Wer mir auf Instagram folgt (hint hint, solltet ihr tun!) hat vor ein paar Wochen mitbekommen, wie ich via Insta-Story nach ausgefallenen Business-Ideen gesucht habe. Der Grund dafür war nicht etwa das Bedürfnis, ein neues Startup zu gründen (ich hab auch so schon genug zu tun), sondern mein Social-Media-Seminar an der Uni Tübingen im Februar.
Für dieses Seminar wollte ich nämlich zum ersten Mal mit Mock Companies arbeiten – also fiktiven Unternehmen, NGOs und Personal Brands, deren Social-Media-Strategie die Studis dann im Seminar erarbeiten. Die Mock Companies sollten ein bisschen verrückt sein, um die Kreativität anzuregen und zu verhindern, dass die Studis einfach bei anderen Unternehmen aus der Branche abkupfern.
Zwischen Theorie und Praxis
Warum überhaupt Mock Companies? Nun, normalerweise sind Uni-Seminare ja ziemlich theorielastig. An der ein oder anderen passenden Stelle kann man dann Case Studies aus der Praxis hinzuziehen. Das funktioniert für viele Themenfelder bestimmt gut, aber bei Social Media ist es schwierig, sich nur einzelne Taktiken anzugucken, ohne das big picture zu sehen.
Auf der anderen Hand gibt es auch praktische Formate in der Lehre: Hochschulen wie die HdM arbeiten oft mit Unternehmen zusammen und an „meiner“ Uni habe ich schon ein paar Service-Learning-Seminare geleitet. Bei Service Learning sind gemeinnützige Organisationen als Praxispartner mit an Bord, z.B. bei meinen Seminaren ein Kulturinstitut, die Kinder-Uni oder eine Fair-Fashion-Initiative. (Mehr über Service Learning in diesem Podcastinterview bei erzähl davon.)
Allerdings sind Service-Learning-Seminare erheblich aufwändiger in der Vorbereitung, weil man ja diverse Briefinggespräche mit den Organisationen führen muss, und sie setzen einen (limitierenden) Rahmen für die möglichen Ergebnisse der Studierenden.
Durch den Einsatz der Mock Companies habe ich mir erhofft, den Studis eine gute Alternative zwischen Theorie und Praxis zu bieten: Ein ganzheitlicher Case ohne den Hustle echter Kund:innen.
Vorhang auf für die Mock Companies
Okay, schauen wir uns mal an, welche 4 Mock-Company-Ideen das Rennen gemacht haben:
kan du tale dansk? – die Kampagne einer NGO für mehr Dänischunterricht an deutschen Schulen
NuGym – ein neues Fitnessstudio mit einem Body-Neutrality-Ansatz
Petra Fuchs – eine Beraterin für schicke und ergonomische Home-Office-Arbeitsplätze
Gedöönz – eine Marke mit handgemachten Handcremes und Seifen aus Ziegenmilch vom Sauerländer Ferienhof
Na, welcher Gruppe wärst du beigetreten?! Eine Insta-Story-Umfrage in meiner Audience hatte ergeben, dass die Companies 2 und 4 am beliebtesten sind. (Im Seminar hat sich das bestätigt, diese beiden Gruppen waren als erstes voll!)
Vor- und Nachteile des Unterrichts mit Mock Companies
Okay, gucken wir uns doch nach der ersten Runde im Februar 2022 mal ein (Zwischen-)Fazit an. Wie lief der Einsatz der Mock Companies?
Vorteile
Ich denke, es hat den Studierenden grundsätzlich Spaß gemacht, sich in die Mock Companies hineinzuversetzen.
Wahlfreiheit zu haben fördert ja grundsätzlich die Motivation
Ich konnte die Mock Companies gezielt ausarbeiten und die verschiedenen Aspekte reinbringen, die mir wichtig waren
Im Gegensatz zu Service-Learning-Seminaren, bei denen es nur einen Praxispartnern gibt, bieten die Companies mehr Abwechslung
Nachteile
Risiko: Was, wenns mit der Kreativität und Fantasie der Studis gar nicht klappt? Wie sehr kann und muss ich dann eingreifen?
zum Teil sind mehr Hintergrundinfos notwendig, um die Strategie sinnvoll auszuarbeiten
Das überrascht jetzt wahrscheinlich niemanden, aber es war sehr viel Arbeit…
Apropos Hintergrundinfos…
Ich habe mir natürlich zu den Mock Companies schon ein paar Hintergrundinfos aufgeschrieben: Über die Firma und die Personen dahinter, die Organisationsziele, die Angebote. An der ein oder anderen Stelle wären aber noch mehr Infos von mir oder Recherche der Studis notwendig. Zum Beispiel bei der Dänischkampagne: Wenn man sich dafür einsetzen würde, dass Dänisch als Fremdsprache ein gleichberechtigtes Fach neben Englisch, Französisch und Spanisch werden würde – welche Stelle ist dafür überhaupt zuständig?! Oder bei dem Body-Neutrality-Konzept: Wenn man noch nicht weiß, was dahinter steckt, muss man sich das erst anlesen, damit nicht McFit-Werbung bei rauskommt.
