Book Notes: So coache ich von Sabine Asgodom

Sabine Asgodom ist in der Coachingszene mit zahlreichen Büchern, einer TV-Show und einem eigenen Ausbildungsprogramm anscheinend eine große Nummer. Ich bin über sie gestolpert, als ich bei einer Recherche zum Thema Personal Branding über ihr Buch namens Eigenlob stimmt stolperte. Dieses hat mir so gut gefallen, dass ich es gleich mal meiner Tante weiterempfohlen habe und auch das nächste ihrer Bücher – So coache ich: 25 überraschende Impulse, mit denen Sie erfolgreicher werden – aus der Bücherei mitnahm.

Coaching-Impulse – brauche ich die? Ich bin doch kein Coach!

Wer mich schonmal über Coaches hat schimpfen hören kennt, weiß, dass ich sehr skeptisch gegenüber Leuten bin, die es sich zum Geschäftsmodell gemacht haben, ohne entsprechende Qualifizierung Leute in irgendeiner Sache zu beraten, die sie selber mehr oder minder erfolgreich geschafft haben. Aka der Skinny-Dude-turned-Muskelprotz wird Fitnesscoach, ihr wisst schon. Obwohl mich diese Art von Coaches abstoßen und ich mich selber niemals Coach nennen möchte, bin ich trotzdem neugierig auf die 25 versprochenen Methoden. Wenn sich nur eine oder zwei davon als nützlich für meine Workshops oder meine Beratungen entpuppt, hat sich die Lektüre ja schon gelohnt.

Bevor es mit den 25 Impulsen losgeht, folgt aber eine Einführung ins Coaching beziehungsweise ins Lösungsorientierte Kurzcoaching (kurz LOKC – Asgodoms Methode), die acht Prinzipien des Coachings und ein Test, ob man ein guter Coach sei. Puh. Dieser Teil macht rund ein Drittel des Buches aus und auch wenn ich kurz genervt war (Hallooo, ich will jetzt endlich zu den Methoden?!) verstehe ich den Sinn dahinter, erst den Rahmen einzuführen, bevor man den Leserinnen Coachingmethoden an die Hand gibt.

Lösungsorientiertes Kurzcoaching

Wenn ich es hier schon angeteasert habe, muss ich noch kurz darüber schreiben, was sich hinter Asgodoms eigener Methode LOKC verbirgt. Ihre generelle Einstellung gegenüber Coaching klingt doch schonmal ganz zugänglich:

Coachen ist keine Geheimmethode, in die man eingeweiht werden muss. Keine Wissenschaft, die man über Jahre studieren muss. Coaching ist eine Kunst, die vor allem mit Aufmerksam, Achtsamkeit und Mitmenschlichkeit zu tun hat.

So coache ich, S. 20

Das Lösungsorientierte Kurzcoaching beinhaltet drei Strategien:

  1. Lösungen finden – aber die eigenen
  2. Orientierung bieten – Perspektiven machen froh
  3. In der Kürze liegt die Würze

Es handelt sich also um ein „Highspeed-Coaching“ mit dem Ziel, indiviuell passende Lösungen für ein Problem zu finden. So, und jetzt geht es endlich an die 25 Coaching-Impulse!

Vom Alternativrad bis zum Dreisprung der Veränderung

(Es gab leider keine Methode mit Z, sorry – dieses Wortspiel hätte ich gern durchgezogen.)

Sabine Asgodom beschreibt im restlichen Buch 25 Methoden, die sie zum Teil selber entwickelt, zum Teil aus anderen Methoden entlehnt hat. Die Beschreibungen sind unterschiedlich lang – mal werden sie blumig eingeleitet, mal geht es straight zum Kern der Übung. Meistens (immer?) sind Beispiele von echten Klientinnen und Klienten dabei, die die Wirkweise der Methode sichtbar machen. Hilfreich sind bei einigen Impulsen auch die Skizzen, die zeigen, wie man etwa eine Fehlersonne oder eine Glückskurve erstellt. Am Ende jeder Beschreibung gibt es Hinweise auf die Besonderheiten beim Coachen anderer und beim Selbstcoachen. Denn ja – theoretisch kann man alle diese Methoden auch fürs Selbstcoaching verwenden.

Meine Favoriten unter den Impulsen

Gleich die erste Methode (das Alternativrad) fand ich in der Theorie sehr ansprechend und habe es auch schon für eine Entscheidungsfindung benutzt. Außerdem möchte ich gerne die Madonna-Methode, den Schwarmintelligenz-Kick und die Glückskurve mal ausprobieren. (Ihr merkt schon, bei Asgodom hat jede Methode einen merk-würdigen Namen verdient.) Manche Impulse, z.B. der Küchentisch-Überblick haben mich schon beim Lesen der Beschreibung so gar nicht angesprochen und sind auch nur entsprechend knapp in meinem Notizbuch gelandet. Bei den letzten drei Impulsen hatte ich den Eindruck, dass da nicht mehr viel Mühe in den Beschreibungstext oder die Fallstudien gesteckt wurde, so dass ich mir unter diesen nicht soo viel vorstellen kann.

Ich denke, diese Coaching-Impulse sind es auf jeden Fall wert, sie an einer passenden Stelle in der eigenen Beratung oder Lehre mal auszuprobieren. Sie sind in der Regel für Einzelberatungen gedacht und müssen abgeändert werden, wenn man sie für die Arbeit mit Gruppen verwenden will.

Am Ende gibt es noch ein Kapitel, das sich an Führungskräfte richtet. Hab ich übersprungen, kann ich nix zu sagen.

Wiedersehen mit dem Puzzle-Leben

Übrigens, eine Story noch: Impuls Nummer 15 kam mir bekannt vor – den Begriff Puzzle-Leben hatte ich schonmal als Teil der Selbstbeschreibung einer Kreativen gehört. Sie erzählte mir vor einigen Monaten, dass sie viele private und berufliche Interessen hat und mit dem Konzept eines Puzzle-Lebens (zusammengesetzt aus verschiedenen Puzzle-Stücken) ein schönes Label für das eigene Lebenskonzept gefunden hat. Ich schickte ihr ein Foto von der Seite und sie bestätigte mir, dass die Freundin, die ihr von dem Begriff Puzzle-Leben erzählt hatte, von Sabine Asgodom ausgebildet wurde. Da schließt sich also der Kreis mit den außergewöhnlichen Methodennamen.

Sabine Asgodom (2012): So coache ich. 25 überraschende Impulse, mit denen Sie erfolgreicher werden. Kösel Verlag

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