Ich werde oft gefragt, was ich so für Podcasts, YouTube-Kanäle und Blogs abonniere. Deswegen widmen wir uns in diesem Beitrag meinen liebsten Biz-Influencer*innen mit Content rund um Selbstständigkeit und Unternehmertum.
Business-Influencer*innen – what?!
Okay, ich glaube, ich muss zunächst erklären, was ich unter dem Begriff „Business-Influencerin“/“Business-Influencer“ verstehe.
So wie Fitness-Influencer*innen über ihre Gym-Routine und ihr favourite Proteinpulver sprechen, sprechen Business-Influencer*innen über Entrepreneurship von der Solo-Selbstständigkeit bis zum Aufbau großer Unternehmen und Agenturen.
Marketing- und Businesscontent findet man im Internet natürlich wie Sand am Meer. Deshalb an dieser Stelle eine wichtige Unterscheidung: Bei den Biz-Influencer*innen bin ich nicht die potentielle Kundin, im Gegensatz zu den „Marketern“.
Ein Beispiel: Eine Instagram-Marketing-Tante, die über Instagram spricht, weil sie damit Marketing für ihr Produkt (z.B. eine Beratung oder einen Kurs) macht, ist KEINE Business-Influencerin. Denn sie möchte mir ja ihren Kurs andrehen. Eine Unternehmerin, die über Instagram spricht, weil sie damit erfolgreich ihre Handyhüllen vermarktet, ist eine Business-Influencerin. Ich wäre ihre Kundin, wenn ich eine Handyhülle von ihr kaufen würde. Zum Thema Instagram verkauft sie mir nichts. Unterschied verstanden?
Meine Kriterien für glaubwürdige Biz-Influencer*innen sind also:
erfahrungsbasiert – die Person hat eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen, die nicht nur auf einem persönlichen glücklichen Zufall basiert.
ausgewogen – die Person hat Ahnung von der Branche, in der sie sich befindet.
nichtkommerziell – die Person spricht z.B. im Rahmen ihres Personal Brandings über Business-Themen, ich bin aber nicht die unmittelbare Kundschaft.
Zusätzlich zu den Handyhüllen noch ein Beispiel zu Punkt 3: Gary Vaynerchuk verkauft zwar Unternehmensberatung – diese kostet aber $12.000 und ist damit nur für eine verschwindend geringe Minderheit seiner Audience ein reales Angebot. Er schubst mich mit seinem Content nicht in einen Funnel, an dessen Ende ich seinen $300 Videokurs oder ein $1000-Gruppencoaching-Ticket kaufen soll.
Oder noch ein Beispiel für die Punkte 2 und 3: Noah Kagan, Gründer des E-Mail-Newsletter-Startups Sendfox hat in einem Video über E-Mail-Marketing sein Produkt erwähnt – im gleichen Atemzug aber ein Konkurrenzprodukt, Substack. Warum? Weil die Produkte eine unterschiedliche Ausrichtung haben und Noah mit dem Video nicht das Ziel verfolgt, möglichst viele neue Käufer*innen zu bekommen.
So, genug der Vorrede. Kommen wir endlich zu meiner Liste! (Stand: Mitte 2020)
Meine liebsten Business-Influencer*innen
Chris Do und das Team bei @TheFutur
Chris Do lehrt „The Business of Design and the Design of Business“. Der YouTube-Kanal The Futur ist eine wahre Goldgrube für kreative Selbstständige. Es geht viel um Grafikdesign, Branding und Co – das ist der Ursprung ihrer Expertise – aber auch für mich sind immer Wisdom Nuggets dabei. Besonders inspirierend finde ich die Mentoring-Formate (werde ich früher oder später nachmachen!) und die Building A Brand-Miniserie, in der die Agentur zeigt, wie sie von Schritt für Schritt ein neues Brand Design entwickelt.
Chris Do ist ein Typ für sich. Manche Leute empfinden ihn als arrogant und unsympathisch. Sicher ist: Seine Kritik wird er nicht in einen rosa Wattebausch verpacken. Seine Direktheit zeigt aber auch, wie wichtig es ihm ist, dass seine Mentees und Studierenden etwas lernen.
Tatsächlich verkauft The Futur auch Onlinekurse und Weiterbildungsprogramme. Das habe ich – kein Scherz – erst ungefähr nach einem halben Jahr Channel-Konsum gecheckt. Die Beiträge (vor allem die langen, hochwertig produzierten Shows) stehen zu 100% für sich und sind nicht der Startpunkt eines Funnels. The Futur empfehle ich IMMER, wenn ich mich mit Selbstständigen aus der Kreativbranche über Business-Themen unterhalte.
Empfehlenswert wenn du selbstständig bist und Probleme mit Preisfindung oder Verhandlungen hast.
Okay, an dieser Stelle werden einige mit den Augen rollen, die Garys Content nur von früher oder vom Hörensagen kennen. Gary Vee ist wahrscheinlich der Bekannteste auf dieser Liste, und der Gute tut auch einiges dafür, diesen Status zu erlangen. (Zum Beispiel 64 Content Pieces am Tag (!) zu veröffentlichen.)
