Die Literaturauswahl für mein Seminar „Digitale Kompetenzen/Digitales Projekt“

Im Sommersemester 2020 unterrichte zum ersten Mal ein Seminar mit dem Titel „Digitale Kompetenzen erkennen und mit einem eigenen Projekt stärken“ an der Uni Tübingen. Die Seminarkonzeption habe ich schon auf Instagram unter dem Hashtag #teachingfromhome dokumentiert. An dieser Stelle möchte ich die verwendete Literatur vorstellen:

PR im Social Web

Schindler, Marie-Christine & Liller, Tapio (2012): PR im Social Web. O'Reilly.

Dieses Buch habe ich damals in einem Seminar zum Thema Unternehmenskommunikation kennengelernt und es mir ein paar Wochen später in der 2. Auflage gekauft, weil mich das Thema des Seminars so gecatcht hat. (Darüber habe ich hier auch schonmal geschrieben.)

Obwohl das Buch schon acht Jahre alt ist und manche Details nicht mehr aktuell sind (Social Bookmarking oder Google+, anyone?) beinhaltet es Grundlagen über das Social Web und Kommunikation, die auch jetzt noch sehr wertvoll sind.

Seminarlektüre:

  • Ausschnitt aus der Einführung Re:Social Web, 90-9-1-Regel usw.
  • Abschnitt über den Groundswell
  • Kapitel 5 Corporate Publishing

Facebook, YouTube, Xing & Co / Groundswell

Li, Charlene & Bernoff, Josh (2009): Facebook, YouTube, Xing & Co. Hanser.

Ja, der Titel ist schrecklich. Nein, er gibt den Buchinhalt nicht wieder. Nein, ich weiß nicht, was in die Leute vom deutschen Verlag durch den Kopf gegangen ist, als sie sich für diesen Titel entschieden haben. Im englischen Original heißt das Buch Groundswell und so nenne ich es hier jetzt auch.

Der Groundswell ist auch das zentrale Konzept des Buchs. Obwohl es in der vorherigen Lektüre (PR im Social Web) schon angeschnitten/erklärt wird, kriegen meine Studis einen Ausschnitt aus dem Original, um es besser zu verstehen. Es ist recht schwierig, in 1-2 Sätzen zu erklären, worum es in dem Buch geht. Li und Bernoff beschreiben den Wandel, der mit „Social Technologies“ wie Blogs, Communities, Sozialen Netzwerken, Bewertungsplattformen und Foren in unserer (Unternehmens-)Kommunikation einhergeht. Unter anderem stammt das POST-Framework von ihnen, was für Strategieentwicklung nach wie vor wichtig ist. (Note to self: Die vier Seiten über POST sollte ich auch noch mitreinnehmen.)

Seminarlektüre:

  • Ausschnitt aus Kapitel 1: Was ist Groundswell?
  • Ausschnitt aus Kapitel 3: Beteiligung am Groundswell

Ergänzend noch der Artikel Ten years of the Groundswell, in dem der Autor Josh Bernoff reflektiert, welche Entwicklungen er richtig vorhergesehen hat und wo er falsch lag.

Content Marketing – das Workbook

Eschbacher, Ines (2107): Content Marketing. Das Workbook. mitp.

Wie der Name schon sagt, ist das hier als Workbook aufgebaut – mit Übungsaufgaben, Platz für Notizen und ausfüllbaren Vorlagen. Auf sowas stehe ich ja eh.

Das Buch richtet sich an Leute, die in Unternehmen eine Content-Marketing-Strategie erarbeiten und umsetzen sollen. Dementsprechend sind für meine Studis hier Abschnitte über Sales, Teamarbeit oder Reporting nicht von Interesse. Stattdessen habe ich ihnen hier Anleitungen für einige Grundlagen der Konzeptentwicklung rausgesucht:

Seminarlektüre:

  • Kapitel über Persona-Entwicklung (minus Generationenportraits)
  • Kapitel über Themenfindung und Recherche
  • Kapitel über den Redaktionsplan
  • Kapitel über Content-Arten

Erfolgsfaktor Bloggen

Cerenak, Markus (2016): Erfolgsfaktor Bloggen. GABAL.

Noch ein Cringe-Titel! ? Ich weiß noch, dass ich dieses Buch auf einer Messe am Verlagsstand gefunden habe und dachte „Oh geil, jemand schreibt übers Bloggen! Nehme ich mal mit, damit ich bei meinen nächsten Workshops was zum Zitieren habe!“

Das Buch ist … interessant. Stellenweise sind gute Sachen drin, stellenweise übertriebene Sachen, z.B. die Überschriften-Vorlage, die sich eher wie ein Clickbait-Generator liest. Grundsätzlich ist das Buch eine Anleitung für Content-Marketing für „Expert*innen“ (ihr wisst schon, was für Arten von Leuten ich meine) und ich bin mir nicht sicher, inwieweit das heutzutage noch so funktioniert wie vor ein paar Jahren. Dennoch interessant, eine Anleitung dafür in den Händen zu halten.

Seminarlektüre:

  • Abschnitt Blog-Definition
  • Kapitel über Nische
  • Kapitel über Naming/Branding

Nicely Said

Fenton, Nicole & Kiefer Lee, Kate (2014): Nicely Said. Writing for the Web with Style and Purpose. Pearson.

Okay, jetzt kommen wir weg vom „Warum“ und „Was“ zum „Wie“. Egal, für welches Medium sich meine Studis entscheiden werden – ums Schreiben kommen sie nicht drumherum. Dafür ist Nicely Said eine schöne, leicht zu konsumierende Anleitung. Es ist mehr auf Websiten ausgelegt als auf Social Media, aber die Schreibtipps sind allgemein genug, um für den eigenen Webtext ausgelegt zu werden. Zum Teil werden die Studis mit den Augen rollen und denken „Aber das weiß ich doch eh schon!“, aber diese Bewusstmachung des bereits vorhandenen Wissens ist doch auch mal ganz schön.

Seminarlektüre:

  • Kapitel Writing Basics
  • Kapitel Finding Your Voice
  • Ausschnitt aus dem Kapitel Community Building

The Working Woman’s Handbook

Lovatt, Phoebe (2017): The Working Woman's Handbook. Prestel.

Uuund wir sind schon beim letzten Buch angekommen. Das hier mag ich sehr gerne und musste extra eine Freundin, der ich es ausgeliehen hatte, bitten, es zurückzubringen. Journalistin und Autorin Phoebe Lovatt hat ein Buch erschaffen, dass nicht nur dicht an Informationen ist, sondern auch außergewöhnlich schön gelayoutet und gestaltet.

Es geht um Karriereplanung mit einem Schwerpunkt auf Freelancing und enthält nicht nur gut zusammengefasste Infos über Themen wie Budgeting, Networking und Work-Life-Balance, sondern auch Interviews mit erfolgreichen Frauen. Ich füge mal einen Screenshot an, was ich einer Freundin auf die Frage „Gutes Buch?“ geantwortet habe:

Seminarlektüre:

  • Kapitel „Watch your Intake“ über Inspiration
  • Kapitel „Put your Work to Work“ über Sichtbarkeit

So, das waren die sechs Bücher, aus denen ich Ausschnitte für mein Seminar verwende. Hoffe, ihr findet das spannend. Diskussion gern über Insta oder Twitter.

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