Okay, stell dir vor, du blättest oder scrollst durch ein Seminarprogramm und liest die folgenden Kurstitel. (XY bitte durch dein Thema ersetzen, danke!)
In sechs Stunden zum XY-Profi
XY von A bis Z
Alles über XY
Was denkst du? Als potenzielle Besucherin eines Kurses klingen die Angebote wahrscheinlich verlockend. Wenn du aber die Dozentin für einen dieser Kurse bist, denkst du jetzt vielleicht „what the fuck?!“
Wenn die Sachbearbeiterin gerne Copywriterin geworden wäre
Es passiert nämlich gelegentlich, dass die Person, die auf Institutsseite für die Kurskoordination verantwortlich ist, ein bisschen zu enthusiastisch war und den Kursen einen vollmundigen bis marktschreierischen Titel verpasst hat. Gut gemeint ist ja nicht unbedingt gut gemacht, nicht wahr?
Für mich als Dozentin ist das awkward, wenn mein Kurs auf eine Art und Weise angekündigt wird, die ich so nicht selber gewählt hätte. (Das kann übrigens auch erst später passieren – also z.B. der Kurstitel ist korrekt und mit dem Institut abgesprochen, in der Pressemitteilung oder der Veröffentlichung in der Lokalzeitung ist der Titel dann plötzlich anders.) Nicht nur, dass es „nicht mein Stil ist“ – das ist ja noch das geringste Übel. Im schlimmsten Fall lockt der Kurs mit dem missverständlichen Titel die falsche Zielgruppe an und/oder weckt die falschen Erwartungen.
Time flies when you’re having fun oder wenn du in einem Seminarraum hockst. Ich kann dich in sechs Stunden nicht zum Profi machen, Peter, und es tut mir ja auch Leid, wenn du dann abends nach Hause gehst und nicht deinen Lernerfolg siehst, sondern das verpasste Ziel.
Die feine Balance zwischen Beschreibung und Werbung
„In diesem halbtägigen Insta-Workshop für Anfänger*innen kann ich dir echt nur die Basics vermitteln und du wirst danach definitiv kein Profi sein“ ist realistisch, aber klingt unsexy. Das verstehe ich natürlich. Ich verstehe auch, dass die Institute aus wirtschaftlichen Gründen die Kurse voll kriegen müssen.
Mit missverständlichen Kurstiteln schneiden sich die Institute aber langfristig ins eigene Fleisch. Wenn die Kursteilnehmerin beim letzten Programm nicht in 6h zum Insta-Profi geworden ist, wird sie nicht das Vertrauen haben, mit den nächsten Kursen bei Tiktok viral zu gehen (ohne zu tanzen!) oder mit 3 LinkedIn-Posts 300 Leads zu generieren.
Also, tut euch selbst den Gefallen und verzichtet auf die übertriebenen Seminartitel!
Übrigens, noch ein Tipp für Newbies im Kursbusiness: Bitet an, den Titel und die Kursbeschreibung selber zu schreiben und zur Verfügung stellen. Oft sind die Anbieter*innen dankbar und geben euch einen Rahmen vor (z.B. bitte 250 Wörter und ein Portraitfoto). Für euch ist das ein kleiner Zusatzaufwand, erspart aber Ärger mit enttäuschten Peters.
Okay, stell dir vor, du blättest oder scrollst durch ein Seminarprogramm und liest die folgenden Kurstitel. (XY bitte durch dein Thema ersetzen, danke!)
In sechs Stunden zum XY-Profi
XY von A bis Z
Alles über XY
Was denkst du? Als potenzielle Besucherin eines Kurses klingen die Angebote wahrscheinlich verlockend. Wenn du aber die Dozentin für einen dieser Kurse bist, denkst du jetzt vielleicht „what the fuck?!“
Wenn die Sachbearbeiterin gerne Copywriterin geworden wäre
Es passiert nämlich gelegentlich, dass die Person, die auf Institutsseite für die Kurskoordination verantwortlich ist, ein bisschen zu enthusiastisch war und den Kursen einen vollmundigen bis marktschreierischen Titel verpasst hat. Gut gemeint ist ja nicht unbedingt gut gemacht, nicht wahr?
Für mich als Dozentin ist das awkward, wenn mein Kurs auf eine Art und Weise angekündigt wird, die ich so nicht selber gewählt hätte. (Das kann übrigens auch erst später passieren – also z.B. der Kurstitel ist korrekt und mit dem Institut abgesprochen, in der Pressemitteilung oder der Veröffentlichung in der Lokalzeitung ist der Titel dann plötzlich anders.) Nicht nur, dass es „nicht mein Stil ist“ – das ist ja noch das geringste Übel. Im schlimmsten Fall lockt der Kurs mit dem missverständlichen Titel die falsche Zielgruppe an und/oder weckt die falschen Erwartungen.
Time flies when you’re having fun oder wenn du in einem Seminarraum hockst. Ich kann dich in sechs Stunden nicht zum Profi machen, Peter, und es tut mir ja auch Leid, wenn du dann abends nach Hause gehst und nicht deinen Lernerfolg siehst, sondern das verpasste Ziel.
Die feine Balance zwischen Beschreibung und Werbung
„In diesem halbtägigen Insta-Workshop für Anfänger*innen kann ich dir echt nur die Basics vermitteln und du wirst danach definitiv kein Profi sein“ ist realistisch, aber klingt unsexy. Das verstehe ich natürlich. Ich verstehe auch, dass die Institute aus wirtschaftlichen Gründen die Kurse voll kriegen müssen.
Mit missverständlichen Kurstiteln schneiden sich die Institute aber langfristig ins eigene Fleisch. Wenn die Kursteilnehmerin beim letzten Programm nicht in 6h zum Insta-Profi geworden ist, wird sie nicht das Vertrauen haben, mit den nächsten Kursen bei Tiktok viral zu gehen (ohne zu tanzen!) oder mit 3 LinkedIn-Posts 300 Leads zu generieren.
Also, tut euch selbst den Gefallen und verzichtet auf die übertriebenen Seminartitel!
Übrigens, noch ein Tipp für Newbies im Kursbusiness: Bitet an, den Titel und die Kursbeschreibung selber zu schreiben und zur Verfügung stellen. Oft sind die Anbieter*innen dankbar und geben euch einen Rahmen vor (z.B. bitte 250 Wörter und ein Portraitfoto). Für euch ist das ein kleiner Zusatzaufwand, erspart aber Ärger mit enttäuschten Peters.
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