Gary hat den Ruf, für eine Hustle-Kultur zu stehen. Tatsächlich haben sich seine Aussagen aber im Laufe der Zeit abgemildet. Wiederkehrende Themen in seinem aktuellen Content sind: Geduld, Eigenverantwortung, Empathie, Ausprobieren, give before you take, Aufbau von Brand und (Unternehmens-)Kultur, Trends nutzen, …
Obwohl sein unternehmerisches Talent laut eigenen Angaben schon im Kindesalter sichtbar war (= der klassische Limonadenstand), hat Gary erstmal sehr viel Zeit im Business seinens Vaters verbracht und dieses mit aufstrebenden Marketingtechnologien wie Google Ads, E-Mail-Marketing und Video-Marketing hochgezogen. Jetzt ist Gary mit eigenen Agenturen für Unternehmensberatung/Marketing und die Vermarktung von Talenten aus den Bereichen Sport, Musik und Speaking beschäftigt. Achja, und Investor u.a. bei Uber und Facebook ist er auch.
Wie eben schon angedeutet, veröffentlicht Gary wahnsinnig viel Content. Dazu gehören Vlogs, Dokumentationen von Meetings (wahnsinn, seinen Thought Process zu beobachten!), Liveshows und Keynotes. (Ich liebe es, dass er sich richtig fette Schecks für seine Keynotes ausstellen lässt und die Aufzeichnung der Keynote ein paar Tage später auf YouTube stellt. For free. Der Typ lebt echt, was er predigt.) Gary ist König der Attention Economy und empfiehlt stehts die gleichen Prinzipien: Don’t listen to what I say, watch what I do. (You’ll get that soon.)
Empfehlenswert um den Unterschied zwischen Branding und Sales kennenlernen; dumme Ausreden („Ich kann das noch nicht gut genug“ & Co), die dich vom Machen abhalten, abzuschütteln; als Hintergrundrauschen, während du Dinge machst, bei denen du nicht nachdenken musst.
Gary ist ÜBERALL, aber wenn ihr euch mit Gary und seiner Sichtweise auseinander setzen wollt, würde ich mit YouTube starten. Hier eine Auswahl:
Ann-Katrin Schmitz aka Anni aka @himbeersahnetorte
Ann-Katrin Schmitz ist die einzige Deutsche auf dieser Liste und die einzige, mit der ich schon persönlichen Kontakt hatte. Genauer gesagt hat sie mich Ende 2019 in ihren Podcast Baby Got Business eingeladen (was für eine Ehre!) und da sich das gut mit einem beruflichen Trip in den Norden verbinden lies, hat das dann auch geklappt. Anni ist OG in der deutschsprachigen Influencerszene, die sie zusammen mit Farina aka @novalanalove geprägt hat.
Im Laufe der letzten Jahre ist sie selber immer sichtbarer geworden und lässt uns auf Instagram nicht nur an ihren neuesten Wein-Empfehlungen teilhaben, sondern auch an ihrer Expertise aus der Social-Media-Marketing-Welt. Im Podcast holt sie sich dabei Expertinnen und Experten aus ihrem Netzwerk dazu. Was ich schätze (und das wird diesem Text ein wiederkehrendes Thema) ist, dass Annis Content niemals zu einem „So machst du XY“ wird, sondern immer zu einem weitsichtigeren Blick auf die Branche. Außerdem ist Anni ein Paradebeispiel für das, was ich oben mit „Ich bin nicht die Käuferin“ meinte: Anni bietet zwar Beratungen und Workshops an, aber für Unternehmen und Agenturen. Nicht für „uns“. Wenn man durch die vielen schwärmenden Podcast-Bewertungen scrollt, sieht man, dass viele Leute Anni für ihr geteiltes Wissen und ihre Einschätzungen dankbar sind. (Besagte Einschätzungen können auch mal daraus bestehen, dass das unverlangt eingesandte Produkt einer shady Instagram-Firma in den Mülleimer gepfeffert wird. Queen.)
Empfehlenswert für Leute, die verstehen wollen, wie die Influencer-Branche tickt.
Hörempfehlungen: Die Podcast-Folge mit Farina vom 22. Januar und ansonsten einfach die Folgen zu Stichworten oder Gästen, die einen persönlich interessieren; Instastories @himbeersahnetorte
Maggie Patterson von Small Business Boss vom BS-Free Service Business Podcast
[Ha, gut dass ich mit diesem Text nicht wie geplant schon letzte Woche fertig geworden bin! Der hier erwähnte Podcast hat nämlich ganz frisch einen Rebrand hinter sich.]
Machen wir weiter mit der nächsten Frau auf dieser Liste; und vermutlich werden sie auch die wenigsten kennen. Maggie Patterson ist die Inhaberin einer Agentur für Content Marketing, und außerdem hat sie eine Marke namens Small Business Boss mit dem BS-Free Service Business Podcast. In dem Podcast geht es darum, wie man alleine oder mit einem kleinen Team Geld mit Dienstleistungen verdient. Damit hebt sie sich von einem Großteil der Business-Podcasts ab, weil dort Dienstleistungen oft verpönt, höchstens zu Anfangszeiten geduldet und so schnell wie möglich durch eine skalierbare, distanziertere Methode (z.B. Onlinekurse) ersetzt werden soll.
