Ein gewisses Ereignis hat der Arbeitswelt gezeigt, dass man auch remote prima arbeiten kann.
Als nächstes geht’s den synchronen Terminen an den Kragen. Asynchron ist das neue Schwarz.
Eine kurze Definition: mit asynchron ist gemeint, dass die Kommunikation nicht zur gleichen Zeit (=synchron) stattfindet. Zum Beispiel: telefonieren ist synchron, auf den Anrufbeantworter quatschen oder eine Sprachnachricht aufnehmen ist asynchron. Bei Knuddels chatten (lol) ist synchron, eine E-Mail schreiben ist asynchron. You get the point. Bei synchron kommuniziert man gleichzeitig, bei asynchron im eigenen, zeitversetzten Tempo.
Es ist ja ein bekanntes Meme, dass Millenials nicht gerne telefonieren. Da ist viel wahres dran, denn synchrone Kommunikation bringt einige Voraussetzungen bzw. Hürden mit:
du musst gerade Zeit haben, wenn das gegenüber unangekündigt anruft.
oder, wenn man ein Meeting vereinbaren will: es muss ein gemeinsamer Zeitpunkt gefunden werden.
wenn eine Partei zu spät kommt, oder jemand eher gehen muss, oder man zum Ende der reservierten Meetingzeit noch nicht fertig ist, wird das Ergebnis nicht zufriedenstellend.
man muss antworten/Infos/Entscheidungen schnell parat haben. Nervig, wenn man zum Beispiel am Telefon verhandelt, oder im Meeting eine Frage beantworten soll, zu der man nicht gut vorbereitet ist.
synchrone Kommunikation kann schwer nachvollziehbar sein. Wenn nicht ein akribisches Protokoll geschrieben wurde, ist es später schwer nachzuweisen, wem was in welchem Meeting zugewiesen wurde… Oder welches Versprechen am Telefon gegeben wurde…
Um die synchrone Kommunikation nicht ganz in die Pfanne zu hauen, will ich fairerweise noch die Vorteile nennen:
wenn alle Infos etc da sind, gehen manche Sachen in einem Meeting tatsächlich schneller und einfacher zu besprechen
wenn es zeitkritisch ist, dauert asynchrone Kommunikation zu lang
Missverständnisse lassen sich synchron leichter aufklären, vor allem wenn noch Körpersprache, Mimik oder Intonation dazukommen
es soll ja so freaky Extrovertierte geben, denen das auch noch Spaß macht!? 👽
this meeting could have been an email
auch das ist ein Meme geworden. Dahinter steckt: manchmal werden sinnlose Termine einberufen, in denen einfach nur jemand was verkünden will. Oder in denen nur eine Info abgefragt werden soll. Oder in denen eigentlich niemand einen Punkt für die Agenda hatte. Eine sehr nervige Zeitverschwendung.
Umso cooler, dass mittlerweile immer mehr Menschen dafür offen sind, ihre bisherige Kommunikationskultur zu hinterfragen und auch asynchron zu arbeiten.
wie ich im Business asynchron kommuniziere
So hatte ich zum Beispiel diese Woche einen großen (und teuren, haha) Workshop mit einer NGO, dessen Auftragsvergabe ich mit den Mitarbeiterinnen ausschließlich asynchron via E-Mail abgewickelt habe. Von der Anfrage, zu Rückfragen bis hin zur Terminvereinbarung und der Terminfindung. Richtig synchron haben wir uns dann erst zum ersten Workshopteil gesehen.
