that work every time und ist meiner Meinung nach nicht zuviel versprochen. In zwei Teilen (Teil 1: Planung, Teil 2: Durchführung) werden Newbies hier durch die wichtigsten Prinzipien der Workshop-Didaktik geführt. Alles sehr praxisorientiert, strukturiert und sehr angenehm zu lesen. Okay Kato, könnte man jetzt fragen, du machst das doch schon ein paar Jährchen und bezahlst damit deine Miete, warum kaufst du dir ein Buch für Workshop-Rookies? Gute Frage! Zum einen, weil ich für manche Dinge, die ich intuitiv mache, gerne einen Namen oder eine Methode hätte, und zum anderen weil ich Corona sei Dank gerade immer öfter How-To-Workshop-Workshops gebe oder Menschen 1:1 bei der Erstellung des ersten eigenen Workshops unterstütze. Das Buch hilft mir auf jedem Fall, mich nochmal in die Situation einer Anfängerin hineinzuversetzen. Ein Beispiel ist das Kapitel „Don’t start with the Slides“. Da habe ich mich direkt ertappt gefühlt, denn bei meinen ersten Workshops (oder auch Referaten im Studium) führte der erste Klick auch immer zu PowerPoint. Mittlerweile mache ich das natürlich nicht mehr und beginne jede Workshop- oder Seminarplanung mit einem guten Konzept und einem Seminarplan. Aber das wäre jetzt ein Detail gewesen, an das ich mich nicht mehr erinnert hätte.

Meiner Meinung nach gelingt es den Autoren Rob Fitzpatrick und Devin Hunt unglaublich gut, sich in neue Workshopleiterinnen und -leiter hinzuversetzen und sie auf die verschiedenen Situationen vorzubereiten, die in einem Workshop auftauchen können. Das könnte zum Beispiel ein Blackout sein (Lösung: Habe deinen Workshop-Skeleton griffbereit), ein wissbegieriger Teilnehmer, der mit seinen Detailfragen die restliche Gruppe nervt (Lösung: Vertröste ihn auf die Pause, mach im Programm weiter und rede später unter vier Augen mit ihm) oder eine schlecht vorbereite Gastdozentin (Lösung: Gast-Expert*innen immer nur als Add-on einplanen).

Holt euch unbedingt dieses Buch, wenn ihr vorhabt, euch in die Lehre zu wagen! Hier meine Book Notes als Vorgeschmack:

Eine Sache möchte ich noch an diesem Buch loben: Ich nehme Rob Fitzpatrick und Devin Hunt zu 100% ab, dass sie richtig gute Workshops planen wollen. Bei Lektüre oder Angeboten für Dozierende habe ich manchmal so einen Beigeschmack, dass es darum geht, sich mit der ausgefallensten Methode, dem verrücktesten Warm-Up-Spiel oder der kreativsten Visualisierung abzuheben. Bei Content „für (Online-)Kursersteller“ geht es leider immer nur um die Auswahl des Contents und das Marketing. Beides ist hier nicht der Fall. Hier geht es um die Basics eines guten Workshops. Dafür aber halt richtig gut.

Rob Fitzpatrick & Devin Hunt (2019): The Workshop Survival Guide: How to design and teach educational workshops that work every time. Selbstverlag.

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