Weil Maggie so ein Gegengewicht ist und auch sehr transparent über den Agenturalltag spricht, will ich sie hier empfehlen. Ich finde es zum Beispiel spannend, wie sie darüber spricht, wenn mal Sachen schief gehen, ein Kunde nicht zahlen will oder sie ihren Akquiseplan ändert. Über Dienstleisutngen wird meinem Empfinden nach viel zu wenig gesprochen. Alle wollen mit Produkten arbeiten, entweder mit einem süßen Etsyshop, oder gleich mit digitalen Produkten. Spoiler Alert:Es ist viel einfacher, einen Workshop für 600€ zu verkaufen als hundert E-Books á 6€.
Übrigens, Maggie war eine der Inspirationen/Vorbilder für meine Monatsrückblicke, weil ich ihre sehr gerne anhöre. Achja und: Ab und zu bietet Maggie Masterminds an und theoretisch ist ihr Podcast damit ein Marketingpodcast. Das wirkt aber absolut nicht so und deshalb lasse ich sie guten Gewissens in dieser Liste.
Empfehlenswert für Selbstständige in der Dienstleistungsbranche und alle, die mit dem Gedanken spielen, sich in der Richtung selbstständig zu machen.
Hörempfehlungen: Die „Business as unusual“-Serie zur Pandemie; grundsätzlich alle Solo-Folgen
Noah Kagan
Okay, machen wir mal mit einem Marketing-/Startup-Dude weiter: Noah Kagan. Eines seiner Projekte/Produkte (AppSumo, ein Marktplatz für vergünstigte Software-Deals) kenne und nutze ich schon ewig. Der Gründer dahinter war mir lange nicht bekannt oder bewusst (wobei ich mich daran erinnere, mal seinen Why I walked out on on Tony Robbins-Blogpost gelesen zu haben). Erst vor kurzem habe ich mich mit seinem Content (Blog, Podcast, YouTube) auseinandergesetzt.
Von der Art her ist Noah ein bisschen wie Gary Vee: Smarter Typ, Serial Entrepreneur, großes Ego, viel Energie, sieht Branchen-Trends und hält sie nicht hinterm Berg. Noah ist dabei noch eine Portion witziger und verschrobener. Er lädt Gäste ein, teilt seine eigenen Erfahrungen oder macht Experimente, wie z.B. in 24h $1000 mit einem neu gegründeten Startup zu verdienen. Sein Content dreht sich hauptsächlich um Geschäftsmodelle, Marketing und Growth Hacking.
Ich persönlich finde Noah super sympatisch und nehme mir immer wieder eine Idee mit, die ich auf mich und meine Arbeit anwenden kann.
Empfehlenswert für Leute die einen Arschtritt brauchen und einen Einblick in eine „alles ist möglich“-Mentalität haben möchten. (Ähnlich wie bei Gary Vee gibt’s auch von Noah super viel Content. Versuch nicht, ALLES zu konsumieren!)
Jetzt wirds nochmal international: Die vorletzte Person auf dieser Liste kommt aus Belgien und ich habe mich bei ihren Instagram-Stories schon öfter geärgert, kein Niederländisch verstehen zu können. Jessica de Block ist eine junge Gründerin aus Antwerpen. Sie hat noch im Studium ihr Startup gegründet, eine Marke für stylische und sichere Handyhüllen (Antwerp Avenue). Okay zugegeben, vom Style her interessieren mich die Handyhüllen so gar nicht und für mein seltenes Smartphonemodell gibt’s da eh nicht die passende Größe.
Ich folge Jessica aber super gerne, weil sie einen interessanten Einblick in das Business mit physischen Produkten bietet. Neben Handyhüllen bietet ihre Marke mittlerweile auch Schreibwaren an und demnächst kommen wohl Bildschirmbrillen mit Blaulichtfilter. Letzteres weiß ich, weil sie den Prozess auf Instagram zeigt und zum Beispiel erzählt, wie sie sich jetzt zwischen verschiedenen Modellen entscheiden muss. Jessica zeigt auch die unangenehmen Seiten, z.B. wie sie neulich für ein neues Produkt die Verpackung in einer falschen (zu kleinen) Größe bestellt hat und vor der Entscheidung stand: Verschicke ich die Produkte trotzdem und sie sind dann pünktlich, aber nicht so geil verpackt; oder bestelle ich nochmal neue Verpackungen für das „perfekte“ Erlebnis, lasse dafür aber meine Kundinnen warten?
Jessica spricht auch über Themen, die andere unter Verschluss halten würden. So hat sie zum Beispiel neulich eine erfolgreiche Marke entdeckt und dann eine Weile über die Marke, die Gründer*innen und die Geschichte recherchiert. Ihre Ergebnisse hat sie quasi brühwarm via Instastory geteilt. Andere hätten dieses Wissen entweder aus Angst vor Konkurrenz nicht weitergeben, oder in ein paid (info-)product gesteckt.
