Im Dating gibt es ja diese Taktik, sich rar zu machen, also „playing hard to get“. Das gleiche sehe ich bei Business-Angeboten. Im Dating mag das ja noch irgendwie funktionieren, aber im Business?
Momentan bekomme ich immer wieder Werbeanzeigen von einem Business-Duo zu sehen. Das Angebot, das sie in diesen Anzeigen anteasern, klingt grob so, als könnte es für mich interessant sein. Allerdings gibt es nicht viele handfeste Infos und nur viele Floskeln. Wenn man dem Link der Anzeige folgt, gelangt man zu einer sehr spartanischen Website mit einer Warteliste – sonst nichts. Keine weiteren Informationen darüber, was genau das Angebot ist, wie es funktioniert, wann es losgeht, in welchem Format es stattfindet, was der Preis ist oder welches Ergebnis man erwarten kann. All die vielen W-Fragen, die einem berechtigterweise durch den Kopf schwirren, bleiben unbeantwortet.
Offensichtlich versucht man mit Hilfe von Werbeanzeigen möglichst viele Menschen auf eine E-Mail-Liste zu bekommen. Dann erhält man die üblichen Aufwärm-Mails und schließlich gibt es wahrscheinlich irgendein Webinar oder eine Challenge und den großen Launch, bei dem das Produkt beworben wird.
Ich gähne schon beim Aufzählen, denn dieses Online-Marketing-Playbook erinnert mich irgendwie sehr an 2015 und vor allem an B2C- und B2E-Taktiken.
B2C vs B2E vs B2B
Business to Consumer (B2C) kennt man ja. B2B (Business to Business) auch.
Business to Entrepreneur (B2E) habe ich zuerst vor ein paar Jahren in einem Podcast-Interview gehört, weil die Sprecherin zwischen B2C und B2B einen Zwischenschritt aufmachen wollte. Auf dem Papier sind Entrepreneure auch Unternehmen (also B2B), aber sie verhalten sich beim Kauf meistens emotionaler als klassische B2B-Unternehmen. Deswegen kann man da B2C-Taktiken anwenden. So ist B2E geboren.
Ich fühle mich von B2E-Taktiken nicht ernstgenommen
Wenn sich dieses Angebot offenbar an fortgeschrittene Unternehmer:innen richtet und sicher auch nicht günstig ist, warum muss man dann immer noch diese Taktiken verwenden? Warum bekomme ich Infos erst, wenn ich auf irgendeiner Warteliste bin und mit irgendwelchen „Rags to Riches“-Copywriting-Mails vollgeballert werde? Ich bin so müde. Allein diese Art des Verkaufens lässt mein Interesse an diesem Angebot schwinden.
Ich bin damit wahrscheinlich in der Minderheit. Wahrscheinlich funktioniert diese Taktik, sonst würden die beiden sie ja auch nicht verwenden.
Aber alle, die da keinen Bock drauf haben, dürfen ruhig mal laut sein und zeigen, dass es Alternativen gibt. Man muss die Leute nicht mit einem Dutzend E-Mails und einem Webinar vollballern, damit sie kaufen.
Es geht auch anders – es ist nur nicht so sichtbar
Ich selbst verhalte mich als Käuferin nicht so (Beweisstück A: Ich habe diesen Monat eine Weiterbildung für 1800€ netto gebucht) und verkaufe meine Inhalte auch ohne solche Methoden. Beweisstück B: vor ein paar Tagen habe ich einen Post gemacht, in dem ich ganz transparent meine Zeitplanung für die nächsten Monate geteilt habe, damit Interessent:innen das mit ihrem eigenen Zeitplan abgleichen können. Der Post hat literally zu Verkäufen geführt. Mit Transparenz, nicht Funnels und Copywriting.
Den Link zur Landingpage werde ich trotzdem mal abspeichern und in ein paar Wochen oder Monaten nachschauen, ob es etwas Neues gibt – aber wirklich nur aus Neugierde. Dass ich dann noch Kundin werde, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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Ich bin *so* müde von diesen Marketingtaktiken:
Im Dating gibt es ja diese Taktik, sich rar zu machen, also „playing hard to get“. Das gleiche sehe ich bei Business-Angeboten. Im Dating mag das ja noch irgendwie funktionieren, aber im Business?