ROI der Vorbereitung
Seminare sind super vorbereitungsintensiv und „lohnen“ sich in Kombination mit den mickrigen Lehrauftraghonoraren eigentlich erst, wenn man sie mehrmals hält. Sprich, durch die intensive Vorbereitung der Mock Companies mit Texten, Moodboards, Miro-Board und Aufgabentexten habe ich mir quasi selber einen Auftrag auf Mindestlohnniveau angehalst. Allerdings denke ich, dass die vier Mock Companies jetzt ziemlich zeitlos sind und ich sie auch für andere Seminare und Aufträge in den nächsten Monaten und Jahren nutzen kann. (Und eine Person hat mir schon geschrieben, dass sie die Aufgaben und Musterlösungen für ihre eigene Lehre abkaufen will, hehe)
Wer mir auf Instagram folgt (hint hint, solltet ihr tun!) hat vor ein paar Wochen mitbekommen, wie ich via Insta-Story nach ausgefallenen Business-Ideen gesucht habe. Der Grund dafür war nicht etwa das Bedürfnis, ein neues Startup zu gründen (ich hab auch so schon genug zu tun), sondern mein Social-Media-Seminar an der Uni Tübingen im Februar.
Für dieses Seminar wollte ich nämlich zum ersten Mal mit Mock Companies arbeiten – also fiktiven Unternehmen, NGOs und Personal Brands, deren Social-Media-Strategie die Studis dann im Seminar erarbeiten. Die Mock Companies sollten ein bisschen verrückt sein, um die Kreativität anzuregen und zu verhindern, dass die Studis einfach bei anderen Unternehmen aus der Branche abkupfern.
Zwischen Theorie und Praxis
Warum überhaupt Mock Companies? Nun, normalerweise sind Uni-Seminare ja ziemlich theorielastig. An der ein oder anderen passenden Stelle kann man dann Case Studies aus der Praxis hinzuziehen. Das funktioniert für viele Themenfelder bestimmt gut, aber bei Social Media ist es schwierig, sich nur einzelne Taktiken anzugucken, ohne das big picture zu sehen.
Auf der anderen Hand gibt es auch praktische Formate in der Lehre: Hochschulen wie die HdM arbeiten oft mit Unternehmen zusammen und an „meiner“ Uni habe ich schon ein paar Service-Learning-Seminare geleitet. Bei Service Learning sind gemeinnützige Organisationen als Praxispartner mit an Bord, z.B. bei meinen Seminaren ein Kulturinstitut, die Kinder-Uni oder eine Fair-Fashion-Initiative. (Mehr über Service Learning in diesem Podcastinterview bei erzähl davon.)
Allerdings sind Service-Learning-Seminare erheblich aufwändiger in der Vorbereitung, weil man ja diverse Briefinggespräche mit den Organisationen führen muss, und sie setzen einen (limitierenden) Rahmen für die möglichen Ergebnisse der Studierenden.
Durch den Einsatz der Mock Companies habe ich mir erhofft, den Studis eine gute Alternative zwischen Theorie und Praxis zu bieten: Ein ganzheitlicher Case ohne den Hustle echter Kund:innen.
Vorhang auf für die Mock Companies
Okay, schauen wir uns mal an, welche 4 Mock-Company-Ideen das Rennen gemacht haben:
Na, welcher Gruppe wärst du beigetreten?! Eine Insta-Story-Umfrage in meiner Audience hatte ergeben, dass die Companies 2 und 4 am beliebtesten sind. (Im Seminar hat sich das bestätigt, diese beiden Gruppen waren als erstes voll!)
Vor- und Nachteile des Unterrichts mit Mock Companies
Okay, gucken wir uns doch nach der ersten Runde im Februar 2022 mal ein (Zwischen-)Fazit an. Wie lief der Einsatz der Mock Companies?
Vorteile
Nachteile
Apropos Hintergrundinfos…
Ich habe mir natürlich zu den Mock Companies schon ein paar Hintergrundinfos aufgeschrieben: Über die Firma und die Personen dahinter, die Organisationsziele, die Angebote. An der ein oder anderen Stelle wären aber noch mehr Infos von mir oder Recherche der Studis notwendig. Zum Beispiel bei der Dänischkampagne: Wenn man sich dafür einsetzen würde, dass Dänisch als Fremdsprache ein gleichberechtigtes Fach neben Englisch, Französisch und Spanisch werden würde – welche Stelle ist dafür überhaupt zuständig?! Oder bei dem Body-Neutrality-Konzept: Wenn man noch nicht weiß, was dahinter steckt, muss man sich das erst anlesen, damit nicht McFit-Werbung bei rauskommt.
ROI der Vorbereitung
Seminare sind super vorbereitungsintensiv und „lohnen“ sich in Kombination mit den mickrigen Lehrauftraghonoraren eigentlich erst, wenn man sie mehrmals hält. Sprich, durch die intensive Vorbereitung der Mock Companies mit Texten, Moodboards, Miro-Board und Aufgabentexten habe ich mir quasi selber einen Auftrag auf Mindestlohnniveau angehalst. Allerdings denke ich, dass die vier Mock Companies jetzt ziemlich zeitlos sind und ich sie auch für andere Seminare und Aufträge in den nächsten Monaten und Jahren nutzen kann. (Und eine Person hat mir schon geschrieben, dass sie die Aufgaben und Musterlösungen für ihre eigene Lehre abkaufen will, hehe)
Falls ihr noch Fragen dazu habt, hit me up!
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