So wie ich oben Maggie Patterson als Fürsprecherin für Dienstleistungen mit in die Liste aufgenommen habe, will ich hier Jessica als Vertreterin der Physical-Product-Branche vorstellen. Auch wenn ich aktuell nichts in der Richtung plane (irgendwann wäre eine Planner-Linie natürlich großartig…), unterhält und inspiriert es mich dennoch sehr, Jessica beim Aufbau ihrer Brand zuzusehen.
Empfehlenswert für Leute, die von ihrem eigenen Online-Shop träumen.
Empfehlung: Folgt ihr einfach auf Instagram und schaut ihre Stories: @jessicadeblock
Natalie Barbu
Zu guter letzt habe ich noch Natalie Barbu zu meiner Liste hinzugefügt. Sie ist YouTuberin und erzählt dort unter anderem von ihrem Leben in NYC, ihrer Hautpflegeroutine und ihren Workouts. Klingt jetzt erstmal nach nicht besonderem Content?! Ja, stimmt. Die Story dahinter ist aber spannend, pass uff.
Natalie hat schon vor fast 10 Jahren angefangen zu vloggen und ihre Audience durch Schule und Studium mitgenommen. Nach dem Abschluss als Ingenieurin hat sie ein Jahr lang bei einer Big-Four-Unternehmensberatung gearbeitet. Letztendlich hat sie dann doch ihren Job gekündigt und ist jetzt Vollzeit-YouTuberin. Dieser Karriereweg ist natürlich tricky, weil für viele Vollzeit-YouTuber*innen mit dem Wegfall des Jobs oder Studiums oft auch die Quelle für interessanten und relatable Content versiegt. In Tiffany Fergs Videoessay „Should YouTubers Quit Their Day Jobs?“ wird Natalie sogar bei den Negativbeispielen gelistet. Das kann ich aber so nicht bestätigen, denn Natalie hebt sich in einer Sache von den ganzen anderen Livin‘ in the Big Apple-Vloggerinnen ab: (Und trust me, ich gucke viele solcher Kanäle…)
Natalie will sich nicht auf ihrem Status quo als Vollzeit-YouTuberin ausruhen, sondern hat das Ziel, selbst eine Agentur zu gründen. Das ist das, was ich in meinem Eingangssatz zu ihr unterschlagen habe, als ich „unter anderem“ schrieb. Dieser Agentur-Gründungs-Content ist der, der Natalie für mich interessant macht. Es ist nicht so, dass ich auf spezielle Tipps aus bin oder ein ähnliches Geschäftsmodell anstrebe. Ich mag es aber, eine Entwicklung nachzuvollziehen und deshalb lasse ich mich sehr gerne von Natalies Videos berieseln, wenn ich Lust auf NYC-Vlog-Content habe. Ich schaue lieber Natalie zu, wie ihr Business größer wird, als klassischen Influencer*innen beim Füllen ihrer Kleiderschränke oder beim Züchten ihrer Pflanzen.
Empfehlenswert für Leute, die Videos im Vlog-Format mögen und die üblichen #Girlbosses schon kennen.
„Influencer“ ist ja an sich mittlerweile ein negativ konnotiertes Wort. Man denke nur an die ganzen Leute, die es absichtlich als Krankheit („Influenza“) schreiben… Das liegt meistens daran, dass man den Influencer*innen vorwirft, wandelnde Littfaßsäulen zu sein oder Schleichwerbung zu machen. Am eigentlichen Content (also den Rezepten der Foodbloggerin und den Workoutvideos des Fitnessyoutubers) gibt es selten was zu meckern. Dementsprechend sehe ich für Business-Influencer*innen eine geringe Gefahr, auch so negativ wahrgenommen zu werden wie die typischen Lifestyle-Influencer*innen.
Da sie selber erfolgreiche Unternehmen führen, sind die Business-Influencer*innen nicht von ihrem Content abhängig und brauchen keine direkte Monetarisierungsform. Sponsored Content ist sehr selten und wenn dann auch authentisch (Anni und Weinschorle, zum Beispiel). Die Business-Influencer*innen monetarisieren ihren Content indirekt – über Personal Branding.
Entrepreneurship ist in den letzten Jahren cool geworden. Mehr Leute interessieren sich fürs Gründen, weil sie Vorbilder sehen oder vom #LaptopLifestyle träumen. Andere haben schlichtweg keinen Bock mehr auf miefige Bürohierarchie und freelancen lieber, um selbstbestimmt zu sein. Dementsprechend ist das Interesse da, anderen in die Karten zu schauen und von ihnen zu lernen: Wie hat sie es geschafft, ihr Talent zu destillieren und damit eine Selbstständigkeit aufzubauen? Wie reagiert er während einer Krise?
Klar gibt es in Buchhandlungen und Büchereien Regale voller Biografien erfolgreicher Menschen. Aber unmittelbarer erleben wir die Höhen und Tiefen über Social Media. Jetzt habe ich euch meine liebsten Influencer*innen aus der Unternehmenswelt vorgestellt – was sind eure? Schreibts mir gern per Insta oder Twitter.
Ich werde oft gefragt, was ich so für Podcasts, YouTube-Kanäle und Blogs abonniere. Deswegen widmen wir uns in diesem Beitrag meinen liebsten Biz-Influencer*innen mit Content rund um Selbstständigkeit und Unternehmertum.
