Mein Kalender für 2020 war ein Schnäppchen von TKMaxx und hat mich regelmäßig wie eine Lifestyle-Influencerin fühlen lassen. Denn immer wenn er in einer Instastory zu sehen war, kam mindestens einmal die Frage, wo ich den her habe. Zugegeben, er war stylisch (und hatte eine gute Aufteilung!), aber effektiv genutzt habe ich ihn trotzdem nicht.
Deshalb werde ich mir auch für 2021 keinen neuen Kalender kaufen – zum ersten Mal seit vielen Jahren. (Looking at you, kitschige Schülerplaner ?)
Mein System – ohne einen klassischen Kalender
In meinem Beitrag „Productivity methods that saved my workaholic ass.“ habe ich die Methode „Calendar Blocking“ erst ziemlich spät genannt. Tatsächlich ist sie aber wahnsinnig wichtig für meinen Workflow und funktioniert echt gut.
Calendar Blocking in a Nutshell: Alle Termine und To-Dos kommen als Termin in meinen digitalen Kalender. Das klingt so simpel, hat aber große Implikationen. Früher hatte ich To-Do-Listen mit einem Dutzend To-Dos. Auf der Liste sahen sie alle gleich aus, tatsächlich waren sie aber sehr unterschiedlich:
To-Dos, die in 3 Minuten erledigt sind (Rechnung x bezahlen)
To-Dos, die 3 Stunden brauchen (Seminar vorbereiten)
To-Dos, die einfach klingen (Brief wegbringen), aber noch Zwischenschritte erfordern (Kopie von Dokument X machen, Druckerpatronen auswechseln, Briefmarken besorgen)
To-Dos, die einfach klingen (Mail beantworten), aber viel Hirnschmalz benötigen (Wie sage ich auf diese Anfrage charmant ab?)
To-Dos, die stumpfe Abarbeitung erfordern (Schublade aussortieren)
To-Dos, die viel Kreativität erfordern (Konzept entwickeln)
… you get the idea
Früher™ hatte ich dann eine ellenlange To-Do-Liste vor mir und hab mich gestresst gefühlt. Jetzt mit Calendar Blocking entsteht die Liste gar nicht erst (bzw. nur temporär bei einem Brain Dump), weil ich aus jedem To-Do einen Kalendereintrag mache. Ah, ich wollt morgen eh einkaufen gehen? Dann trage ich mir ein, dass ich einen kleinen Umweg gehe und den Brief einwerfe. Ah, das Konzept soll bis Ende der Woche raus? Dann trage ich mir das für morgen Vormittag ein, wenn meine Konzentration am größten ist.
Indem ich für jede Aufgabe eine Zeit schätze und der Kalender sichtbar immer voller wird, verhindere ich Überforderung. Früher™ dachte ich nämlich, dass ich die 12 To-Dos sicher alle heute durchballern kann, wenn ich mich nur genug anstrenge. (Hand hoch, wenn du dich ertappt fühlst ✌?)
Theoretisch könnte ich Calender Blocking auch in einem Papierkalender machen, wenn der groß genug ist bzw. eine Timeline hat. Aber mit einem digitalen Kalender kann ich die Blöcke viel leichter rumschieben und colorcoden.
Den schicken TKMaxx-Kalender habe ich also schon lange nicht mehr für die Daily To-Dos benutzt, sondern phasenweise gar nicht, oder für meine 3 „Frogs“. Dahinter verbirgt sich – nach Brian Tracys Buch „Eat that Frog“ eine wichtige, aber unangenehme Aufgabe, die wir direkt am Morgen erledigen sollen, um sie nicht aufzuschieben. (Es gibt eine andere Zeitmanagementmethode, nach der man jeden Tag die drei wichtigsten Aufgaben aufschreiben und als erstes machen soll. Ist das geschafft, hat man schon gewonnen und wenn man nachmittags dann noch irgendwas anderes macht, ist das ein Bonus. Ich kombiniere die beiden zu 3 Frogs. Aber auch das nur phasenweise, wenns grad besonders stressig ist.)
Es war nett, die drei Frogs im Kalender aufgelistet zu sehen. Es war auch nett, nicht das Gefühl zu haben, einen schönen Kalender zu verschwenden, wenn ich gar nix reinschreibe ??♀️
(Business-Bullet-)Journal statt Kalender
Wie beschrieben brauche ich den Papierkalender also nicht. Was ich aber in den letzten Monaten immer stärker gemerkt habe: Es ist nützlich, meine „Logs“ von einer vergangenen, ähnlichen Situation zu haben.
Total inspirierend fand ich die Folge mit Sabine Barth im eigenstimmig-Podcast. Sabine erzählt, dass sie ein Notizbuch hat, in das sie alle möglichen Gedanken, Ideen, Sorgen, Fragen, Entscheidungen etc rund um die Gründung ihres Flowlands reingeschrieben hat. Wie geil ist das denn?!
„Das hat mir nachher so sehr geholfen – denn ich hatte mir alle Gedanken schon gemacht. Man vergisst das ja, was man sich alles so überlegt.“
Sabine im eigenstimmig-Podcast
Ich möchte deshalb mehr loggen: Heute in einem Jahr ist es mir scheißegal, was für To-Dos ich zu tun hatte. Hab das Interview vorbereitet? Super. Muss ne Podcastfolge nochmal neu exportieren? Klasse. Aber was mich beschäftigt hat, was für Ideen ich hatte, ob ich mich gestresst gefühlt hab oder gut – das ist spannend!
Deshalb habe ich mir für 2021 ein Business-Bullet-Journal angelegt. Das kann ich für die 3 Frogs nutzen, wenn ich das Bedürfnis habe. Ich will es aber vor allem benutzen, um im nachhinein zu loggen, was ich heute gemacht habe. Und nicht als To-Do-Liste für alles, was ich heute zu tun habe. (Für Gesprächsnotizen und sowas habe ich ein separates Notizbuch.)
