Okay, ganz vorbei ist mein Experiment noch nicht. Ich erwarte aber keine großen Überraschungen mehr und möchte deshalb jetzt schon auflösen, wie mein Marketingexperiment aus dem 1. Quartal ablief.
Jetzt ist Q1 fast rum, es liegt nur noch ein Termin vor mir und ich kann ein Fazit ziehen.
Die Eckdaten
90 Minuten Workshops am Montagabend (Januar und Februar) bzw. Montagmittag (März)
insgesamt 10 Termine waren geplant; zwei davon haben aufgrund von zu geringen Anmeldezahlen nicht stattgefunden
es waren 8 Themen (Story-Storytelling habe ich 3x angeboten)
ein Ticket hat 25€ netto gekostet (also 29.75€ brutto)
abzüglich MwSt und CopeCart-Gebühren verdiene ich pro Ticket 22,54€
insgesamt habe ich durch diese Aktion ca. 1000€ verdient
The Good
Grundsätzlich machen Workshops mir Spaß – das ist keine Überraschung. Bei den Snackworkshops varrierte der Spaßfaktor zwischen „mega“ und „mittel“. Wirklich in die Hose gegangen ist keiner.
Ich hatte gehofft, dass Leute, die sich für eine Zusammenarbeit mit mir interessieren, die Snack-Workshops als Schnupper-Gelegenheit nutzen. Das hat auch geklappt.
Beim Preis (25€ netto, also knapp 30€ brutto) hatte ich darauf gehofft, dass er als „no-brainer“ wahrgenommen wird. Laut meiner Feedbackumfrage kam das auch bei einigen so an, andere wählten „angemessen“. Zu teuer fand ihn von den TN zum Glück niemand!
Für die Zahlungsabwicklung habe ich CopeCart benutzt. Das lief grundsätzlich problemlos, bis auf die schlechte Presse von Böhmermann zwischendurch 😅
The Bad
Ich habe gemerkt, dass es mich stresst, dass sich die Gruppe jedes Mal anders zusammensetzt. Normalerweise habe ich entweder eine feste Gruppe über Wochen (wie im Accelerator) oder eine one-off-Gruppe. Dass es bei den Snack-Workshops sowohl Stammgäste als auch Einmal-TN gab, hat mich irritiert.
Leider hasse ich es, Salespages zu schreiben, und hab daher darauf gehofft, dass Titel + Kurzbeschreibung + günstiger Preis ausreichen, um Interessierte zu Kund:innen zu machen. Man hat gemerkt, dass das bei manchen Themen gut geklappt hat, bei anderen war das Interesse nicht so groß. Ob es einfach am Thema lag oder ob eine ausführlichere Sales Page (oder Werbe-Instastories o.ä.) geholfen hätten, weiß ich leider nicht.
The Ugly
ich hab mich *mal wieder* verkalkuliert. 😀 In meinem Blogbeitrag schrieb ich noch ganz locker, dass es mir nichts ausmacht, wenn wir nur zu zweit oder zu dritt im Workshop sitzen werden. In der Realität hat es mich dann doch genervt und da sich jeweils nur zwei Leute angemeldet hatten, habe ich zwei Sitzungen ausfallen lassen. Den Betroffenen habe ich angeboten, stattdessen ein anderes Thema zu wählen. Das hat zum Glück geklappt. Ich war naiverweise davon ausgegangen, dass wohl schon so 7 oder 8 Tickets pro Termin gekauft werden. Dann hätte ich zumindest 150€ für meine Zeit bekommen.
Einschub: Ich habe diese Aktion als Marketingtaktik gesehen, nicht als Revenue Generating Activity. Das heißt, ich habe die Einnahmen durch die Ticketverkäufe nicht in meine monatliche so-viel-Umsatz-sollte-ich-machen-Kalkulation mitaufgenommen, damit ich mich nicht stressen muss, wenn wenig bei rum kommt. Hätte ich die Workshops als ernsthaftes Produkt angesehen, hätte ich den Preis höher ansetzen müssen, damit es wirklich lohnenswert ist.
ein weiteres Problem waren die Aufzeichnungen. Ich hab am Anfang überlegt, ob ich die Workshops ausschließlich live anbiete oder ob es eine Aufzeichnung gibt. Ich habe mich dann aus zwei Gründen für die Aufzeichnung entschieden: zum einen, um etwas Stress von den TN zu nehmen, damit sie dann nicht hektisch mitschreiben müssen, und zum anderen, um Tickets nicht refunden zu müssen, wenn jemand kurzfristig krank wird oder aus anderen Gründen nicht teilnehmen kann. Neben diesen beiden positiven Argumenten haben die Aufzeichnungen aber zwei negative Konsequenzen mit sich gezogen: zum einen hatte ich mehr Nachbereitungsaufwand (Aufzeichnung hochladen, Link verschicken, Aufzeichnung später wieder runternehmen), und zum anderen hatte ich den Eindruck, dass die Offenheit im Teilen von Ideen und Fragen darunter leidet. Ich habe den TN zwar gesagt, dass ich die ungeschnittene Aufzeichnung nur an die max. 10 angemeldeten TN des Termins gebe, aber ich kann es trotzdem verstehen, wenn man dann nicht so frei brainstormt oder erzählt.
Was mich irritiert hat: ein paar Leute wollten gerne im Nachgang eines Termins Tickets kaufen – nur für die Aufzeichnung. Das hatte ich so weder angeboten noch vorgesehen. Dadurch sind mir jetzt natürlich noch ein paar Kröten Umsatz flöten gegangen…
Wie geht’s weiter?
Ich denke, ich werde im April die 2-3 Bestseller nochmal neu als On-Demand-Workshops produzieren und dann zum Kauf anbieten.