Business-Influencer*innen – what?!
Okay, ich glaube, ich muss zunächst erklären, was ich unter dem Begriff „Business-Influencerin“/“Business-Influencer“ verstehe.
So wie Fitness-Influencer*innen über ihre Gym-Routine und ihr favourite Proteinpulver sprechen, sprechen Business-Influencer*innen über Entrepreneurship von der Solo-Selbstständigkeit bis zum Aufbau großer Unternehmen und Agenturen.
Marketing- und Businesscontent findet man im Internet natürlich wie Sand am Meer. Deshalb an dieser Stelle eine wichtige Unterscheidung: Bei den Biz-Influencer*innen bin ich nicht die potentielle Kundin, im Gegensatz zu den „Marketern“.
Ein Beispiel: Eine Instagram-Marketing-Tante, die über Instagram spricht, weil sie damit Marketing für ihr Produkt (z.B. eine Beratung oder einen Kurs) macht, ist KEINE Business-Influencerin. Denn sie möchte mir ja ihren Kurs andrehen. Eine Unternehmerin, die über Instagram spricht, weil sie damit erfolgreich ihre Handyhüllen vermarktet, ist eine Business-Influencerin. Ich wäre ihre Kundin, wenn ich eine Handyhülle von ihr kaufen würde. Zum Thema Instagram verkauft sie mir nichts. Unterschied verstanden?
Meine Kriterien für glaubwürdige Biz-Influencer*innen sind also:
Zusätzlich zu den Handyhüllen noch ein Beispiel zu Punkt 3: Gary Vaynerchuk verkauft zwar Unternehmensberatung – diese kostet aber $12.000 und ist damit nur für eine verschwindend geringe Minderheit seiner Audience ein reales Angebot. Er schubst mich mit seinem Content nicht in einen Funnel, an dessen Ende ich seinen $300 Videokurs oder ein $1000-Gruppencoaching-Ticket kaufen soll.
Oder noch ein Beispiel für die Punkte 2 und 3: Noah Kagan, Gründer des E-Mail-Newsletter-Startups Sendfox hat in einem Video über E-Mail-Marketing sein Produkt erwähnt – im gleichen Atemzug aber ein Konkurrenzprodukt, Substack. Warum? Weil die Produkte eine unterschiedliche Ausrichtung haben und Noah mit dem Video nicht das Ziel verfolgt, möglichst viele neue Käufer*innen zu bekommen.
So, genug der Vorrede. Kommen wir endlich zu meiner Liste! (Stand: Mitte 2020)
Meine liebsten Business-Influencer*innen
Chris Do und das Team bei @TheFutur
Chris Do lehrt „The Business of Design and the Design of Business“. Der YouTube-Kanal The Futur ist eine wahre Goldgrube für kreative Selbstständige. Es geht viel um Grafikdesign, Branding und Co – das ist der Ursprung ihrer Expertise – aber auch für mich sind immer Wisdom Nuggets dabei. Besonders inspirierend finde ich die Mentoring-Formate (werde ich früher oder später nachmachen!) und die Building A Brand-Miniserie, in der die Agentur zeigt, wie sie von Schritt für Schritt ein neues Brand Design entwickelt.
Chris Do ist ein Typ für sich. Manche Leute empfinden ihn als arrogant und unsympathisch. Sicher ist: Seine Kritik wird er nicht in einen rosa Wattebausch verpacken. Seine Direktheit zeigt aber auch, wie wichtig es ihm ist, dass seine Mentees und Studierenden etwas lernen.
Tatsächlich verkauft The Futur auch Onlinekurse und Weiterbildungsprogramme. Das habe ich – kein Scherz – erst ungefähr nach einem halben Jahr Channel-Konsum gecheckt. Die Beiträge (vor allem die langen, hochwertig produzierten Shows) stehen zu 100% für sich und sind nicht der Startpunkt eines Funnels. The Futur empfehle ich IMMER, wenn ich mich mit Selbstständigen aus der Kreativbranche über Business-Themen unterhalte.
Empfehlenswert wenn du selbstständig bist und Probleme mit Preisfindung oder Verhandlungen hast.
Anschauempfehlungen:
Price Creative Work With Confidence. Win More Bids. Make More Money.
How to Work on Personal Projects After Working A Full Time Job
How To Run A Profitable Business & Make Money
Gary Vaynerchuk aka Gary Vee
Okay, an dieser Stelle werden einige mit den Augen rollen, die Garys Content nur von früher oder vom Hörensagen kennen. Gary Vee ist wahrscheinlich der Bekannteste auf dieser Liste, und der Gute tut auch einiges dafür, diesen Status zu erlangen. (Zum Beispiel 64 Content Pieces am Tag (!) zu veröffentlichen.)