Schon seit Monaten nutze ich eine Communityplattform für asynchrones Coaching. Die Teilnehmer:innen meiner Programme Workshop Accelerator und Microcontent Sprint haben jeweils ein Klubhaus* für ihre Hausaufgaben, Fragen, Feedbackgesuche, Geistesblitze und Offtopic-Gedanken. Sie müssen dadurch nicht bis zur nächsten Sprechstunde waren, sondern können jederzeit ihren Teil ins Klubhaus schreiben. Ich antworte dann, wenn ich reingucke und Zeit hab. Das kann 5 Minuten oder 24 Stunden später sein. (let’s be honest, eher früher als später. Ich liebs in den Klubhäusern rumzuhängen. Aber ich will keine Antwortzeit versprechen 😇) (*ich nenne beide Klubhaus, damit ich selber nicht durcheinanderkomme ahaha)
Apropos Sprint: Diese Woche endete die Anmeldephase für den nächsten Sprint und ich habe mit mehreren Menschen via Instagram DM dazu hin- und hergeschrieben. Ich habe angeboten, ihre Fragen zu beantworten und herauszufinden, ob der Sprint gerade zu ihnen und ihrer Situation passt. Schon in den vorherigen Runden in den Programmen habe ich keine Vorgespräche/Sales Calls gebraucht, um ausreichend Teilnehmer:innen für die Durchführung zu gewinnen. Ich bin nicht per se gegen Sales Calls, aber ich will sie auch nicht zum obligatorischen Schritt machen. Diese Woche habe ich sie dann doch noch explizit angeboten, und zwei Leute haben einen Termin gebucht. Die eine hat ihn wieder storniert, weil sie meinte, dass sie gerade eigentlich eh nicht die Ressourcen dafür hat; und die andere hat schon am Vorabend festgestellt, dass sie eigentlich den Accelerator braucht und nicht den Sprint – naja, dann haben wir halt stattdessen über Workshop-Ideen für sie gesprochen und ausgemacht, dass sie bei der nächsten Accelerator-Runde dabei ist. Auch gut.
Erfolgsfaktoren für asynchrone Kommunikation
Meiner Meinung nach müssen folgende Dinge passen, um mehr asynchrone Kommunikation im Business einzuführen:
Leute brauchen Vertrauen. Je eher sie schon das Gefühl haben, mich zu kennen, desto weniger müssen sie mich in einem persönlichen Gespräch oder Zoom-Call „kennenlernen“. Dazu gehören Website und Content; aber natürlich sorgen auch Empfehlungen für ein hohes Vorschussvertrauen.
die Texte müssen gut sein. Also E-Mails, Websiten, Anfragen und Co. Je selbsterklärender der Text ist, desto weniger Bedürfnis hat jemand, darüber zu reden.
asynchrone Kommunikation darf angeboten und eingefordert werden. Zum Beispiel hat mir neulich eine Workshop-Auftraggeberin eine Mail mit ihren Fragen vorm Termin geschickt, und die Bitte um einen Zoom-Termin. Ich bestätigte ihre Punkte, ergänzte etwas, und fragte explizit, ob das Meeting jetzt noch nötig sei. Nein, war es nicht. Wunderbar.
Trau dich, asynchron zu arbeiten und zu kommunizieren
In diesem Sinne: an alle Intros da draußen; Menschen mit vollem Kalender; Menschen die aufgrund von Erkrankungen und Co nicht immer ein hohes Energielevel haben; Menschen, bei denen der Teams-Meeting-Klingelton PTSD verursacht, und einfach Menschen, die die Schnauze voll von Besprechungen haben: werdet ebenfalls zu Trendsetter:innen und lasst uns asynchrone Kommunikation weitertragen.
Ein gewisses Ereignis hat der Arbeitswelt gezeigt, dass man auch remote prima arbeiten kann.
Als nächstes geht’s den synchronen Terminen an den Kragen. Asynchron ist das neue Schwarz.
Eine kurze Definition: mit asynchron ist gemeint, dass die Kommunikation nicht zur gleichen Zeit (=synchron) stattfindet. Zum Beispiel: telefonieren ist synchron, auf den Anrufbeantworter quatschen oder eine Sprachnachricht aufnehmen ist asynchron. Bei Knuddels chatten (lol) ist synchron, eine E-Mail schreiben ist asynchron. You get the point. Bei synchron kommuniziert man gleichzeitig, bei asynchron im eigenen, zeitversetzten Tempo.