Eine wöchentliche Frequenz ist mir aktuell zu stressig, aber vielleicht mache ich ja einmal im Monat einen Snack-Workshop zum Schnuppern? 90 Minuten oder sogat 120?
Um das Problem mit der immer neu zusammengesetzten Gruppe zu umgehen, kann ich mir vorstellen, in Zukunft mehrwöchige Kohorten anzubieten. Zu Microcontent-Strategie (also quasi die Kursinhalte, aber nicht als Selbstlernkurs sondern über 8 oder 12 Wochen begleitet) oder zu einzelnen Kanälen (z.B. Instagram oder Podcast) oder Herausforderungen. Ich denke hier jetzt laut, gell, also wenn ihr das für eine sehr gute oder sehr schlechte Idee haltet, dann schreibt mir doch bitte euer Feedback. Am besten über den @microcontentplaybook Insta-Account. Aktuell liegt mein Fokus aber auf dem Accelerator und ich will mir nicht zwei parallele Kohorten ans Bein binden.
Grundsätzlich bin ich noch am überlegen, wie wohl ich mich mit Low Ticket Produkten innerhalb meines Microcontent-Playbook-Produktportfolios fühle. *Eigentlich* möchte ich ja, dass die Leute meinen kompletten Ansatz verstehen und nicht denken, mit 90 Minuten Workshop wäre alles erledigt…
Meine Tipps für alle, die auch eine Workshopreihe als Marketingtaktik planen
(und an mein Future Me, wenn ich in ein paar Monaten wieder auf so eine Idee komme :D)
Spontane Ideen und spontaner Elan sind gut und schön. Aber lass genug Zeit zum Bewerben und Anmelden für die Termine.
Schau beim Auswahl von Zahlungsanbieter und Tech Stack, dass du Organisations-Aufgaben so gut wie möglich automatisierst.
Plane die Themen und Termine am besten zusammen mit deiner Community. Lass sie zum Beispiel auswählen, welches Thema sie mehr interessiert.
Du kannst es nicht allen recht machen. Als ich Abendtermine angeboten habe, haben sich die Leute Mittagstermine gewünscht. Als ich Mittagstermine angeboten habe, wars auch nicht recht.
Mach dir Gedanken, wie du den Workshopteilnehmer:innen auch von deinen anderen Angeboten erzählen kann. Das muss kein ekliger Werbepitch sein. Aber gar nix zu sagen und zu denken „jaja, die haben ja schon mitbekommen, was ich mache“ ist ziemlich dumm. (note to self!)
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Okay, ganz vorbei ist mein Experiment noch nicht. Ich erwarte aber keine großen Überraschungen mehr und möchte deshalb jetzt schon auflösen, wie mein Marketingexperiment aus dem 1. Quartal ablief.
Anfang des Jahres hatte ich die Idee, wöchentliche Kurzworkshops im Rahmen meiner Marke Microcontent Playbook anzubieten, damit die Teilnehmenden (a) mit einem Quick Win aus der Veranstaltung gehen und (b) mich kennenlernen und sehen, ob wir für eine weitere Zusammenarbeit viben. Über meine Gründe und meine Pläne habe ich ausführlich im Blogbeitrag ‚doing things that don’t scale‘ geschrieben.
Auswertung
Jetzt ist Q1 fast rum, es liegt nur noch ein Termin vor mir und ich kann ein Fazit ziehen.
Die Eckdaten
The Good
The Bad
The Ugly
Einschub: Ich habe diese Aktion als Marketingtaktik gesehen, nicht als Revenue Generating Activity. Das heißt, ich habe die Einnahmen durch die Ticketverkäufe nicht in meine monatliche so-viel-Umsatz-sollte-ich-machen-Kalkulation mitaufgenommen, damit ich mich nicht stressen muss, wenn wenig bei rum kommt. Hätte ich die Workshops als ernsthaftes Produkt angesehen, hätte ich den Preis höher ansetzen müssen, damit es wirklich lohnenswert ist.
Wie geht’s weiter?
Ich denke, ich werde im April die 2-3 Bestseller nochmal neu als On-Demand-Workshops produzieren und dann zum Kauf anbieten.
Eine wöchentliche Frequenz ist mir aktuell zu stressig, aber vielleicht mache ich ja einmal im Monat einen Snack-Workshop zum Schnuppern? 90 Minuten oder sogat 120?
Um das Problem mit der immer neu zusammengesetzten Gruppe zu umgehen, kann ich mir vorstellen, in Zukunft mehrwöchige Kohorten anzubieten. Zu Microcontent-Strategie (also quasi die Kursinhalte, aber nicht als Selbstlernkurs sondern über 8 oder 12 Wochen begleitet) oder zu einzelnen Kanälen (z.B. Instagram oder Podcast) oder Herausforderungen. Ich denke hier jetzt laut, gell, also wenn ihr das für eine sehr gute oder sehr schlechte Idee haltet, dann schreibt mir doch bitte euer Feedback. Am besten über den @microcontentplaybook Insta-Account. Aktuell liegt mein Fokus aber auf dem Accelerator und ich will mir nicht zwei parallele Kohorten ans Bein binden.
Grundsätzlich bin ich noch am überlegen, wie wohl ich mich mit Low Ticket Produkten innerhalb meines Microcontent-Playbook-Produktportfolios fühle. *Eigentlich* möchte ich ja, dass die Leute meinen kompletten Ansatz verstehen und nicht denken, mit 90 Minuten Workshop wäre alles erledigt…
Meine Tipps für alle, die auch eine Workshopreihe als Marketingtaktik planen
(und an mein Future Me, wenn ich in ein paar Monaten wieder auf so eine Idee komme :D)
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