Ich frage mich im Moment viel, wie das weitergehen soll. Seit Monaten erzähle ich – halb lachend, halb ernst gemeint – dass ich nie wieder in Präsenz arbeiten will. Mein Job als Workshopleiterin geht auch wunderbar online. Es ist pragmatisch und für Auftraggeber:innen günstiger, wenn ich nicht anreisen muss. Es ist bequemer, man muss weder Jeans noch BH anziehen, zwinkizwonki. Ne, im Ernst: Ich hab sogar Fortbildungen zu digitaler Lehre geleitet. Für mich sind Online-Workshops mehr als nur eine Alternative zum „Normal“.
Aber jetzt geht gefühlt das Leben nach Corona wieder los. Die Meldungen sind voll mit Öffnungen, Lockerungen, Wegfall der Testpflicht und Co. (Sidenote: Ich finde das scheiße, weil wir mit mehr Konsequenz das Virus besser in den Griff bekommen hätten als mit übereilten Öffnungen und Ziel-Inzidenzzahl-Würfelei. Das verleitet doch jetzt die Leute dazu, unvernünftig zu sein, obwohl so viele noch nicht geimpft und geschützt sind.)
Anyways, jetzt habe ich das Gefühl, es geht wieder los. Am Donnerstag war ich auf meiner ersten Präsenzveranstaltung des Jahres.
Und so wie ich mir im März 2020 nicht vorstellen konnte, was Corona bedeutet, kann ich mir jetzt nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn Corona vorbei ist. Wird es weiterhin digitale Formate geben, weil man die Vorteile erkannt hat und /oder weil man jetzt schon in Skills und technische Ausstattung investiert hat? Oder wollen die Leute jetzt umso mehr „reale“ Erfahrungen? Wollen sie sich treffen, um sich die schwitzige Hände zu geben; um in muffigen Seminarräumen zu sitzen; um das lauwarme Catering aus Hartplastikschalen zu essen? Wollen sie danach zum Bahnhof eilen und hoffen, den Anschluss-ICE zu erwischen? Wollen sie das ganze Wochenende unterwegs sein, für ein bisschen Weiterbildung und Austausch?
Oder, anders gefragt: bin ich gezwungen, wieder zurück zum „Normalzustand“ zu gehen?
Werde ich weiter genug Auftraggeber:innen finden, die mich für Online-Workshops buchen?
Ich kann mir folgende Szenarien vorstellen:
Online bleibt. Die Leute sehen die Wirksamkeit und gerade bei bestimmten Zielgruppen, für die Reisen noch schwieriger ist (z.B. chronisch kranke Menschen oder Vielbeschäftigte) etablieren sich Online-Angebote.
Offline hat eine Renaissance. Alle wollen jetzt erst recht wieder Präsenzveranstaltungen, sich wiedersehen, sich von Angesicht zu Angesicht unterhalten. Wenn ich präsenz nicht anbiete, wird halt jemand anders gebucht. Die zahlreichen Dozent:innen, die sich der Digitalisierung verweigert haben, stehen bereit und schnappen sich die Aufträge.
Es wird eine Trennung zwischen Weiterbildungs- und Netzwerkveranstaltung geben. Waren Tagesveranstaltungen doch oft beides (offiziell Info- oder Weiterbildungsveranstaltung; hauptsächlich Wiedersehen/Kennenlernen/Netzwerken), wird man Weiterbildungsevents on- oder offline; Netzwerkveranstaltungen offline stattfinden lassen.