Es ist ja ein bekanntes Meme, dass Millenials nicht gerne telefonieren. Da ist viel wahres dran, denn synchrone Kommunikation bringt einige Voraussetzungen bzw. Hürden mit:
Um die synchrone Kommunikation nicht ganz in die Pfanne zu hauen, will ich fairerweise noch die Vorteile nennen:
this meeting could have been an email
auch das ist ein Meme geworden. Dahinter steckt: manchmal werden sinnlose Termine einberufen, in denen einfach nur jemand was verkünden will. Oder in denen nur eine Info abgefragt werden soll. Oder in denen eigentlich niemand einen Punkt für die Agenda hatte. Eine sehr nervige Zeitverschwendung.
Umso cooler, dass mittlerweile immer mehr Menschen dafür offen sind, ihre bisherige Kommunikationskultur zu hinterfragen und auch asynchron zu arbeiten.
wie ich im Business asynchron kommuniziere
So hatte ich zum Beispiel diese Woche einen großen (und teuren, haha) Workshop mit einer NGO, dessen Auftragsvergabe ich mit den Mitarbeiterinnen ausschließlich asynchron via E-Mail abgewickelt habe. Von der Anfrage, zu Rückfragen bis hin zur Terminvereinbarung und der Terminfindung. Richtig synchron haben wir uns dann erst zum ersten Workshopteil gesehen.
Schon seit Monaten nutze ich eine Communityplattform für asynchrones Coaching. Die Teilnehmer:innen meiner Programme Workshop Accelerator und Microcontent Sprint haben jeweils ein Klubhaus* für ihre Hausaufgaben, Fragen, Feedbackgesuche, Geistesblitze und Offtopic-Gedanken. Sie müssen dadurch nicht bis zur nächsten Sprechstunde waren, sondern können jederzeit ihren Teil ins Klubhaus schreiben. Ich antworte dann, wenn ich reingucke und Zeit hab. Das kann 5 Minuten oder 24 Stunden später sein. (let’s be honest, eher früher als später. Ich liebs in den Klubhäusern rumzuhängen. Aber ich will keine Antwortzeit versprechen 😇) (*ich nenne beide Klubhaus, damit ich selber nicht durcheinanderkomme ahaha)
Apropos Sprint: Diese Woche endete die Anmeldephase für den nächsten Sprint und ich habe mit mehreren Menschen via Instagram DM dazu hin- und hergeschrieben. Ich habe angeboten, ihre Fragen zu beantworten und herauszufinden, ob der Sprint gerade zu ihnen und ihrer Situation passt. Schon in den vorherigen Runden in den Programmen habe ich keine Vorgespräche/Sales Calls gebraucht, um ausreichend Teilnehmer:innen für die Durchführung zu gewinnen. Ich bin nicht per se gegen Sales Calls, aber ich will sie auch nicht zum obligatorischen Schritt machen. Diese Woche habe ich sie dann doch noch explizit angeboten, und zwei Leute haben einen Termin gebucht. Die eine hat ihn wieder storniert, weil sie meinte, dass sie gerade eigentlich eh nicht die Ressourcen dafür hat; und die andere hat schon am Vorabend festgestellt, dass sie eigentlich den Accelerator braucht und nicht den Sprint – naja, dann haben wir halt stattdessen über Workshop-Ideen für sie gesprochen und ausgemacht, dass sie bei der nächsten Accelerator-Runde dabei ist. Auch gut.
Erfolgsfaktoren für asynchrone Kommunikation
Meiner Meinung nach müssen folgende Dinge passen, um mehr asynchrone Kommunikation im Business einzuführen:
Trau dich, asynchron zu arbeiten und zu kommunizieren
In diesem Sinne: an alle Intros da draußen; Menschen mit vollem Kalender; Menschen die aufgrund von Erkrankungen und Co nicht immer ein hohes Energielevel haben; Menschen, bei denen der Teams-Meeting-Klingelton PTSD verursacht, und einfach Menschen, die die Schnauze voll von Besprechungen haben: werdet ebenfalls zu Trendsetter:innen und lasst uns asynchrone Kommunikation weitertragen.
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