Momentan bekomme ich immer wieder Werbeanzeigen von einem Business-Duo zu sehen. Das Angebot, das sie in diesen Anzeigen anteasern, klingt grob so, als könnte es für mich interessant sein. Allerdings gibt es nicht viele handfeste Infos und nur viele Floskeln. Wenn man dem Link der Anzeige folgt, gelangt man zu einer sehr spartanischen Website mit einer Warteliste – sonst nichts. Keine weiteren Informationen darüber, was genau das Angebot ist, wie es funktioniert, wann es losgeht, in welchem Format es stattfindet, was der Preis ist oder welches Ergebnis man erwarten kann. All die vielen W-Fragen, die einem berechtigterweise durch den Kopf schwirren, bleiben unbeantwortet.
Offensichtlich versucht man mit Hilfe von Werbeanzeigen möglichst viele Menschen auf eine E-Mail-Liste zu bekommen. Dann erhält man die üblichen Aufwärm-Mails und schließlich gibt es wahrscheinlich irgendein Webinar oder eine Challenge und den großen Launch, bei dem das Produkt beworben wird.
Ich gähne schon beim Aufzählen, denn dieses Online-Marketing-Playbook erinnert mich irgendwie sehr an 2015 und vor allem an B2C- und B2E-Taktiken.
B2C vs B2E vs B2B
Business to Consumer (B2C) kennt man ja. B2B (Business to Business) auch.
Business to Entrepreneur (B2E) habe ich zuerst vor ein paar Jahren in einem Podcast-Interview gehört, weil die Sprecherin zwischen B2C und B2B einen Zwischenschritt aufmachen wollte. Auf dem Papier sind Entrepreneure auch Unternehmen (also B2B), aber sie verhalten sich beim Kauf meistens emotionaler als klassische B2B-Unternehmen. Deswegen kann man da B2C-Taktiken anwenden. So ist B2E geboren.
Ich fühle mich von B2E-Taktiken nicht ernstgenommen
Wenn sich dieses Angebot offenbar an fortgeschrittene Unternehmer:innen richtet und sicher auch nicht günstig ist, warum muss man dann immer noch diese Taktiken verwenden? Warum bekomme ich Infos erst, wenn ich auf irgendeiner Warteliste bin und mit irgendwelchen „Rags to Riches“-Copywriting-Mails vollgeballert werde? Ich bin so müde. Allein diese Art des Verkaufens lässt mein Interesse an diesem Angebot schwinden.
Ich bin damit wahrscheinlich in der Minderheit. Wahrscheinlich funktioniert diese Taktik, sonst würden die beiden sie ja auch nicht verwenden.
Aber alle, die da keinen Bock drauf haben, dürfen ruhig mal laut sein und zeigen, dass es Alternativen gibt. Man muss die Leute nicht mit einem Dutzend E-Mails und einem Webinar vollballern, damit sie kaufen.
Es geht auch anders – es ist nur nicht so sichtbar
Ich selbst verhalte mich als Käuferin nicht so (Beweisstück A: Ich habe diesen Monat eine Weiterbildung für 1800€ netto gebucht) und verkaufe meine Inhalte auch ohne solche Methoden. Beweisstück B: vor ein paar Tagen habe ich einen Post gemacht, in dem ich ganz transparent meine Zeitplanung für die nächsten Monate geteilt habe, damit Interessent:innen das mit ihrem eigenen Zeitplan abgleichen können. Der Post hat literally zu Verkäufen geführt. Mit Transparenz, nicht Funnels und Copywriting.
Den Link zur Landingpage werde ich trotzdem mal abspeichern und in ein paar Wochen oder Monaten nachschauen, ob es etwas Neues gibt – aber wirklich nur aus Neugierde. Dass ich dann noch Kundin werde, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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