Gary hat den Ruf, für eine Hustle-Kultur zu stehen. Tatsächlich haben sich seine Aussagen aber im Laufe der Zeit abgemildet. Wiederkehrende Themen in seinem aktuellen Content sind: Geduld, Eigenverantwortung, Empathie, Ausprobieren, give before you take, Aufbau von Brand und (Unternehmens-)Kultur, Trends nutzen, …
Obwohl sein unternehmerisches Talent laut eigenen Angaben schon im Kindesalter sichtbar war (= der klassische Limonadenstand), hat Gary erstmal sehr viel Zeit im Business seinens Vaters verbracht und dieses mit aufstrebenden Marketingtechnologien wie Google Ads, E-Mail-Marketing und Video-Marketing hochgezogen. Jetzt ist Gary mit eigenen Agenturen für Unternehmensberatung/Marketing und die Vermarktung von Talenten aus den Bereichen Sport, Musik und Speaking beschäftigt. Achja, und Investor u.a. bei Uber und Facebook ist er auch.
Wie eben schon angedeutet, veröffentlicht Gary wahnsinnig viel Content. Dazu gehören Vlogs, Dokumentationen von Meetings (wahnsinn, seinen Thought Process zu beobachten!), Liveshows und Keynotes. (Ich liebe es, dass er sich richtig fette Schecks für seine Keynotes ausstellen lässt und die Aufzeichnung der Keynote ein paar Tage später auf YouTube stellt. For free. Der Typ lebt echt, was er predigt.) Gary ist König der Attention Economy und empfiehlt stehts die gleichen Prinzipien: Don’t listen to what I say, watch what I do. (You’ll get that soon.)
Empfehlenswert um den Unterschied zwischen Branding und Sales kennenlernen; dumme Ausreden („Ich kann das noch nicht gut genug“ & Co), die dich vom Machen abhalten, abzuschütteln; als Hintergrundrauschen, während du Dinge machst, bei denen du nicht nachdenken musst.
Gary ist ÜBERALL, aber wenn ihr euch mit Gary und seiner Sichtweise auseinander setzen wollt, würde ich mit YouTube starten. Hier eine Auswahl:
Anschauempfehlungen:
<2m Trailer: I’m Fired Up, Are You?
7m Video: Document, Don’t Create
7h Megavlog: A DAY IN THE LIFE OF AN AMERICAN CEO AND SPEAKER TOURING DUBAI
Ann-Katrin Schmitz aka Anni aka @himbeersahnetorte
Ann-Katrin Schmitz ist die einzige Deutsche auf dieser Liste und die einzige, mit der ich schon persönlichen Kontakt hatte. Genauer gesagt hat sie mich Ende 2019 in ihren Podcast Baby Got Business eingeladen (was für eine Ehre!) und da sich das gut mit einem beruflichen Trip in den Norden verbinden lies, hat das dann auch geklappt. Anni ist OG in der deutschsprachigen Influencerszene, die sie zusammen mit Farina aka @novalanalove geprägt hat.
Im Laufe der letzten Jahre ist sie selber immer sichtbarer geworden und lässt uns auf Instagram nicht nur an ihren neuesten Wein-Empfehlungen teilhaben, sondern auch an ihrer Expertise aus der Social-Media-Marketing-Welt. Im Podcast holt sie sich dabei Expertinnen und Experten aus ihrem Netzwerk dazu. Was ich schätze (und das wird diesem Text ein wiederkehrendes Thema) ist, dass Annis Content niemals zu einem „So machst du XY“ wird, sondern immer zu einem weitsichtigeren Blick auf die Branche. Außerdem ist Anni ein Paradebeispiel für das, was ich oben mit „Ich bin nicht die Käuferin“ meinte: Anni bietet zwar Beratungen und Workshops an, aber für Unternehmen und Agenturen. Nicht für „uns“. Wenn man durch die vielen schwärmenden Podcast-Bewertungen scrollt, sieht man, dass viele Leute Anni für ihr geteiltes Wissen und ihre Einschätzungen dankbar sind. (Besagte Einschätzungen können auch mal daraus bestehen, dass das unverlangt eingesandte Produkt einer shady Instagram-Firma in den Mülleimer gepfeffert wird. Queen.)
Empfehlenswert für Leute, die verstehen wollen, wie die Influencer-Branche tickt.
Hörempfehlungen:
Die Podcast-Folge mit Farina vom 22. Januar und ansonsten einfach die Folgen zu Stichworten oder Gästen, die einen persönlich interessieren; Instastories @himbeersahnetorte
Maggie Patterson
von Small Business Bossvom BS-Free Service Business Podcast[Ha, gut dass ich mit diesem Text nicht wie geplant schon letzte Woche fertig geworden bin! Der hier erwähnte Podcast hat nämlich ganz frisch einen Rebrand hinter sich.]
Machen wir weiter mit der nächsten Frau auf dieser Liste; und vermutlich werden sie auch die wenigsten kennen. Maggie Patterson ist die Inhaberin einer Agentur für Content Marketing, und außerdem hat sie eine Marke namens Small Business Boss mit dem BS-Free Service Business Podcast. In dem Podcast geht es darum, wie man alleine oder mit einem kleinen Team Geld mit Dienstleistungen verdient. Damit hebt sie sich von einem Großteil der Business-Podcasts ab, weil dort Dienstleistungen oft verpönt, höchstens zu Anfangszeiten geduldet und so schnell wie möglich durch eine skalierbare, distanziertere Methode (z.B. Onlinekurse) ersetzt werden soll.
