Book Notes: Money Talks

„Money Talks“ reiht sich wunderbar in eine ganz bestimmte Sammlung in meinem Buchregal ein: Business-Bücher, die hilfreiche Inhalte haben, aber vom Titel und Look her so trashig aussehen, dass sie niemals ein Coffee Table Book werden.

Der Autor Alan Weiss hat dutzende Bücher geschrieben, darunter auch Titel wie Million Dollar Coaching und Million Dollar Consulting. Sein Name war mir schon mehrmals aufgefallen (was nicht unbedingt gut sein muss, schließlich gibt’s auch diverse gehypte Trash-Bücher) und daher hab ich bei einer Second-Hand-Buchbestellung zugegriffen. In Money Talks – How to make a Million as a Speaker geht’s darum, wie man ein profitables Business im Bereich Public Speaking, also mit Keynotes, Workshops und Seminaren aufbaut.

Tatsächlich mach ich sowas ja schon beruflich, deshalb habe ich mir von dem Buch erhofft, dass es nicht nur Anfängertipps enthält, sondern mehr Tipps zu Positionierung, Marketing und Angebotsstruktur. Auch wenn seit der Veröffentlichung im Jahr 1998 einige Marketingtipps aus der Zeit gefallen sind, waren trotzdem einige Tipps sehr nützlich. So viel kann ich ja schonmal verraten!

Schauen wir in die Book Notes und dann spreche ich noch ein bisschen über meine persönlichen Learnings!

Hier meine Book Notes:

In insgesamt 11 Kapiteln geht es um das Selbstverständnis als Speaker:in, um Positionierung, um Honorare (natürlich!) und Dos und Don’ts. Was bei mir hängen geblieben ist:

  • Wer genau ist der Buyer und was ist sein Ziel oder Bedarf? Oft hat man ja „nur“ mit irgendwelchen Personen dazwischen zu tun, die eventuell selber gar nicht wissen, welches Problem mit einem Workshop gelöst werden soll. Versuche, direkt mit dem Buyer zu sprechen.
  • Limitiere deine Möglichkeiten nicht unnötig, indem du dich auf den „Content“, also ein Themenfeld oder eine Branche fokussierst. Überlege stattdessen, welchen „Process“ du anbietest – der ist in der Regel auf verschiedene Branchen anwendbar!
  • Sprich nicht darüber, was du anbietest, sondern was das Ergebnis ist.
  • Apropos Ergebnis: Auch beim Festsetzen von Honoraren steht das Ergebnis im Vordergrund, genauso wie alles was man mitbringt. Man sollte auf die Frage nach den Honoraren nicht einfach mit Stunden- oder Tagessätzen fragen, sondern erstmal fragen, welches Problem gelöst werden soll – und dann eine passende Lösung anbieten.
  • Ein super witziger Tipp, an den ich selbst nie gedacht hätte: Biete dich als kurzfristigen Ersatz für Konferenzen an: Falls jemand krank wird oder verhindert ist, könntest du den Platz füllen. Smart!
  • Richtig sympathisch fand ich, dass der Autor vor übertriebenem Bühnentraining mit ausladenden Gestiken, Drama-Performance und auch übertriebenem Audience-Involvement („Erzähle der Person neben dir ein Geheimnis und umarme sie danach!“) warnt. DIE Art von Speaker:innen finde ich nämlich selber richtig schlimm.

Wenn man wissen will, wie man jetzt genau eine motivierende Keynote oder einen effektiven Workshop plant – nun, dann muss man zu anderen Büchern greifen. Um Speaking geht es in diesem Buch kaum, eher um the Business of Speaking. Also, der Titel ist ein bisschen trashy und topaktuelle Online-Marketing-Tipps wird man hier nicht finden, aber sowohl handfeste Strategien als auch Pep Talks sind in „Money Talks“ auf jeden Fall vorhanden!

Weiss, Alan (1998): Money Talks – How to make a Million as a Speaker. McGraw-Hill.

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