How to be consistent (Kato edition)

Vor ein paar Wochen hat Jay Clouse einen Artikel namens How to be consistent veröffentlicht. Ha, dachte ich damals, zum Thema consistency hab ich doch auch was zu sagen, wo ich doch wöchentlich hier (mindestens) einen Blogpost und einen Newsletter schreibe. Also willkommen zu: How to be consistent (Kato edition)

In Jays Artikel geht es um verschiedene Methoden und Denkansätze rund um Disziplin, Routinen und Accountability. Ich will seinem Ansatz nicht widersprechen, sondern nur teilen, was für mich funktioniert:

Feste Veröffentlichungsdaten und -rhythmen festlegen

Jede Woche mindestens ein Blogpost hier. Jeden Freitag ein Newsletter. Alle zwei Wochen sonntags ein erzähl-davon-Podcast. Einmal pro Monat Mitte des Monats ein erzähl-davon-Newsletter. Du siehst das Muster. It’s all about systems instead of goals.

Nicht nur den Veröffentlichungszeitpunkt bestimmen, sondern auch die Produktionszeit

Ein großes Problem von Redaktionsplänen ist, dass sie oft nur abbilden, wann etwas veröffentlicht wird. Nicht aber, wann die Produktionsschritte dahin (Ideenfindung, Entwurf, Bearbeitung, ggf. Korrekturschleife etc.) ablaufen. Bei mir ist einmal pro Woche, immer Freitagvormittag, ein wiederkehrender Blocker zum Schreiben des Newsletters im Kalender. Das Bloggen selbst lege ich oft auf Donnerstagabend oder den Freitagmorgen. Mehr zu Calendar Blocking in diesem Beitrag.

Den besten Zeitpunkt nutzen

Dass Freitag der Blog- und-NL-Tag ist, ist kein Wunder. Schließlich ist es selten, dass ich freitags noch durch Anfragen oder Projekt-To-Dos gestört werde. Ich bin mir sicher, dass das mit dem regelmäßigen Schreiben weniger gut funktionieren würde, wenn ich mir einen Montag oder Dienstag ausgesucht hätte. (Bei Jenni ist übrigens Mittwoch der Blog-und-Newsletter-Tag, weil sie das mit dem Meeting-Mittwoch verbindet, wo sie eh nicht mehrere Stunden deep worken kann.)

Ein bisschen Schwund ist immer

Ab und zu vom Plan abweichen ist besser als ihn komplett ausfallen zu lassen. Wenn ich freitags nicht dazu gekommen bin, schicke ich also lieber am Samstag meine Mail als gar nicht. Jay schreibt in seinem Beitrag auch über die „don’t break the chain twice“-Regel und Matt D’avella hat ein Video zu dem sehr ähnlichen Prinzip „the two day rule“.

Feste Formate sind der Cheatcode

Ich schwöre, sooo viele Leute haben nicht verstanden, wie viel einfacher man sich die Contentproduktion machen kann, wenn man feste Formate etabliert. Sie sind wie Templates, die das Schreiben viel einfacher und reibungsloser machen. (Lern von mir in meinem Themenfindungs-und-Formatentwicklungs-Onlinekurs. Shameless plug.) Ein plakatives Beispiel dafür sind die Monatsrückblicke. Die Struktur bleibt, ich muss nur den Inhalt aktualisieren. Und oh Wunder ist dieses Format auch noch sehr beliebt!

Raum lassen für Intuition

Manchmal sind Redaktionspläne geil. Manchmal sind sie Mist. Je strategischer man etwas angehen will, desto wichtiger sind sie, würde ich behaupten. Bei einem Passion Project wie dem hier kann ein Redaktionsplan mit eingeplanten Themen eher blockieren als helfen. Deshalb bin ich da nicht streng. Die besten Ideen kommen eh beim Ausräumen der Spülmaschine.

„Wen juckt das?“ ausschalten

Jay Clouse hat mich nicht nur zu diesem Blogpost inspiriert – ich höre gerade auch einige ältere Folgen aus seinem Podcast Creative Elements. In der mit Ali Abdaal bin ich über diese Passage gestolpert:

 And that [Show Your Work von Austin Kleon] was a book that changed my life because it taught me I’d sort of been toying with the idea of having a personal blog, it was seemed like a cool thing to do. But I could never really get over the fear of, you know, what kind of arrogant narcissistic, has the audacity to have a personal blog? I mean, come on, why would anyone care what I think, what are my friends gonna think. If people are gonna think, who is idiot for having his own domain name, or your.com? Like, that’s just so ridiculous.

Ali Abdaal im Creative Elements Podcast

(zum Glück gibt’s ein Transkript, aus dem ich das rauskopieren kann, hehe)

Ich glaub, mittlerweile ist das nicht mehr sooo „narcisisstic“, wo doch schließlich jedes Kind Influencer:in werden will, aber ja klar gerade am Start hat man natürlich schon eine nagende Stimme im Hinterkopf: Will das wirklich wer lesen? Wer bist du, dass du denkst, Leute interessieren sich für deinen Kram?

Aber hey, es gibt viele gute Gründe, warum man Content veröffentlicht, es ist eine schöne Sache, dass wir uns hier unsere eigene kleine Ecke im Internet einrichten können.

Bonustipp: Createn sollte Spaß machen

Wenn du es auf Teufel komm raus nicht schaffst, konsistent zu bleiben, dann frage dich: woran liegt’s? Ist es eine Qual? Macht es keinen Spaß? Dann läuft da was schief. Für mich ist Bloggen ein Hobby, für das ich mich gern und freiwillig hinsetze – und nicht an den Schreibtisch quäle.


Das wars mit meinem Senf über consistency. Wer eine eigene Perspektive verbloggen will: Macht das doch gern & verlinkt mich!

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