Das Jahr ist erst ein paar Tage alt und natürlich sind die Leute jetzt alle noch in der Winterpause. Ich werde euch in ein paar Wochen updaten, wie es mit dem Business-BuJo läuft, aber bisher vermisse ich meinen Kalender nicht.
Mein Kalender für 2020 war ein Schnäppchen von TKMaxx und hat mich regelmäßig wie eine Lifestyle-Influencerin fühlen lassen. Denn immer wenn er in einer Instastory zu sehen war, kam mindestens einmal die Frage, wo ich den her habe. Zugegeben, er war stylisch (und hatte eine gute Aufteilung!), aber effektiv genutzt habe ich ihn trotzdem nicht.
Deshalb werde ich mir auch für 2021 keinen neuen Kalender kaufen – zum ersten Mal seit vielen Jahren. (Looking at you, kitschige Schülerplaner ?)
Mein System – ohne einen klassischen Kalender
In meinem Beitrag „Productivity methods that saved my workaholic ass.“ habe ich die Methode „Calendar Blocking“ erst ziemlich spät genannt. Tatsächlich ist sie aber wahnsinnig wichtig für meinen Workflow und funktioniert echt gut.
Calendar Blocking in a Nutshell: Alle Termine und To-Dos kommen als Termin in meinen digitalen Kalender. Das klingt so simpel, hat aber große Implikationen. Früher hatte ich To-Do-Listen mit einem Dutzend To-Dos. Auf der Liste sahen sie alle gleich aus, tatsächlich waren sie aber sehr unterschiedlich:
Früher™ hatte ich dann eine ellenlange To-Do-Liste vor mir und hab mich gestresst gefühlt. Jetzt mit Calendar Blocking entsteht die Liste gar nicht erst (bzw. nur temporär bei einem Brain Dump), weil ich aus jedem To-Do einen Kalendereintrag mache. Ah, ich wollt morgen eh einkaufen gehen? Dann trage ich mir ein, dass ich einen kleinen Umweg gehe und den Brief einwerfe. Ah, das Konzept soll bis Ende der Woche raus? Dann trage ich mir das für morgen Vormittag ein, wenn meine Konzentration am größten ist.
Indem ich für jede Aufgabe eine Zeit schätze und der Kalender sichtbar immer voller wird, verhindere ich Überforderung. Früher™ dachte ich nämlich, dass ich die 12 To-Dos sicher alle heute durchballern kann, wenn ich mich nur genug anstrenge. (Hand hoch, wenn du dich ertappt fühlst ✌?)
Theoretisch könnte ich Calender Blocking auch in einem Papierkalender machen, wenn der groß genug ist bzw. eine Timeline hat. Aber mit einem digitalen Kalender kann ich die Blöcke viel leichter rumschieben und colorcoden.
Den schicken TKMaxx-Kalender habe ich also schon lange nicht mehr für die Daily To-Dos benutzt, sondern phasenweise gar nicht, oder für meine 3 „Frogs“. Dahinter verbirgt sich – nach Brian Tracys Buch „Eat that Frog“ eine wichtige, aber unangenehme Aufgabe, die wir direkt am Morgen erledigen sollen, um sie nicht aufzuschieben. (Es gibt eine andere Zeitmanagementmethode, nach der man jeden Tag die drei wichtigsten Aufgaben aufschreiben und als erstes machen soll. Ist das geschafft, hat man schon gewonnen und wenn man nachmittags dann noch irgendwas anderes macht, ist das ein Bonus. Ich kombiniere die beiden zu 3 Frogs. Aber auch das nur phasenweise, wenns grad besonders stressig ist.)
Es war nett, die drei Frogs im Kalender aufgelistet zu sehen. Es war auch nett, nicht das Gefühl zu haben, einen schönen Kalender zu verschwenden, wenn ich gar nix reinschreibe ??♀️
(Business-Bullet-)Journal statt Kalender
Wie beschrieben brauche ich den Papierkalender also nicht. Was ich aber in den letzten Monaten immer stärker gemerkt habe: Es ist nützlich, meine „Logs“ von einer vergangenen, ähnlichen Situation zu haben.
Total inspirierend fand ich die Folge mit Sabine Barth im eigenstimmig-Podcast. Sabine erzählt, dass sie ein Notizbuch hat, in das sie alle möglichen Gedanken, Ideen, Sorgen, Fragen, Entscheidungen etc rund um die Gründung ihres Flowlands reingeschrieben hat. Wie geil ist das denn?!
Ich möchte deshalb mehr loggen: Heute in einem Jahr ist es mir scheißegal, was für To-Dos ich zu tun hatte. Hab das Interview vorbereitet? Super. Muss ne Podcastfolge nochmal neu exportieren? Klasse. Aber was mich beschäftigt hat, was für Ideen ich hatte, ob ich mich gestresst gefühlt hab oder gut – das ist spannend!
Deshalb habe ich mir für 2021 ein Business-Bullet-Journal angelegt. Das kann ich für die 3 Frogs nutzen, wenn ich das Bedürfnis habe. Ich will es aber vor allem benutzen, um im nachhinein zu loggen, was ich heute gemacht habe. Und nicht als To-Do-Liste für alles, was ich heute zu tun habe. (Für Gesprächsnotizen und sowas habe ich ein separates Notizbuch.)
Das Jahr ist erst ein paar Tage alt und natürlich sind die Leute jetzt alle noch in der Winterpause. Ich werde euch in ein paar Wochen updaten, wie es mit dem Business-BuJo läuft, aber bisher vermisse ich meinen Kalender nicht.
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