Keine Ahnung, ob das realistisch ist. Das sind grad die drei Szenarien, die ich mir vorstellen kann. Aber sehr strategisch ist das gerade nicht; eher ein Bauchgefühl. Ich würde mir 1 oder 3 wünschen, denn ich will nicht mehr so viel reisen wie früher. Ja, es klingt cool und es macht Spaß, fremde Städte zu erkunden. Aber es ist verdammt anstrengend und aus ökonomischer Sicht einfach Quatsch. Bei Konferenzen und Co kann ich es mir noch vorstellen, dass ich Lust auf Präsenz habe, aber das liegt dann vor allem daran, dass ich dann da selber noch Netzwerk- oder Weiterbildungseffekte habe. Aber um einen Verein zu beraten für anderthalb Tage nach Mecklenburg-Vorpommern fahren… Oder für einen sechsstündigen Workshop in eine NRW-Kleinstadt an der holländischen Grenze fahren… 🤯 Ne, das will ich nicht mehr machen. Ich hoffe, ich muss nicht.
Ich frage mich im Moment viel, wie das weitergehen soll. Seit Monaten erzähle ich – halb lachend, halb ernst gemeint – dass ich nie wieder in Präsenz arbeiten will. Mein Job als Workshopleiterin geht auch wunderbar online. Es ist pragmatisch und für Auftraggeber:innen günstiger, wenn ich nicht anreisen muss. Es ist bequemer, man muss weder Jeans noch BH anziehen, zwinkizwonki. Ne, im Ernst: Ich hab sogar Fortbildungen zu digitaler Lehre geleitet. Für mich sind Online-Workshops mehr als nur eine Alternative zum „Normal“.
Aber jetzt geht gefühlt das Leben nach Corona wieder los. Die Meldungen sind voll mit Öffnungen, Lockerungen, Wegfall der Testpflicht und Co. (Sidenote: Ich finde das scheiße, weil wir mit mehr Konsequenz das Virus besser in den Griff bekommen hätten als mit übereilten Öffnungen und Ziel-Inzidenzzahl-Würfelei. Das verleitet doch jetzt die Leute dazu, unvernünftig zu sein, obwohl so viele noch nicht geimpft und geschützt sind.)
Anyways, jetzt habe ich das Gefühl, es geht wieder los. Am Donnerstag war ich auf meiner ersten Präsenzveranstaltung des Jahres.
Und so wie ich mir im März 2020 nicht vorstellen konnte, was Corona bedeutet, kann ich mir jetzt nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn Corona vorbei ist. Wird es weiterhin digitale Formate geben, weil man die Vorteile erkannt hat und /oder weil man jetzt schon in Skills und technische Ausstattung investiert hat? Oder wollen die Leute jetzt umso mehr „reale“ Erfahrungen? Wollen sie sich treffen, um sich die schwitzige Hände zu geben; um in muffigen Seminarräumen zu sitzen; um das lauwarme Catering aus Hartplastikschalen zu essen? Wollen sie danach zum Bahnhof eilen und hoffen, den Anschluss-ICE zu erwischen? Wollen sie das ganze Wochenende unterwegs sein, für ein bisschen Weiterbildung und Austausch?
Oder, anders gefragt: bin ich gezwungen, wieder zurück zum „Normalzustand“ zu gehen?
Werde ich weiter genug Auftraggeber:innen finden, die mich für Online-Workshops buchen?
Ich kann mir folgende Szenarien vorstellen:
Keine Ahnung, ob das realistisch ist. Das sind grad die drei Szenarien, die ich mir vorstellen kann. Aber sehr strategisch ist das gerade nicht; eher ein Bauchgefühl. Ich würde mir 1 oder 3 wünschen, denn ich will nicht mehr so viel reisen wie früher. Ja, es klingt cool und es macht Spaß, fremde Städte zu erkunden. Aber es ist verdammt anstrengend und aus ökonomischer Sicht einfach Quatsch. Bei Konferenzen und Co kann ich es mir noch vorstellen, dass ich Lust auf Präsenz habe, aber das liegt dann vor allem daran, dass ich dann da selber noch Netzwerk- oder Weiterbildungseffekte habe. Aber um einen Verein zu beraten für anderthalb Tage nach Mecklenburg-Vorpommern fahren… Oder für einen sechsstündigen Workshop in eine NRW-Kleinstadt an der holländischen Grenze fahren… 🤯 Ne, das will ich nicht mehr machen. Ich hoffe, ich muss nicht.
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