so yeah, I lost my mojo

Wir müssen über den Elefanten im Raum sprechen. Oder vielleicht ist es eher ein Klippschliefer. (Falls du dich fragst, was ein Klippschliefer ist, hast du offensichtlich noch nicht genug Zeit im Internet mit Lisa und Jenni verbracht. Interessanterweise sind Klippschliefer mit Elefanten verwandt, obwohl sie eher wie Hasen oder Meerschweinchen aussehen.)

Für mich ist der Elefant im Raum, dass ich als Contentberaterin anderen zeige, wie sie ihren Content effizient gestalten können, während ich selbst damit kämpfe. Ich predige, dass Content-Marketing nicht zeitaufwendig ist, aber schaffe es selbst nicht, meinen eigenen Rhythmus einzuhalten. Ich habe drölf Kanäle und Projekte, die ich regelmäßig pflege pflegen sollte.

What happened? Eeeigentlich bin ich in nem guten Rhythmus, doch im Oktober geriet ich ins Straucheln. Durch Krankheit, viel zu tun und eine zeitintensive Weiterbildung, kam ich im Oktober aus dem Takt. Im November ging es weiter bergab und im Dezember habe ich meine Redaktionspläne komplett über Bord geworfen.

Und ja, für mich fühlt sich das in eine Niederlage an, weil ich selber ja für meine Methoden der beste Beweis sein muss. Ich selber muss ja zeigen, dass meine Methoden funktionieren. Wenn meine Methoden nicht für mich klappen, warum sollten sie dann für andere klappen? Es fühlt sich für mich deswegen sehr schlimm an.

Achja, die Challenge hab ich auch verkackt

Was das Ganze extra nervig macht, ist, dass ich mich nicht nur von meinem normalen Content-Rhythmus verabschiedet hab – sondern irgendwann vor ein paar Wochen war ich auch noch so irre und hab gedacht, dass ich mir zusätzlich noch eine Challenge ans Bein binde, die Verkäufe von meinem Onlinekurs zu steigern.

Der Grund dafür ist, dass ich in Q1 2025 wenig arbeiten kann (mehr dazu später), und ich deswegen meine „passiven“ Einnahmen steigern wollte. Mein Gedankengang war: wenn ich weiß, dass mein Kurs-Grundrauschen-Einkommen steigt, kann ich beruhigter in meine Auszeit gehen. Also habe ich mir vor zwei Monaten diesen Plan überlegt: Hier ist mein Plan, konstant mehr Kurse zu verkaufen

Ich wollte bis Weihnachten verschiedenen Maßnahmen (Salespageoptimierung, Affiliates aktivieren, SEO, …) umsetzen. Dabei war ich von Anfang an delulu, weil ich *eigentlich* wusste, dass mein November schon sehr voll ist, und ich dann noch spontane Workshopanfragen angenommen habe. Von Anfang an dem Plan hinterherzulaufen war nicht gut für die Stimmung, ngl.

Was meine Motivation außerdem ambivalent beeinflusst hat: Obwohl ich kaum etwas vom Plan umgesetzt habe, kamen Sales rein. (Ist das Manifestation??! lol)

Hier meine Achterbahn der Gefühle:

  • oh cool, ein Sale, davon will ich mehr! 🤩
  • Aber warum hat die Person genau *jetzt* gekauft? Das ist so random… 🧐
  • Oh, die Person kommt mir bekannt vor. Ach krass, die folgt mir schon seit vielen Jahren! 😱
  • Habe ich etwa einen 3-Jahres-Sales-Cycle? Ach du kacke… 😩
  • Auf der anderen Seite: Wenn die Leute Jahre für die Entscheidung brauchen, dann kann ich ja beruhigt sein, dass ich die letzten Jahre immer präsent war – und es ist egal, ob ich dieses Quartal noch irgendwelche Maßnahmen umsetze oder nicht… 🤔
  • also kann ich einfach ein bisschen chillen? 😌
  • Ja ne, diese Optimierungsliste habe ich mir ja nicht aus Spaß geschrieben, das sind schon Punkte, an die ich ran muss… 😭

Am Anfang hab ich zu diesem Plan noch Updates via Newsletter gegeben und dann einfach kapituliert.

Mein Akku ist bei 2%

Q4 ist immer hart, aber dieses Jahr irgendwie noch schlimmer als sonst. Ich weiß, ich bin nicht die Einzige, die gerade auf dem Zahnfleisch geht. Das ist auf der einen Seite tröstlich, auf der anderen Seite aber auch traurig, ngl.

2025 steht in den Startlöchern

Viele Menschen planen bereits für das nächste Jahr. Ich seh schon überall die Jahresrückblicke, Vision Boards, Reflexionsmethoden und Vorsätze.