Weil Maggie so ein Gegengewicht ist und auch sehr transparent über den Agenturalltag spricht, will ich sie hier empfehlen. Ich finde es zum Beispiel spannend, wie sie darüber spricht, wenn mal Sachen schief gehen, ein Kunde nicht zahlen will oder sie ihren Akquiseplan ändert. Über Dienstleisutngen wird meinem Empfinden nach viel zu wenig gesprochen. Alle wollen mit Produkten arbeiten, entweder mit einem süßen Etsyshop, oder gleich mit digitalen Produkten. Spoiler Alert: Es ist viel einfacher, einen Workshop für 600€ zu verkaufen als hundert E-Books á 6€.
Übrigens, Maggie war eine der Inspirationen/Vorbilder für meine Monatsrückblicke, weil ich ihre sehr gerne anhöre. Achja und: Ab und zu bietet Maggie Masterminds an und theoretisch ist ihr Podcast damit ein Marketingpodcast. Das wirkt aber absolut nicht so und deshalb lasse ich sie guten Gewissens in dieser Liste.
Empfehlenswert für Selbstständige in der Dienstleistungsbranche und alle, die mit dem Gedanken spielen, sich in der Richtung selbstständig zu machen.
Hörempfehlungen:
Die „Business as unusual“-Serie zur Pandemie; grundsätzlich alle Solo-Folgen
Noah Kagan
Okay, machen wir mal mit einem Marketing-/Startup-Dude weiter: Noah Kagan. Eines seiner Projekte/Produkte (AppSumo, ein Marktplatz für vergünstigte Software-Deals) kenne und nutze ich schon ewig. Der Gründer dahinter war mir lange nicht bekannt oder bewusst (wobei ich mich daran erinnere, mal seinen Why I walked out on on Tony Robbins-Blogpost gelesen zu haben). Erst vor kurzem habe ich mich mit seinem Content (Blog, Podcast, YouTube) auseinandergesetzt.
Von der Art her ist Noah ein bisschen wie Gary Vee: Smarter Typ, Serial Entrepreneur, großes Ego, viel Energie, sieht Branchen-Trends und hält sie nicht hinterm Berg. Noah ist dabei noch eine Portion witziger und verschrobener. Er lädt Gäste ein, teilt seine eigenen Erfahrungen oder macht Experimente, wie z.B. in 24h $1000 mit einem neu gegründeten Startup zu verdienen. Sein Content dreht sich hauptsächlich um Geschäftsmodelle, Marketing und Growth Hacking.
Ich persönlich finde Noah super sympatisch und nehme mir immer wieder eine Idee mit, die ich auf mich und meine Arbeit anwenden kann.
Empfehlenswert für Leute die einen Arschtritt brauchen und einen Einblick in eine „alles ist möglich“-Mentalität haben möchten. (Ähnlich wie bei Gary Vee gibt’s auch von Noah super viel Content. Versuch nicht, ALLES zu konsumieren!)
Empfehlungen:
An Entrepreneur’s Guide to Goal Setting (Video)
How To Get Your First 1000 Customers (Video)
Time Management Tips of Insanely Busy People (Blog)
Jessica de Block
Jetzt wirds nochmal international: Die vorletzte Person auf dieser Liste kommt aus Belgien und ich habe mich bei ihren Instagram-Stories schon öfter geärgert, kein Niederländisch verstehen zu können. Jessica de Block ist eine junge Gründerin aus Antwerpen. Sie hat noch im Studium ihr Startup gegründet, eine Marke für stylische und sichere Handyhüllen (Antwerp Avenue). Okay zugegeben, vom Style her interessieren mich die Handyhüllen so gar nicht und für mein seltenes Smartphonemodell gibt’s da eh nicht die passende Größe.
Ich folge Jessica aber super gerne, weil sie einen interessanten Einblick in das Business mit physischen Produkten bietet. Neben Handyhüllen bietet ihre Marke mittlerweile auch Schreibwaren an und demnächst kommen wohl Bildschirmbrillen mit Blaulichtfilter. Letzteres weiß ich, weil sie den Prozess auf Instagram zeigt und zum Beispiel erzählt, wie sie sich jetzt zwischen verschiedenen Modellen entscheiden muss. Jessica zeigt auch die unangenehmen Seiten, z.B. wie sie neulich für ein neues Produkt die Verpackung in einer falschen (zu kleinen) Größe bestellt hat und vor der Entscheidung stand: Verschicke ich die Produkte trotzdem und sie sind dann pünktlich, aber nicht so geil verpackt; oder bestelle ich nochmal neue Verpackungen für das „perfekte“ Erlebnis, lasse dafür aber meine Kundinnen warten?
Jessica spricht auch über Themen, die andere unter Verschluss halten würden. So hat sie zum Beispiel neulich eine erfolgreiche Marke entdeckt und dann eine Weile über die Marke, die Gründer*innen und die Geschichte recherchiert. Ihre Ergebnisse hat sie quasi brühwarm via Instastory geteilt. Andere hätten dieses Wissen entweder aus Angst vor Konkurrenz nicht weitergeben, oder in ein paid (info-)product gesteckt.