Ein Teil in mir sehnt sich auch danach, jetzt in einen Planungsmodus zu verfallen, aaaber:

  1. 2024 fühlt sich noch so messy und unfertig an.
  2. mein Akku ist noch leer. Ich muss mich jetzt zwingen, die Füße still zu halten.
  3. mein 2025 wird nicht im Januar starten – okay, dazu muss ich jetzt endlich mal mehr sagen…

Mein Jahr startet im März

Ich werde in Q1 aus privaten Gründen (die ich hier nicht thematisieren kann und will, ich bitte um euer Verständnis) ca 6-8 Wochen nicht arbeiten können. Im Gegensatz zu anderen kann ich also diese New Year New Me Energy nicht mitnehmen. Stattdessen will ich die Energie des Frühlings nutzen. Dazu hatte ich im vergangenen Frühling einen Newsletter beim Microcontent Playbook geschrieben, der bei einigen gut resoniert hat:

Ihr kennt das sicher: Der 1. Januar – der Tag, an dem wir voller Elan ins neue Jahr starten, uns fest vornehmen, dass diesmal wirklich alles anders wird. Wir planen, endlich unsere Ziele zu erreichen, neue Routinen zu etablieren … und dann? Dann verfliegt die Anfangseuphorie oft schneller als der Duft eines frisch aufgeschlagenen Papierkalenders.

Falls du auch von deinem Plan abgekommen bist – vielleicht wolltest du einen Podcast starten, Eigen-PR machen, endlich mit frischen Content-Formaten mehr Engagement in den sozialen Medien bekommen – dann habe ich gute Nachrichten für dich.

Der erste Januar ist nicht die einzige Chance im Jahr, die Energie des Anfangs zu spüren und sich davon mitreißen zu lassen. Die nächste Gelegenheit dafür ist der Beginn des astrologischen neuen Jahres am 20.März, eng verknüpft mit dem meteorologischen Frühlingsanfang. Und bevor du jetzt denkst „Nee, mit so Astro-Kram habe ich nichts am Hut“ – lass mich ein paar handfeste, nicht-spirituelle Argumente aufzählen:

🤯 Erstens ist der Druck am 1. Januar sehr hoch. Alle fragen nach Vorsätzen und manchmal macht man welche, nur weil man das Gefühl hat, es jetzt tun zu müssen. Aber man steht nicht wirklich dahinter.

🎄 Zweitens kommt der 1. Januar kurz nach den Weihnachtsfeiertagen – eine stressige Zeit für viele Menschen. Man ist oft nicht im Alltagstrott und neigt dazu, unrealistische Pläne zu machen.

⛅️ Drittens ist der Januar dunkel und kalt, was auf die Stimmung schlagen kann. Mit den ersten wärmenden Frühlingssonnenstrahlen ist es viel leichter, optimistisch nach vorne zu sehen und Energie für neue Projekte zu schöpfen.

Nutzen wir also die Energie des Frühlings – oder des astrologischen neuen Jahres! ♈️🪐🔭

(hier den kompletten Newsletter nachlesen)

Frühling ist meine absolute Lieblingsjahreszeit. Den Gedanken, den dunklen Januar und kargen Februar zu überwintern und erst im März offiziell wieder mit der Arbeit anzufangen, finde ich deshalb super attraktiv und tröstlich.

„Mein 2025 beginnt im März“, habe ich mir neulich auf ein Post-It geschrieben.

Das ist aber einfacher gesagt als getan, weil mir mehrere Dämonen von der Schulter einflüstern:

  • tja hätteste mal deine Kurs-Challenge durchgezogen, dann hättest du mehr Sales und könntest besser entspannen!
  • du merkst gerade viel Interesse für das Working in Public Thema, da könntest du die Jahresanfangs-Vorsatz-Energie super mitnehmen!
  • willst du nicht doch noch schnell ein neues Angebot zusammenklöppeln?
  • die Tage bis zum Beginn der Auszeit musst du jetzt aber noch produktiv nutzen!

Boah, wenn ich das runtertippe, merke ich selber, wie bescheuert das klingt.

So ganz objektiv weiß und merke ich, dass ich erschöpft bin und einfach mal chillen muss, aber es fällt mir einfach wahnsinnig schwer. Wahrscheinlich, weil ich es gewohnt bin, mit meinen Projekten normalerweise größtenteils in einem Flow- und Momentum-Modus zu sein. Und vereinzelt hat das auch mit kleinen Projekten geklappt. Zum Beispiel hab ich einen Monat vor Wintersonnenwende abgefragt, ob genug Leute aus meinem Netzwerk Lust auf eine Business-Wintersonnenwendefeier haben. Das dann zu planen und zu organisieren (Zeitplan erstellen, Mails versenden, mit Sessiongeber:innen absprechen, Technik aufsetzen, den Abend moderieren…) war kein Ding und hat Spaß gemacht. Für meine ‚großen‘ Contentprojekte kann ich den Flow aber gerade weit und breit nicht finden.

So plane ich die Jahreswechselzeit zu verbringen

  • über Weihnachten: nur chillen
  • 29.12.: Jahreswechsel-Workshop bei Lea
  • zwischen den Jahren: noch 2 IMAs und Accelerator-Coaching
  • ab Mitte Januar: bin erstmal weg, BYEEE

So, jetzt ist es raus. Falls sich jemand gewundert hat, warum meine Content-Routine eingebrochen ist: Deswegen. Aber vielleicht ist das ja auch niemandem aufgefallen, und ich habe aus einer Mücke einen Elefanten Klippschliefer gemacht. Mir diesen Fail einzugestehen ist mir unangenehm, keine Frage, aber auch kathartisch. Mit Sicherheit werden ein paar nette DMs oder Antwortmails kommen. Ich freu mich drauf, von euch zu lesen. Aber nehmt es mir nicht übel, wenn ich nicht oder nur sehr spät antworte, denn:

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