So wie ich oben Maggie Patterson als Fürsprecherin für Dienstleistungen mit in die Liste aufgenommen habe, will ich hier Jessica als Vertreterin der Physical-Product-Branche vorstellen. Auch wenn ich aktuell nichts in der Richtung plane (irgendwann wäre eine Planner-Linie natürlich großartig…), unterhält und inspiriert es mich dennoch sehr, Jessica beim Aufbau ihrer Brand zuzusehen.
Empfehlenswert für Leute, die von ihrem eigenen Online-Shop träumen.
Empfehlung:
Folgt ihr einfach auf Instagram und schaut ihre Stories: @jessicadeblock
Natalie Barbu
Zu guter letzt habe ich noch Natalie Barbu zu meiner Liste hinzugefügt. Sie ist YouTuberin und erzählt dort unter anderem von ihrem Leben in NYC, ihrer Hautpflegeroutine und ihren Workouts. Klingt jetzt erstmal nach nicht besonderem Content?! Ja, stimmt. Die Story dahinter ist aber spannend, pass uff.
Natalie hat schon vor fast 10 Jahren angefangen zu vloggen und ihre Audience durch Schule und Studium mitgenommen. Nach dem Abschluss als Ingenieurin hat sie ein Jahr lang bei einer Big-Four-Unternehmensberatung gearbeitet. Letztendlich hat sie dann doch ihren Job gekündigt und ist jetzt Vollzeit-YouTuberin. Dieser Karriereweg ist natürlich tricky, weil für viele Vollzeit-YouTuber*innen mit dem Wegfall des Jobs oder Studiums oft auch die Quelle für interessanten und relatable Content versiegt. In Tiffany Fergs Videoessay „Should YouTubers Quit Their Day Jobs?“ wird Natalie sogar bei den Negativbeispielen gelistet. Das kann ich aber so nicht bestätigen, denn Natalie hebt sich in einer Sache von den ganzen anderen Livin‘ in the Big Apple-Vloggerinnen ab: (Und trust me, ich gucke viele solcher Kanäle…)
Natalie will sich nicht auf ihrem Status quo als Vollzeit-YouTuberin ausruhen, sondern hat das Ziel, selbst eine Agentur zu gründen. Das ist das, was ich in meinem Eingangssatz zu ihr unterschlagen habe, als ich „unter anderem“ schrieb. Dieser Agentur-Gründungs-Content ist der, der Natalie für mich interessant macht. Es ist nicht so, dass ich auf spezielle Tipps aus bin oder ein ähnliches Geschäftsmodell anstrebe. Ich mag es aber, eine Entwicklung nachzuvollziehen und deshalb lasse ich mich sehr gerne von Natalies Videos berieseln, wenn ich Lust auf NYC-Vlog-Content habe. Ich schaue lieber Natalie zu, wie ihr Business größer wird, als klassischen Influencer*innen beim Füllen ihrer Kleiderschränke oder beim Züchten ihrer Pflanzen.
Empfehlenswert für Leute, die Videos im Vlog-Format mögen und die üblichen #Girlbosses schon kennen.
Anschauempfehlungen:
Die Work-Vlogs, z.B. BUSY NYC self employed work week in my life: getting verified on instagram, concerts, and consulting
Die Influencer*innen der Zukunft?!
„Influencer“ ist ja an sich mittlerweile ein negativ konnotiertes Wort. Man denke nur an die ganzen Leute, die es absichtlich als Krankheit („Influenza“) schreiben… Das liegt meistens daran, dass man den Influencer*innen vorwirft, wandelnde Littfaßsäulen zu sein oder Schleichwerbung zu machen. Am eigentlichen Content (also den Rezepten der Foodbloggerin und den Workoutvideos des Fitnessyoutubers) gibt es selten was zu meckern. Dementsprechend sehe ich für Business-Influencer*innen eine geringe Gefahr, auch so negativ wahrgenommen zu werden wie die typischen Lifestyle-Influencer*innen.
Da sie selber erfolgreiche Unternehmen führen, sind die Business-Influencer*innen nicht von ihrem Content abhängig und brauchen keine direkte Monetarisierungsform. Sponsored Content ist sehr selten und wenn dann auch authentisch (Anni und Weinschorle, zum Beispiel). Die Business-Influencer*innen monetarisieren ihren Content indirekt – über Personal Branding.
Entrepreneurship ist in den letzten Jahren cool geworden. Mehr Leute interessieren sich fürs Gründen, weil sie Vorbilder sehen oder vom #LaptopLifestyle träumen. Andere haben schlichtweg keinen Bock mehr auf miefige Bürohierarchie und freelancen lieber, um selbstbestimmt zu sein. Dementsprechend ist das Interesse da, anderen in die Karten zu schauen und von ihnen zu lernen: Wie hat sie es geschafft, ihr Talent zu destillieren und damit eine Selbstständigkeit aufzubauen? Wie reagiert er während einer Krise?
Klar gibt es in Buchhandlungen und Büchereien Regale voller Biografien erfolgreicher Menschen. Aber unmittelbarer erleben wir die Höhen und Tiefen über Social Media. Jetzt habe ich euch meine liebsten Influencer*innen aus der Unternehmenswelt vorgestellt – was sind eure? Schreibts mir gern per Insta oder Twitter.
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